Glossar enterale Ernährung
Glossar enterale Ernährung
Glossar enterale Ernährung

Glossar: medizinische Ernährung von A-Z

Im Zusammenhang mit Themen wie Mangelernährung, Trinknahrung sowie der Ernährung über eine Ernährungssonde tauchen viele Begrifflichkeiten auf, die für Sie im pflegerischen Alltag vielleicht neu oder unklar sind. Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden. In unserem Glossar von A-Z finden Sie daher eine Vielzahl von medizinischen Fachausdrücken rund um die enterale Ernährung einfach und verständlich erklärt. 

palliativ, Palliativmedizin

Sind die medizinischen Möglichkeiten zur Heilung einer Krankheit ausgeschöpft und die Lebenserwartung nur noch begrenzt, beginnt die Palliativmedizin. Sie hat das Ziel, die Beschwerden, wie z.B. Schmerzen, Angst oder Atemnot, von schwerstkranken Menschen und Sterbenden zu lindern und höchstmögliche Lebensqualität zu verschaffen.  Die Palliativmedizin behandelt nicht  die Krankheit selbst. 

Pankreas

Pankreas ist der medizinische Fachbegriff für die Bauchspeicheldrüse. Der Pankreas ist eine der größten Drüsen im menschlichen Organismus, die Verdauungsenzyme produziert sowie Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren, wie z.B. Glukagon und Insulin. 

parenteral

Bei der parenteralen Ernährung gelangen alle wichtigen Nährstoffe sowie Flüssigkeit in Form von Infusionen über die Vene direkt ins Blut. Je nach Art und Dauer der parenteralen Ernährung wird ein peripherer Zugang, z.B. am Handrücken, oder ein zentraler Zugang (Port) angelegt. Anders als bei der enteralen Ernährung wird der Magen-Darm-Trakt bei der parenteralen Ernährung somit vollständig umgangen.

Parese

Werden Nerven, z.B. durch einen Schlaganfall, geschädigt, kann die Kommunikation zwischen Muskulatur, Gehirn und Nerven eingeschränkt sein. Die Folge sind Störungen der Empfindung und Bewegung von bestimmten Körperteilen. Muskeln oder Nerven sind hierbei nur teilweise oder stark eingeschränkt funktionsfähig. Dies bezeichnet man als Parese (Teilausfall bzw. unvollständige Lähmung). Ist ein Skelettmuskel vollständig gelähmt, spricht man von einer Plegie.

Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung ist eine schriftliche Willenserklärung, mit der eine Person im Fall ihrer Entscheidungsunfähigkeit ihren Willen in medizinischen Angelegenheiten gegenüber Ärzten, Pflegekräften oder Einrichtungsträgern erklären kann. In der Patientenverfügung wird genau festgelegt, in welchen Situationen welche medizinische Maßnahmen durchzuführen oder zu unterlassen sind. Auf diese Weise kann der Wille der betroffenen Person umgesetzt werden, auch wenn er in der entsprechenden Situation nicht mehr geäußert werden kann.

PEG/J oder JET-PEG

PEG/J oder JET-PEG steht für "jejunal tube through PEG" und bedeutet, dass über eine bestehende PEG-Sonde (siehe auch PEG-Sonde) eine weitere Sonde (intestinaler Schenkel) in den Dünndarm (Jejunum) eingeführt wird. Diese zweilumige Sonde besitzt dadurch einen Schenkel im Magen und einen im Dünndarm. Über diesen intestinalen Schenkel wird der Patient mit Sondennahrung versorgt. Über den gastralen Schenkel kann der Magen entlastet und Medikamente verabreicht werden.

PEG, PEG-Sonde

PEG steht für perkutane endoskopische Gastrostomie (perkutan = durch die Haut, gaster = Magen, stoma = Mund). Die PEG-Sonde ist eine Magensonde, die während einer Magenspiegelung von außen durch die Bauchdecke (perkutan) in den Magen (gaster) gelegt wird. Über diesen dauerhaften Zugang zum Magen wird der Körper - anstelle von normaler Kost über den Mund - mit flüssiger Nahrung (Sondennahrung) mit Energie und allen notwendigen Nährstoffen versorgt. 

PEJ

PEJ steht für perkutane endoskopische Jejunostomie. Hierbei wird endoskopisch ein künstlicher Zugang von außen durch die Bauchdecke in den Dünndarm geschaffen.

