Fragen und Antworten enterale Ernährung
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Fragen und Antworten zu Trinknahrung, Sondennahrung und enteraler Applikationstechnik

Wir wissen, dass gerade zu Beginn einer Ernährungstherapie mit Trinknahrung, Sondennahrung sowie der dazugehörigen Applikationstechnik viele Fragen auftauchen. Hier finden Sie die häufigsten Fragen und Antworten rund um das Thema enterale Ernährung. 

Sie haben die Antwort auf Ihre Frage zu Trinknahrung, Sondennahrung oder Applikationstechnik hier nicht gefunden? Stellen Sie uns Ihre Frage persönlich und wir kümmern uns um Ihr Anliegen. 

Welchen Themenbereich betrifft Ihre Frage?

Sondennahrung: Allgemeines

Kann ich selbsthergestellte Nahrung oder pürierte Kost über eine Sonde verabreichen?

Sondennahrung aus normalem Speisen selbst herzustellen, zu pürieren und über die Sonde zu verabreichen, ist ein häufiger Wunsch vieler Pflegender. Selbsthergestellte Nahrungen enthalten zwar durchaus hochwertige Nährstoffe, sind jedoch für eine langfristige und ausschließliche Ernährung über eine Sonde meist nicht bedarfsdeckend.  Es besteht die Gefahr, dass es zu Nährstofflücken kommt, die auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar sind.

Industriell hergestellte, vollbilanzierte Sondennahrungen unterliegen hohen rechtlichen Anforderungen und garantieren eine standardisierte Zusammensetzung und damit eine sichere Versorgung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, wie z.B. Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.

Im Gegensatz zu selbsthergestellter Nahrung besteht bei industriell gefertigter Sondennahrung kein Risiko für Verunreinigungen, da sie hohen hygienischen Sicherheitsstandards unterliegt. Dies ist notwendig, da bei der Verabreichung von Nahrung direkt in den Magen natürliche Schutzbarrieren, wie z.B. in der Mundschleimhaut, umgangen werden. Sie schützt gegen die Aufnahme von Keimen und Erregern. Pürierte Nahrungen können diese hohen Hygienestandards nicht erfüllen.

Auch sind Sondennahrungen so aufbereitet, dass sie eine gute Fließeigenschaft aufweisen und problemlos über die Ernährungssonde verabreicht werden können, ohne diese zu verstopfen. Bereits kleine Klümpchen in pürierter Nahrung oder zu dickflüssiger Nahrung können eine Verstopfung der Sonde hervorrufen. 
Daher raten Ernährungsmediziner und Fachgesellschaften von selbsthergestellter Nahrung in der Regel ab. 

Hat Sondennahrung Geschmack?

Die meisten Hersteller von Sondennahrungen verzichten auf einen Geschmack bei den Produkten, da diese nicht wie normale Nahrung über den Mund aufgenommen werden und daher nicht geschmeckt werden. Die Nahrung wird über die Sonde direkt in den Magen verabreicht und kommt daher nicht mit den Geschmacksknospen der Zunge in Berührung.

Manche Patienten oder auch Angehörige wünschen sich dennoch ein Geschmackserlebnis. In diesem Fall geben wir Ihnen folgende Tipps: 

  • Manche Patienten sind noch in der Lage, kleine Mengen zu Essen oder zu Trinken und müssen so auf ein Geschmackserlebnis nicht verzichten. Klären Sie jedoch vorab mit Ihrem behandelnden Arzt, ob normales Essen und Trinken über den Mund (oral) bedenkenlos möglich sind.
  • Im Rahmen der Mundpflege kann der Geschmackssinn ebenfalls angeregt werden. Nutzen Sie hierfür beispielsweise in Fruchtsaft, Zitrone oder Brühe getränkte Wattestäbchen. Auch der Einsatz von aromatischen Luftschäumen (z.B. biozoon air) kann die Geschmacksimulation unterstützen.

Stellt sich bei Sondenernährung ein Sättigungsgefühl ein?

Bei Sondenernährung stellt sich gewöhnlich auch ein Sättigungsgefühl ein. Wird die Sondennahrung kontinuierlich über den ganzen Tag verteilt verabreicht, kann es sein, dass das Sättigungsgefühl nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei intervallartigen Mahlzeiten, z.B. bei der normalen Ernährung über den Mund. 

Welche Kalorienmenge muss ich pro Tag zuführen, wenn die Ernährung ausschließlich über die Sonde erfolgt?

Für die Berechnung der benötigten Kalorienmenge pro Tag müssen individuelle Faktoren wie Größe, Alter, Ernährungszustand (Ist- und Zielgewicht) oder die vorliegende Krankheit berücksichtigt werden. Ein grober Richtwert für den Energiebedarf bei älteren Menschen liegt bei ca. 30 kcal pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (bei 70 kg = ca. 2.100 kcal / Tag). Die Berechnung sollte immer in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt erfolgen, der Ihnen einen individuellen Ernährungsplan erstellen kann.  

Eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist zudem unerlässlich, um Gewichtsveränderungen, wie ungewollte Gewichtsabnahme oder –zunahme, frühzeitig zu erkennen und in Ihren Ernährungsplan diesbezüglich anzupassen.

Bei der Auswahl des geeigneten Sondennahrungsproduktes sollte zudem berücksichtigt werden, dass Sondennahrungen meist auf 1.500 ml pro Tag ausgelegt sind, da erst ab dieser Menge der Bedarf an Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett, Vitaminen und Mineralstoffen bedarfsdeckend ist.

Wie viel Flüssigkeit muss ich bei ausschließlicher Ernährung über eine Sonde zusätzlich verabreichen?

