Glossar enterale Ernährung
Glossar enterale Ernährung
Glossar enterale Ernährung

Glossar: medizinische Ernährung von A-Z

Im Zusammenhang mit Themen wie Mangelernährung, Trinknahrung sowie der Ernährung über eine Ernährungssonde tauchen viele Begrifflichkeiten auf, die für Sie im pflegerischen Alltag vielleicht neu oder unklar sind. Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden. In unserem Glossar von A-Z finden Sie daher eine Vielzahl von medizinischen Fachausdrücken rund um die enterale Ernährung einfach und verständlich erklärt. 

Kachexie

Mit Kachexie wird ein Krankheitssyndrom bezeichnet, das durch ungewollten Gewichtsverlust, Verlust von Muskelmasse, Müdigkeit, Schwäche und einem deutlichen Verlust an Appetit gekennzeichnet ist. Die Ursachen sind vielfältig und reichen z.B. von Tumorerkrankungen, AIDS, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen bis hin zur Tuberkulose.

katabol

Katabol bedeutet "den Abbau (von Nahrungsmitteln oder körpereigenen Substanzen bzw. Stoffen) betreffend". Der Katabolismus ist ein Teil des Stoffwechsels - der katabole Stoffwechsel. Beim Katabolismus werden chemisch komplexe Nahrungsstoffe wie Eiweiße, Fette oder Kohlenhydrate in einfachere Stoffe abgebaut,  die meist der Energiegewinnung dienen.

kcal

kcal steht für Kilokalorie und ist eine physikalische Maßeinheit für Energie, insbesondere der Wärmeenergie. Die Kalorie bzw. Kilokalorie beschreibt den physiologischen Brennwert eines Lebensmittels - so auch bei der Trink- und Sondennahrung. Der physiologische Brennwert eines Lebensmittels gibt die Energiedichte an, die während der Verstoffwechselung im Körper verfügbar gemacht werden kann.

Klinische Ernährung

Nach der Definition der deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin umfasst der Begriff „Klinische Ernährung“ alle Ernährungsmaßnahmen bei erkrankten Personen, die in medizinischer Betreuung stehen, sowie die wissenschaftliche Herleitung dieser Maßnahmen. So beinhaltet die Klinische Ernährung sowohl die künstliche Ernährung (enteral, parenteral und orale Nahrungssupplemente) sowie die Speisenanreicherung und die Normalkost / Krankenhauskost. 

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate machen den größten Bestandteil in der Nahrung aus und gehören zu den bedeutendsten Energieträgern. Sie bestehen aus Zuckermolekülen und werden je nach Anzahl der Zuckerbausteine als Einfachzucker (Monosaccharide - z.B. Trauben- oder Fruchtzucker), Zweifachzucker (Disaccharide - z.B. Haushaltszucker, Malz- oder Milchzucker) oder Mehrfachzucker (Polysaccharide - z.B. Stärke in Getreide, Vollkornprodukten, Kartoffeln oder Hülsenfrüchten) bezeichnet.

Konnektor

Ein Konnektor ist ein Ansatzstück an der Ernährungssonde, an das man eine ENFit Spritze oder ein Überleitgerät zur Gabe von Sondennahrung anschließen kann.

konsistenzadaptiert, Konsistenzadaption

Konsistenzadaption ist die Anpassung der Textur und Konsistenz von Speisen und Getränken, damit sie von Patienten mit einer Schluckstörung sicher geschluckt werden können. 

Konsistenzstufen

Textur und Konsistenz von Speisen und Getränken sollten bei einer Schluckstörung an die individuelle Schluckfähigkeit eines Patienten angepasst werden. Auch wenn es keine einheitlichen Bezeichnungen gibt, unterscheidet man bei Speisen und Getränken zwischen unterschiedlichen Konsistenzstufen. So wird bei Speisen zwischen „breiiger“ und „weicher“ Kost und bei Getränken zwischen „sirup-", „honig-„ und „puddingartigen“ Konsistenzen unterschieden. Mit dem Ziel, mehr Sicherheit bei der Zubereitung von Speisen und Getränken für Betroffene mit Kau- und Schluckstörungen zu erlangen, soll der sogenannte IDDSI-Standard zukünftig für eine einheitliche Definition der Konsistenzstufen sorgen. (siehe auch IDDSI)

Kontraindikation

Unter einer Kontraindikation (Gegenanzeige) versteht man einen Umstand (z.B. Alter, bestimmte Vorerkrankungen, Verletzungen, Schwangerschaft, usw.), der gegen eine diagnostische oder therapeutische Maßnahme (z.B. die Verabreichung eines Medikaments) spricht. 

Kostaufbau

Kurz nach der Platzierung einer Ernährungssonde, wie z.B. eimer PEG-Sonde, wird zunächts langsam und mit geringen Mengen mit der Verabreichung von Sondenkost begonnen, damit sich der Körper an die neue Art der Nährstoffzufuhr gewöhnen kann. Diese Phase bezeichnet man als Kostaufbau-Phase oder Einschleichphase. 

Künstliche Ernährung

Als künstliche Ernährung wird im ambulanten Bereich die parenterale Ernährung über die Vene, die enterale Ernährung über eine Ernährungssonde sowie die Ernährung mit Hilfe von Trinknahrung beschrieben. 

Kurzdarmsyndrom

Unter dem Kurzdarmsyndrom (short bowel syndrome) versteht man ein Krankheitsbild, das durch eine operative Entfernung (Resektion) eines Dünndarmteils entsteht. Das Ausmaß der Erkrankung ist abhängig von der verbliebenen Darmlänge und davon, welche Darmanteile entfernt wurden. Patienten mit Kurzdarmsyndrom leiden häufig unter starken Durchfällen, Fettstühlen sowie einer Mangelversorgung mit Wasser und wichtigen Nährstoffen. Das Risiko der Entwicklung einer Mangelernährung ist bei diesem Krankheitsbild stark erhöht.