PEMU

PEMU steht für Pflegerische Erfassung von Mangelernährung und deren Ursachen. Der PEMU ist ein Screening-Instrument, das für die stationäre Langzeitpflege entwickelt wurde, um das Risiko einer Mangelernährung und deren Ursachen aufzudecken. Es besteht aus einem Screening und einem Assessment. Im ersten Abschnitt (Screening) wird ermittelt, ob ein Ernährungsproblem vorliegt. Im zweiten Abschnitt (Assessment) werden die Ursachen für das Ernährungsproblem identifiziert. 

Peritonitis

Eine Peritonitis ist eine Entzündung des Bauchfells (Peritoneum).

perkutan

Perkutan bedeutet durch die Haut (von lat. per = durch und cutis = Haut). 

Pharynx

Pharynx ist der medizinische Begriff für den Rachen. 

pH-Wert

Der pH-Wert gibt an, ob eine wässrige Lösung sauer oder basisch ist. Der pH-Wert des Magens ist sauer und besitzt einen pH-Wert < 5,5.  Mit Hilfe des pH-Wertes kann die korrekte Lage einer Ernährungssonde im Magen überprüft werden (siehe auch Lagekontrolle)

physiologisch

Der Ausdruck physiologisch bedeutet im übertragenen Sinn "natürlich", "gesund" oder "den normalen Vorgängen im Körper entsprechend". Der Arzt verwendet diesen Begriff häufig, um zu beschreiben, dass etwas nicht krankhaft ist.

Plegie

Plegie oder Paralyse beschreibt eine vollständige Lähmung eines oder mehrere Skelettmuskeln. Ursache ist meist eine Verletzung der Wirbelsäule oder des Gehirns. 

Polyurethan

Polyurethan ist ein weicher Kunststoff, der häufig für die Herstellung von Ernährungssonden für einen kurz- bis mittelfristigen Einsatz von bis zu 6 Wochen eingesetzt wird.

Prävalenz

Prävalenz ist eine statistische Größe und bezeichnet in der Medizin eine Kennzahl, wie z.B. die der Krankheitshäufigkeit. So kann mit der Prävalenz verdeutlicht werden, wie viele Menschen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe (Population) zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Krankheit leiden oder einen Risikofaktor aufweisen.   

Proteine

Proteine, auch Eiweiße genannt,  sind eine der wichtigsten Baustoffe für unseren Organismus. Sie stecken in Muskelfasern, Enzymen, Hormonen, im Blut und im Immunsystem. Sämtliche Organe - selbst die Haare - werden daraus gebildet. Proteine bestehen aus Aminosäuren. Da unser Körper keinen Proteinspeicher besitzt, müssen unsere Körperzellen über die Nahrung regelmäßig mit dem Nährstoff versorgt werden. 

proteinreich

Lebensmittel, die einen hohen Anteil an Protein (Eiweiß) enthalten, werden oft als proteinreich bezeichnet. Ob ein Lebensmittel als proteinreich oder eiweißreich bezeichnet werden darf, ist in der EU-Health-Claims-Verordnung geregelt. Demnach darf ein entsprechender Hinweis auf einem Produkt nur dann aufgedruckt werden, wenn mindestens 20 Prozent der Kalorien auf den Eiweißanteil entfallen. So dürfen auch alle Trink- und Sondennahrungen als eiweißreich bezeichnet werden, wenn sie mindestens 20 Energieprozent (EN%) Eiweiß aufweisen (siehe auch EN%).

Pull-Technik

Als Pull-Technik wird die klassische Fadendurchzugsmethode zur Anlage einer PEG-Sonde bezeichnet (siehe auch Fadendurchzugsmethode).

Push-Technik

Die Push-Technik beschreibt die Anlage einer perkutanen Ernährungssonde mittels Direktpunktionsverfahren. Zunächst wird hierzu der Magen mit Nähten an der Bauchwand fixiert (Gastropexie). Anders als bei der Fadendurchzugsmethode (siehe auch Fadendurchzugsmethode), wird anschließend unter endoskopischer Sicht eine Hohlnadel von außen durch die Haut in den Magen eingeführt, durch die die Ernährungssonde geschoben wird. Die Sonde wird durch einen aufblasbaren Ballon im Inneren des Magens fixiert. Dieses Verfahren wird gewählt, wenn die Fadendurchzugsmethode aufgrund von Engstellen, z.B. in der Speiseröhre, nicht geeignet ist bzw. eine Verschleppung von Tumorzellen, z.B. bei Tumoren im HNO-Bereich, vermieden werden soll.

Pylorus

Der Pylorus, auch Magenpförtner genannt, ist ein ringförmiger Schließmuskel am Magenausgang zum Dünndarm. Er grenzt das saure Magenmilieu gegen den Dünndarm ab und hat die Aufgabe, den Transport des Nahrungsbreis vom Magen in den Dünndarm zu regulieren.