Der tägliche Gesamtbedarf an Flüssigkeit liegt bei Erwachsenen zwischen 30 und 35 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einem Körpergewicht von 70 kg entspricht dies 2.100 – 2.450 ml Flüssigkeit pro Tag. Der Flüssigkeitsbedarf wird bei einer normalen Ernährung über den Mund durch Getränke und feste Nahrung gedeckt. Flüssigkeitsverluste, z.B. durch starkes Schwitzen oder Fieber, verursachen einem zusätzlichen Bedarf.

Sondennahrung enthält bereits viel Flüssigkeit (etwa 70-80%). Der exakte Wassergehalt der Sondennahrung ist auf der Verpackung angegeben. Dies reicht aber in der Regel nicht aus, um den Gesamtbedarf pro Tag zu decken. Daher ist die Gabe von zusätzlicher Flüssigkeit wichtig, wie dieses Beispiel zeigt: 

  • täglicher Flüssigkeitsbedarf: 2.500 ml
  • gewählte Standardnahrung enthält 80% Wasser
  • verabreichte Menge der Sondennahrung: 2.000 ml pro Tag

Hieraus ergibt sich eine Flüssigkeitsaufnahme mit der Sondennahrung von 1.600 ml pro Tag. In diesem Beispiel sollten mindestens noch ca. 900 ml zusätzliche Flüssigkeit gegeben werden, um den Flüssigkeitsbedarf von 2.500 ml abzudecken.

Was kostet Sondennahrung?

Anders als normale Nahrung zählt Sondennahrung zu den Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diäten) und kann von Ihrem behandelnden Arzt, ähnlich wie Arzneimittel, zu Lasten der Gesetzlichen Krankenkasse (GKV) verordnet werden. Geregelt wird dies in der sogenannten Arzneimittel-Richtlinie (AMR). Regelungen für Zuzahlungen sind für Sie identisch mit denen von Arzneimitteln. 

Auch die private Krankenversicherung (PKV) übernimmt in der Regel die Kosten für die Versorgung mit Sondennahrung. Je nach Versicherungsvertrag kann es hier jedoch Ausnahmen geben. Deshalb empfehlen wir Ihnen, vorab mit Ihrer Versicherung Kontakt aufzunehmen und abzuklären, welche Bedingungen bei Ihnen vorliegen. Dies erspart Ihnen später unerwünschte Überraschungen.

Hat man bei künstlicher Ernährung über eine Sonde Stuhlgang?

Bei der künstlichen Ernährung werden alle lebensnotwendigen Nährstoffe mit der Sondennahrung über die Ernährungssonde direkt in den Magen oder Dünndarm verabreicht. Auch wenn Sondennahrung flüssig ist und nicht über den Mund (oral) zugeführt wird, wird diese wie normale Nahrung im Magen und Darm verdaut und verwertet. Unverdauliche Nahrungsbestandteile werden bei der künstlichen Ernährung über eine Sonde ebenfalls über den Stuhlgang ausgeschieden. Der Stuhlgang sollte bei Sondenernährung regelmäßig vorhanden und normal geformt sein. Als regelmäßig wird 3 × täglich bis 3 × wöchentlich beschrieben. Viele Betroffene berichten von etwas weicherem und breiigem Stuhlgang während der künstlichen Sondenernährung. Das ist nicht ungewöhnlich und auf die Konsistenz der flüssigen Sondennahrung zurückzuführen, denn Nahrungsmittel mit hohem Flüssigkeitsgehalt können den Stuhl aufweichen. Davon zu unterscheiden sind Durchfälle (loser und wässriger Stuhl mit deutlich erhöhter Frequenz).

Sondennahrung: Anwendung

Kann ich Sondennahrung erwärmen bzw. damit kochen?

Die meisten Sondennahrungen lassen sich auf ca. 60°C erwärmen. Wir empfehlen Ihnen hierbei, die Sondennahrung schonend im Wasserbad aufzuwärmen und ein Erhitzen in der Mikrowelle zu vermeiden, um wichtige Nährstoffe nicht zu zerstören. Ähnlich wie bei Babynahrung sollte die Temperatur der erwärmten Sondennahrung zum Zeitpunkt der Verabreichung nicht höher als 37°C (Körpertemperatur) betragen, um Verbrennungen zu vermeiden. Ein guter Test ist es, wenn Sie ein paar Tropfen auf die Innenseite Ihres Handgelenks geben. Die Nahrung sollte sich warm, aber nicht heiß anfühlen. 

Kann ich Sondennahrung kühlen?

Sondennahrung sollte in geschlossenem Zustand bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) gelagert werden. Für eine gute Verträglichkeit sollte Sondennahrung bei Zimmertemperatur verabreicht werden, denn zu kalte Nahrung kann Durchfälle verursachen. 

Kann ich Sondennahrung auch nachts verabreichen?

Sondennahrung kann auch während der Nacht verabreicht werden, auch wenn in der Regel eine ausreichende Energieversorgung über den Tag bei den meisten Betroffenen möglich ist. Nächtliche Ernährung wird meist in Betracht gezogen, wenn tagsüber die erforderliche Menge an Sondennahrung nicht verabreicht werden kann, weil der Betroffene beispielsweise nur eine geringe Flussrate verträgt, gleichzeitig aber viel Energie benötigt.

Sollten Sie sich nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt für eine nächtliche Ernährung entschieden haben, empfehlen wir Ihnen dennoch, mindestens einmal täglich eine Ernährungspause von etwa vier Stunden einzulegen. Auf diese Weise kann sich der pH-Wert im Magen normalisieren und somit seine Schutzfunktion gegen Keime aufrechterhalten.

Zur Überwachung der nächtlichen Ernährung sollte eine Ernährungspumpe eingesetzt werden. 

Welche Getränke kann ich für die Flüssigkeitszufuhr über eine Sonde verwenden?

Ideal für die Flüssigkeitsgabe über eine Sonde eignen sich frisches Leitungswasser mit Trinkwasserqualität bzw. Trinkwasser. Auch Mineralwasser ohne Kohlensäure kann von Ihnen verwendet werden.

Nicht geeignet sind alle Früchtetees, Fruchtsäfte und andere säurehaltige Getränke, da sie ein Ausflocken des Eiweißes in der Sondennahrung bewirken und damit unter Umständen die Sonde verstopfen können. Auch Schwarztee und Kaffee sind aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe ungeeignet und können zu Verfärbungen der Sonde führen. 

Darf ich Sondennahrung verdünnen?

Sondennahrungen sind gebrauchsfertig Nahrungen und sollte nicht mit Flüssigkeiten verdünnt oder mit flüssigen Medikamenten versetzt werden. Durch das Vermischen mit anderen Flüssigkeiten, wie z.B. Wasser, Tee oder flüssigen Medikamenten besteht die Gefahr, dass Keime in die Nahrung gelangen und die Sondennahrung verderben kann.

Zudem kann das Verdünnen der Sondennahrung deren Stabilität negativ beeinflussen und schlimmstenfalls eine Verstopfung der Ernährungssonde hervorrufen. 

Wie beginnt man mit der Verabreichung von Sondenkost? (Kostaufbau)

In den ersten Tagen nach der Anlage einer Ernährungssonde beginnt man mit der Verabreichung von Sondenkost zunächst langsam und mit geringen Mengen, damit sich der Körper an die neue Art der Nährstoffzufuhr gewöhnen kann. Man bezeichnet diesen Zeitraum als Kostaufbau-Phase oder Einschleich-Phase. Wird die Sondennahrung gut vertragen, steigert man Tag für Tag die Laufrate und die Menge der Sondenkost, bis man das festgesetzte Tagesziel erreicht hat. 
Treten Unverträglichkeiten in der Kostaufbau-Phase auf, reduziert man Laufrate und Menge auf die zuletzt vertragene Dosierung. 

Beispiel für einen Kostaufbau bei einer Magensonde (gastral): 

  Gesamtmenge in ml
Dosierung in ml / h Applikationsdauer in h
Tag 1 500 50 10
Tag 2 1.000 70  14,3
Tag 3 1.000 100 10
Tag 4 1.500 120 12,5
Tag 5 1.500 140 10,7

Wie muss ich die Verpackung von Sondennahrung entsorgen?

Die meisten Sondennahrungen, wie Dolpina®, lovital® S, Fresubin®, Nutrison®, Hipp oder Isosource® werden in Plastikflaschen bzw. Plastikbeuteln produziert und können im Privathaushalt im Gelben Sack bzw. in der gelben Tonne entsorgt werden. 

Darf ich zusätzlich zur Sondennahrung noch Essen und Trinken?

Betroffene mit einer Ernährungssonde wünschen sich oftmals, zusätzlich zur Sondenernährung noch normal zu Essen oder zu Trinken. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern schützt auch vor Infektionen im Mund- und Rachenraum. Bevor Sie jedoch Speisen und Getränke über den Mund (oral) zu sich nehmen, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen, ob dies unbedenklich möglich ist. Je nach Erkrankung kann das Schlucken so stark beeinträchtigt sein, dass eine zusätzliche, orale Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme sogar gesundheitliche Risiken birgt. 

Sondennahrung: Produkteigenschaften

Gibt es Sondennahrung für Patienten mit Milcheiweißallergie?

Für Patienten mit einer Milcheiweißallergie gibt es Sondennahrungen die ausschließlich Sojaeiweiß enthalten. Dies sind z.B. DOLPINA® Soya Fibre D, lovital® S vegan enegry fibre, Isosource® Soy Energy Fibre, HiPP mit Pute, Mais und Karotte, Nutrison® Soya Multi Fibre oder Fresubin® Soya Fibre. Diese Sondennahrungen sind natürlich laktosefrei.

 

Gibt es laktosefreie Sondennahrungen?

Lebensmittel mit einem Laktosegehalt von ≤0,1g/100ml gelten als laktosefrei. Viele Standard-Sondennahrungen sind laktosefrei, wie z.B. DOLPINA® Standard bzw. Standard Fibre, Nutrison®, Fresubin® Original oder Isosource® Standard. Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob das Produkt für Sie geeignet ist, finden Sie Angaben zum Laktosegehalt auf der Verpackung der Sondennahrung. Sprechen Sie bei Bedarf auch mit Ihrem behandelnden Arzt. 

Gibt es vegane Sondennahrung?

Vegan sind Lebensmittel und Produkte, die nicht aus Tieren beziehungsweise Bestandteilen von Tieren erzeugt werden. Derzeit gibt es nur wenig vegane Produkte für die enterale Ernährung in Deutschland. Viele Nahrungen enthalten auf der Zutatenliste augenscheinlich keine tierischen Inhaltsstoffe, wie z.B. sojahaltige Sondennahrungen. Häufig werden jedoch Nährstoffe eingesetzt, die einen tierische Ursprung haben, wie z.B. bei Vitamin D. Daher erfüllen viele Produkte die Anforderungen einer veganen Sondennahrung nicht.

Lovital® S vegan enegry fibre von CuraProducts und Compleat® Plant Protein 1.6 von Nestlé Health Science sind die einzigen veganen Sondennahrungen auf dem deutschen Markt. Sie sind für Verbraucher auch mit dem V-Label vegan gekennzeichnet. 

 

Gibt es Sondennahrung für Vegetarier?

Vegetarier verzichten auf den Verzehr von Tieren (Säugetiere und Fische). Vegetarische Sondennahrungen gibt es nur wenige, denn viele Sondennahrungen enthalten beispielsweise Fischöl.

Folgende Sondennahrungen sind für Vegetarier geeignet: Lovital® S vegan enegry fibre, Nutrison® Soya, Nutrison® Soya Multi Fibre, HiPP Sondennahrung mit Kürbis und Karotte, HiPP Sondennahrung mit Milch, Banane und Pfirsich, HiPP Sondennahrung mit Milch, Apfel und Birne, Isosource® Soy Energy Fibre und Compleat® Plant Protein 1.6.

 

Ist Sondennahrung glutenfrei?

Sondennahrungen sind in der Regel glutenfrei, wie z.B. DOLPINA® Energy Fibre, lovital® S hoka energy fibre, Fresubin® Energy Fibre, Nutrison® Energy Multi Fibre, Isosource® Energy oder Hipp mit Kürbis und Karotte. Sollten Sie sich unsicher sein, ob das ausgewählte Produkt für Sie geeignet ist, sprechen mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Auch das Sanitätshaus kann Ihnen bei Bedarf weiterhelfen. Zudem können Sie über unseren Produktfinder die passen Lösung für Ihre Bedürfnisse finden. 

Welche Sondennahrung eignet sich für Diabetiker?

Für Diabetiker gibt es Sondennahrungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Diabetikern ausgerichtet sind, wie z.B. DOLPINA® Soya Fibre D, Diben® 1,5 kcal HP,  Nutrison® advanced Diason oder Isosource® Standard Balance. Dennoch stufen Fachgesellschaften den Einsatz von hochmolekularen, ballaststoffhaltigen Standard-Sondennahrung, wie z.B. DOLPINA® Standard Fibre, bei Diabetikern in vielen Fällen als ausreichend ein. Wesentliches Ziel bei Diabetikern ist die Deckung des Nährstoffbedarfs sowie die Optimierung der diabetischen Stoffwechseleinstellung.

Welche eiweißreiche Sondennahrungen mit 2 kcal gibt es?

Sondennahrungen gibt es in unterschiedlicher Energiedichte und mit verschiedenen Inhaltsstoffen. Vor allem hochkonzetrierte Sondennahrung mit 2 kcal hat große Vorteile, da diese durch die hohe Energiedichte zu einer Zeitersparnis bei der Verabreichung führt und so mehr Bewegungsfreiheit für Betroffene ermöglicht. 

Hochkalorische Sondennahrungen mit 2 kcal / ml gibt es von unterschieldichen Lieferanten, wie z.B. 

  • CuraProductslovital® S power 2.0 fibre - hochkalorisch (2,0 kcal/ml), eiweißreich (10 g/100 ml), mit Ballaststoffen (1,5 g/100 ml)
  • Fresenius Kabi: Fresubin® 2 kcal HP (fibre) - hochkalorisch (2,0 kcal/ml), eiweißreich (10 g/100 ml), mit (1,5 g/100 ml) und ohne Ballaststoffe
  • Nestlé Health Science: Isosource® 2.0 protein fibre -hochkalorisch (2,0 kcal/ml), eiweißreich (10 g/100 ml), mit (2,0 g/100 ml) und ohne Ballaststoffe

Sie möchten eines dieser Produkte bestellen, dann nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf. 

Sondennahrung: Medikamentengabe

Kann ich Medikamente über die Sonde verabreichen?

Die Verabreichung von Medikamenten über eine Ernährungssonde ist grundsätzlich möglich, sollte aber auf ein Minimum beschränkt werden. Nicht alle Medikamente sind für die Gabe über eine Sonde geeignet. Deshalb sollte die Medikamentengabe stets mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden. Dieser kann prüfen, ob Medikamente ggf. oral über den Mund eingenommen werden können oder Alternativen in flüssiger Form, als Zäpfchen oder als Pflaster für die Haut zur Verfügung stehen. Sehen Sie hierzu auch unsere Videoanleitung zur Medikamentengabe über eine PEG-Sonde.

Mehr zur Medikamentengabe über PEG

Darf ich Medikamente gleichzeitig mit Sondennahrung verabreichen?

Medikamente sollten niemals mit Sondennahrung vermischt verabreicht werden! Dies kann zu einer Verstopfung der Sonde und zu Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten und den Nährstoffen der Nahrung führen. Vor der Verabreichung der Medikamente sollte die Sondenernährung gestoppt sowie die Sonde gut gespült werden.

Mehr zur Medikamentengabe über PEG

Darf ich mehrere Medikamente gemeinsam über eine PEG-Sonde verabreichen?

Medikamente sollten immer einzeln und getrennt voneinander über die Ernährungssonde verabreicht werden, um gefährlichen Wechselwirkungen zu vermeiden. Zwischen der Gabe der unterschiedlichen Medikamente sollte die Sonde mit jeweils 5-10 ml Wasser gespült werden.

Mehr zur Medikamentengabe über PEG

Sondennahrung: Komplikationsmanagement

Übelkeit und Erbrechen bei Sondenernährung: was kann ich tun?

Erbrechen bei Sondenernährung kann unterschiedliche Ursachen haben, wie z.B. eine verzögerte Magenentleerung, zu schnelle oder zu kalte Verabreichung von Sondennahrung, eine veränderte Sondenlage (Dislokation) oder therapiebedingt ausgelöst werden, wie z.B. durch eine Chemotherapie. Bei Übelkeit und Erbrechen sollten Sie die Nahrungszufuhr sofort stoppen und Ihren behandelnden Arzt informieren, um die genauen Ursachen mit Ihm zu klären.

Hinweis: Nicht immer ist die Sondennahrung der Grund für eine Unverträglichkeit. Infolge von akuten Infekten können ebenfalls Symptome wie Übelkeit und Erbrechen auftreten. 

Hier finden Sie mögliche Ursachen und Maßnahmen bei Übelkeit und Erbrechen

Ursache Maßnahmen

Verdorbene Nahrung oder verunreinigtes Überleitgerät (z.B. durch unsachgemäße Lagerung / Handhabung)

Verdorbene Nahrung verwerfen bzw. das Überleitgerät wechseln. Lagerungsbedingungen der Produkte beachten. Hygienemaßnahmen einhalten.
Nahrung wird zu schnell verabreicht bzw. zu große Mengen Reduktion der Flussrate bzw. der Nahrungsmenge.
Nahrung wird zu kalt verabreicht (z.B. nach Lagerung im Kühlschrank) Nahrung bei Zimmertemperatur verabreichen, evtl. leicht erwärmen.
Lageveränderung der Sonde (Dislokation) Lagekontrolle und ggf. Lage korrigieren. 
Therapiebedingt (z.B. Chemotherapie) Medikamentöse Unterstützung nach ärztlicher Anordnung.
Erkrankungen (z.B. Magenentleerungsstörung) Hochlagerung des Oberkörpers (30-45°) während und mindestens 30-60 Minuten nach der Verabreichung von Sondennahrung.
Unverträglichkeit gegen einen Inhaltsstoff Einsatz einer Alternative ohne den Inhaltsstoff. Einsatz veganer Sondennahrung ausprobieren, z.B. lovital® S vegan energy fibre.

Durchfall (Diarrhoe) bei Sondenernährung: was kann ich tun?

Sondenernährung ist in der Regel gut verträglich. Dennoch können Unverträglichkeiten, wie Durchfälle, auftreten. Von Durchfall spricht man bei mehr als dreimal täglich dünnflüssigem Stuhlgang mit einem erhöhten Stuhlvolumen.

Durchfälle können unterschiedliche Ursachen haben. Häufig werden Durchfälle nicht durch die Sondenernährung verursacht. Sie treten oft als Nebenwirkung von medikamentösen Therapien auf, wie z.B. bei Einnahme von Antibiotika oder bei Anwendungsfehlern auf. Bei länger andauernden Durchfällen sollten Sie Ihren behandelnden Arzt informieren, um mögliche Ursachen abzuklären und gemeinsam effektive Maßnahmen einzuleiten.  

Hier finden Sie einen Überblick über häufige Ursachen und möglichen Maßnahmen bei Durchfällen: 

Ursache Maßnahme
Verdorbene Nahrung oder kontaminiertes Überleitgerät (z.B. durch unsachgemäße Lagerung/Handhabung)  Verdorbene Nahrung entsorgen bzw. das Überleitgerät austauschen. Anforderungen an die Lagerung der Produkte sowie Hygienemaßnahmen beachten.
Nahrung wird zu schnell verabreicht  Reduktion der Flussrate, Nahrung langsam einschleichen
Nahrung wird zu kalt verabreicht (z.B. nach Lagerung im Kühlschrank) Nahrung bei Zimmertemperatur verabreichen, evtl. leicht erwärmen
Nahrung wurde als Bolus in zu großen Mengen auf einmal gegeben Nahrung kontinuierlich verabreichen
Bestimmte Fette werden nicht verdaut Nahrung mit leicht verdaulichen Fetten verwenden, wie z.B. DOLPINA® Energy Protein MCT oder Nutrison® MCT
Medikamentengabe, z.B. Antibiotika, Magnesium-Präparate, Antimykotika Arzt informieren und Alternativen prüfen
Unverträglichkeit gegen bestimmte Inhaltsstoffe Auswahl einer Sondennahrung ohne den Inhaltsstoff. Einsatz einer rein pflanzlichen und veganen Sondennahrung in Betracht ziehen, z.B. lovital® S vegan energy fibre.

Hinweis: Nicht immer ist die Sondennahrung der Grund für eine Unverträglichkeit. Infolge von akuten Infekten können ebenfalls Symptome wie Durchfall auftreten. 

Verstopfung (Obstipation) bei Sondenernährung: was kann ich tun?

Verstopfung unter Sondenernährung ist vor allem bei älteren Menschen nicht selten. Die Muskulatur und Sensibilität im Darm nehmen ab. Dies führt vermehrt zu einer Verstopfung. Auch bei immobilen, bettlägerigen Menschen, die sich nicht viel bewegen, tritt eine Verstopfung häufig auf. Verstopfung (Obstipation) beschreibt eine Stuhlentleerung von weniger als dreimal pro Woche.

Hier finden Sie eine Übersicht über mögliche Ursachen und Maßnahmen bei Verstopfung: 

Ursache Maßnahme
Zu geringe Flüssigkeitszufuhr Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (ca. 2,4 l/Tag für den Erwachsenen); zusätzliche Flüssigkeitsverluste, z.B. bei Fieber, starkem Schwitzen berücksichtigen
Ballaststofffreie Kost Wechsel zu einer ballaststoffhaltigen Sondennahrung, z.B. DOLPINA® Energy Fibre, lovital® S hoka energy fibre, Nutrison® Energy Multi Fibre
Einnahme von Medikamenten, die eine Verstopfung fördern, z.B. Opiate, Eisenpräparate Nach Anordnung des Arztes Einsatz von mild wirkende Abführmitteln. Tipp: täglich ein Glas lauwarmes Wasser mit etwas Salz auf nüchternen Magen kann aktiv gegen Verstopfung wirken.
Bewegungsmangel Regelmäßige Mobilisation, Kolonmassage

Sondennahrung: Lagerung und Haltbarkeit

Wie muss ich Sondennahrung lagern?

Sondennahrung sollte trocken und bei Zimmertemperatur gelagert werden (15-25°C). Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden.

Wie lange kann ich angebrochene Sondennahrung verwenden?

Angebrochene Sondennahrung sollte verschlossen bzw. mit angeschlossenem und verschlossenem Überleitgerät im Kühlschrank aufbewahrt werden und innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht werden. Nach Ablauf von 24 Stunden sind angebrochene Verpackungen zu verwerfen.

Vor der Verabreichung der Sondennahrung sollte diese wieder auf Zimmertemperatur erwärmt werden, um Unverträglichkeiten zu vermeiden. 

Ist Sondennahrung nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums noch genießbar?

Sondennahrungen sind, je nach Hersteller, 9-15 Monate haltbar. Die genauen Angaben, wie lange Sie Ihr Produkt verwenden können, finden Sie, wie bei gewöhnlichen Lebensmitteln auch, auf dem Umkarton oder dem Produkt selbst.

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) bereits abgelaufen, bedeutet dies nicht grundsätzlich, dass das Produkt ungenießbar ist.  Allerdings kann der Hersteller der Sondennahrung keinerlei Haftung für die Unbedenklichkeit des Produktes übernehmen. Mit Angabe des Haltbarkeitsdatums garantiert der Hersteller, dass alle Inhaltsstoffe innerhalb der vorgegeben Richtwerte liegen sowie eine einwandfreie Qualität der Nahrung.

Falls Sie trotz Ablauf des Haltbarkeitsdatums ein Produkt verwenden wollen, sollten Sie das Aussehen genau prüfen. Bei Verfärbungen, Verklumpungen oder Ausflockungen sollten Sie das Produkt nicht mehr über die Sonde verabreichen. 

Trinknahrung: Allgemeines

Was ist Trinknahrung?

Trinknahrungen, häufig auch Astronautenkost genannt, gehören zu den Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke (sog. bilanzierte Diäten) und kommen immer dann zum Einsatz, wenn die normale Ernährung nicht mehr ausreicht.

Trinknahrungen sind kleine Energiebooster und werden meist ergänzend zur normalen Ernährung oder zur ausschließlichen Ernährung eingenommen. Mit jedem Schluck liefern Ihnen Trinknahrungen eine große Portion an Energie, Eiweiß, Vitaminen und allen lebenswichtigen Nährstoffen in konzentrierter Form, um einen Gewichtsverlust zu verlangsamen, zu stoppen und wieder an Gewicht zuzunehmen.

Mehr zu Trinknahrung

Muss ich mit meinem Arzt sprechen, bevor ich Trinknahrung, wie z.B. Fresubin, Fortimel oder lovital einnehme?

Grundsätzlich können Sie Trinknahrung rezeptfrei im Sanitätshaus oder in der Apotheke kaufen. Dennoch empfehlen wir Ihnen, vorab mit Ihrem behandelnden Arzt über Trinknahrung zu sprechen. Dieser kann Ihnen bei der Auswahl des geeigneten Produktes, wie z.B. Fresubin, Fortimel, lovital oder Resource sowie bei der Ermittlung der benötigten Menge beratend zur Seite stehen. Zudem kann Ihr Arzt prüfen, ob er Ihnen Trinknahrung sogar zu Lasten der Gesetzlichen Krankenkasse verschreiben kann.

Kann man mit Trinknahrung, wie z.B. Fresubin oder Fortimel, an Gewicht zunehmen?

Trinknahrungen, wie z.B. Fresubin®, Fortimel®, lovital® oder Resource® sind hochkalorische Kraftpakete in flüssiger Form, die je nach Produkte 300-400 kcal pro Flasche (meist 125-200 ml) enthalten. Sie liefern mit jedem Schluck neben Energie auch Eiweiß, Vitamine und alle lebenswichtigen Nährstoffe in konzentrierter Form, um einen Gewichtsverlust zu verlangsamen bzw. zu stoppen und sogar wieder Stück für Stück an Gewicht zuzunehmen. Für einen positiven Gewichtseffekt sollten Sie 1-3 Flaschen täglich über einen Zeitraum von mindestens 10-16 Wochen zu sich nehmen.

Was ist der Unterschied zwischen medizinischer Trinknahrung und herkömmlichen Trinkmahlzeit, wie z.B. yfood-Drinks aus dem Supermarkt oder Drogeriemarkt?

Medizinische Trinknahrung gehört zu den sogenannten Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diäten). Anders als bei Trinkmahlzeiten aus dem Supermarkt unterliegen bilanzierte Diäten strengen rechtlichen Vorgaben. So gibt es in Bezug auf deren Zusammensetzung klare Vorgaben für Mindest- und Höchstmengen von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die meisten medizinischen Trinknahrungen sind im Gegensatz zu Trinkmahlzeiten aus dem Supermarkt, wie z.B. yfood-Drinks, so zusammengesetzt, dass sie zur ausschließlichen Ernährung geeignet sind. Dies bedeutet, dass diese alle lebenswichtigen Nährstoffe in einem von den Fachgesellschaften für Ernährung empfohlenen Verhältnis enthalten. 

Unter bestimmten Voraussetzungen können medizinische Trinknahrungen auch von der Gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden. Trinkmahlzeiten aus dem Supermarkt sind in der Regel nur zur ergänzenden Nahrungsunterstützung geeignet und können nicht von der Krankenkasse erstattet werden.

Ist Trinknahrung gesund?

Trinknahrung enthält Energie und alle lebensnotwendigen Nährstoffe wie z.B. Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelementen in einem ausgewogenen Verhältnis. Die meisten Trinknahrungen können ergänzend zur normalen Ernährung oder sogar zur ausschließlichen Ernährung eingesetzt werden und versorgen so den Körper mit allem, was er benötigt - ähnlich einer ausgewogenen und gesunden Ernährung.

Ist Trinknahrung gut verträglich?

Trinknahrungen sind generell gut verträgliche, leckere und ausgewogene Trinkmahlzeiten. Die Verträglichkeit eines Produktes wird jedoch von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Für eine gute Verträglichkeit sollte die Nahrung nicht zu kalt sein und nicht zu schnell getrunken werden. Nehmen Sie Trinknahrung deshalb langsam und in kleinen Schlucken zu sich. Machen Sie ggf. auch eine Pause, wenn Sie das Gefühl haben, dass sie die Flasche nicht vollständig austrinken können.

Tipp: Sie können Trinknahrung im Kühlschrank bis zu 24 h aufbewahren. Stellen Sie vor der Einnahme zudem sicher, dass keine Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe der Trinknahrung vorliegen, wie z.B. Milcheiweiß oder Laktose.

Mehr zur Einnahme und Anwendung von Trinknahrung

Gibt es Trinknahrung auch für Kinder?

Trinknahrungen gibt es auch für Kinder ab dem ersten Lebensjahr. Diese unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung von Trinknahrungen für Erwachsene. Sie sind auf die spezifischen Bedürfnisse von Kindern und deren Entwicklung zugeschnitten. Trinknahrungen für Kinder sind z.B. Nutrini®Drink Multi Fibre (Nutricia), Nutrini® Drink Smoothie (Nutricia), Frebini® Energy Drink (Fresenius Kabi) oder Resource® Junior (Nestlé Health Science).

Ist Trinknahrung für Erwachsene auch für Kinder geeignet?

Trinknahrungen, wie z.B. Fresubin®, Fortimel®, Resource® oder lovital® sind auf die Bedürfnisse von Erwachsenen zugeschnitten und sind für Kinder unter 3 Jahren nicht geeignet. Bei Kindern unter 6 Jahren sind die Produkte nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden. Auch bei Kindern unter 10 Jahren ist die Verzehrmenge mit dem Arzt oder Ernährungsberater abzustimmen.

Tipp: Für Kinder gibt es spezifische Trinknahrungen, wie z.B. Nutrini®Drink Multi Fibre oder Frebini® Energy Drink, die speziell auf die Bedürfnisse der Kleinsten zugeschnitten sind. 

Ist die neue Pfandregelung für Milch und Milchmischgetränke auch für Trinknahrung und Sondennahrung gültig?

Milch und Milchmischgetränke in Einweg-Kunststoffflaschen mit einem Milchanteil von mindestens 50 Prozent und sonstige trinkbare Milcherzeugnisse (z.B. Kakao, Kaffeegetränke, Kefir oder Joghurt) unterliegen ab 2024 der gesetzlichen Pfandpflicht.

Ausgenommen von der Pfandregelung sind nach § 31 (4) VerpackG bilanzierte Diäten (Trinknahrung und Sondennahrung). Trink- und Sondennahrungen sind keine mit Getränken befüllten Getränkeverpackungen im Sinne von § 3 Absatz 2 VerpackG. Es handelt sich um ein flüssiges Lebensmittel, das nicht zum Verzehr als Getränk bestimmt ist. Somit gilt die Pfandpflicht für Trinknahrung sowie Sondennahrung nicht. 

Trinknahrung: Anwendung

Wann sollte Trinknahrung eingenommen werden?

Die Einnahme von Trinknahrung ist grundsätzlich zu jeder Tageszeit möglich. Wir empfehlen Ihnen, diese jedoch zwischen den Hauptmahlzeiten, langsam und in kleinen Schlucken zu trinken. Zudem können Sie mit Trinknahrung leckere Speisen und Getränke zubereiten. Auf diese Weise lässt sich Trinknahrung einfach in Ihren täglichen Speiseplan integrieren. Anregungen für Rezepte finden Sie in unserem Service-Bereich.

Wie viel Trinknahrung sollte ich pro Tag einnehmen?

Medizinische Trinknahrung kann ergänzend oder zur ausschließlichen Ernährung eingesetzt werden. Möchten Sie Trinknahrung ergänzend zur normalen Ernährung einsetzen, um Ihren Ernährungszustand zu erhalten oder zu verbessern, empfehlen wir Ihnen täglich mindestens 1-3 Flaschen zu trinken. Bei ausschließlicher Ernährung mit Trinknahrung sollten Sie Ihren behandelnden Arzt zu Rate ziehen, der für Sie das passende Produkt sowie die notwendige Einnahmemenge bestimmen kann.

Wie lange sollte ich Trinknahrung zu mir nehmen?

Den besten Effekt, um den Ernährungszustand zu erhalten und zu verbessern, erreicht man, wenn Trinknahrung ergänzend zur normalen Ernährung über einen Zeitraum von mindestens 10-16 Wochen eingenommen wird. Je nach Energiebedarf sollten zwischen 1-3 Flaschen pro Tag getrunken werden.

Kann ich Trinknahrung erwärmen oder einfrieren?

Für abwechslungsreichen Genuss können Sie Trinknahrung bis maximal 70°C erwärmen. Die Geschmacksrichtungen Kaffee, Schokolade oder Cappuccino schmecken auch als Heißgetränk sehr lecker. Zudem können Sie Trinknahrung auch einfrieren, um Speiseeis oder Eislutscher daraus zu machen.

In unserem Rezept-Bereich finden Sie einige Rezeptideen, wie Sie Trinknahrung in Ihren Alltag integrieren können. 

Kann ich Trinknahrung mit normalen Speisen und Getränken mischen?

Mit Trinknahrung lassen sich schnell und einfach leckere Rezepte zaubern. Sie können süße Varianten in Joghurt, Quark oder Pudding einrühren und geben den Speisen damit eine Extraportion Energie und Nährstoffe. Energiereiche Smoothies können Sie ganz einfach mit Trinknahrung und pürierten Früchten herstellen, z.B. mit lovital® complete energy 2.0 Waldfrucht. Zudem können Sie mit neutralen Trinknahrungen herzhafte Speisen anreichern. Hierzu eigenen sich z.B. lovital® complete energy 2.0 Neutral, Fresubin® 2 kcal DRINK Neutral, Fortimel® Compact 2.4 Neutral oder Resource® 2.0+ fibre Neutral. Inspiration für Rezepte finden Sie in unserem Rezeptbereich.

Wie muss ich die Verpackung von Trinknahrung entsorgen?

Trinknahrungsflaschen gibt es in unterschiedlichen Materialien. Trinknahrung in Plastikflaschen, wie z.B. Fresubin®, Fortimel® oder Resource® können Sie im Privathaushalt im gelben Sack bzw. in der gelben Tonne entsorgen. Lovital® Trinknahrungen im TetraPak können Sie ebenfalls im gelben Sack bzw. in der gelben Tonne entsorgen.

Kann ich Trinknahrung auch über eine PEG-Sonde verabreichen?

Auf den ersten Blick sind sich Sonden- und Trinknahrungen sehr ähnlich. Beide Produkte sind flüssig und scheinen für die Gabe über eine PEG-Sonde geeignet zu sein. Dennoch ist die Verabreichung von Trinknahrung über eine Ernährungssonde nur bedingt zu empfehlen. Trinknahrung hat meist eine höhere Viskosität als Sondennahrung und kann daher schneller zu einer Verstopfung der PEG-Sonde führen. 

Zudem haben Trinknahrungen meist auch eine höhere Osmolarität als Sondennahrungen und können bei rascher Verabreichung, z.B. mit einer Spritze, schnell zu Unverträglichkeitsreaktionen, wie Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen, führen. Daher sollten Sie die Verabreichung von Trinknahrung über eine Sonde vermeiden. 

Trinknahrung: Produkteigenschaften

Gibt es laktosefreie Trinknahrungen?

Als laktosefrei gelten Lebensmittel, wenn sie weniger als 0,1 Gramm pro 100 Gramm oder 100 Milliliter Laktose enthalten. Dies gilt auch für medizinische Trinknahrungen.

Nicht alle Trinknahrungen sind laktosefrei. Sie finden den genauen Laktosegehalt meist auf dem 4-er Cluster der Trinknahrung oder dem Produkt selbst. Bedenkenlos verwenden können Sie z.B.

Sollten Sie sich unsicher sein, ob das ausgewählte Produkt für Sie geeignet ist, sprechen mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Zudem können Sie unseren Produktfinder zum Finden eines passenden Produktes nutzen. 

Gibt es vegane Trinknahrungen?

Vegan sind Lebensmittel und Produkte, die nicht aus Tieren beziehungsweise Bestandteilen von Tieren erzeugt bzw. mit Hilfe von lebenden Tieren und tierischen Erzeugnissen hergestellt werden. Meist enthalten Trinknahrungen Milcheiweiß und können deshalb nicht als vegan ausgelobt werden.

Derzeit folgende trinkfertige und 100% pflanzliche Trinknahrung auf dem deutschen Markt:

  • lovital® complete energy 2.0 vegan (2,0 kcal/ml) mit neutralem Geschmack von CuraProducts,
  • Fortimel® PlantBased (1,5 kcal/ml) von Nutricia,
  • Fresubin® Plant-Based Drink (1,5 kcal/ml) von Fresenius Kabi,
  • restoric® supportiv S vegan (Pulvernahrung) von Vitasyn.

Ist Trinknahrung glutenfrei?

Die meisten auf dem Markt verfügbaren Trinknahrungen sind glutenfrei, wie z.B. lovital® complete energy 2.0, Fresubin® 2 kcal Drink, Fortimel® Compact 2.4 oder auch Resource® 2.0. Sollten Sie sich unsicher sein, ob das ausgewählte Produkt für Sie geeignet ist, sprechen mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Auch das Sanitätshaus kann Ihnen bei Bedarf weiterhelfen. Zudem können Sie unseren Produktfinder nutzen, um glutenfreie Produkte zu finden. 

Welche Trinknahrung eignet sich für Diabetiker?

Für Diabetiker gibt es Trinknahrungen, die auf die spezifischen Stoffwechselanforderungen von Diabetikern ausgerichtet sind, wie Diben® Drink von Fresenius Kabi oder Nutricomp® Drink D von B. Braun.

Ist der Blutzucker gut eingestellt, stufen Fachgesellschaften den Einsatz von hochmolekularen, ballaststoffhaltigen Standard-Trinknahrungen, wie z.B. Fresubin® energy fibre von Fresenius Kabi, Fortimel® Energy Fibre von Nutricia oder Resource® 2.0 + fibre von Nestlé Health Science bei Diabetikern in vielen Fällen als ausreichend ein. 

Welche 2 kcal Trinknahrungen mit viel Eiweiß gibt es?

Sehr hochkalorische und eiweißreiche Trinknahrungen mit 2 kcal / ml gibt es von unterschiedlichen Herstellern und Lieferanten. Eiweißreiche Trinknahrungen mit 2 kcal / ml eignen sich bei unterschiedlichen Indikationen, wie z.B. Niereninsuffizienz und Dialyse, Wundheilungsstörungen bzw. chronischen Wunden oder bei Krebserkrankungen.

Folgende Trinknahrungen mit 2 kcal / ml und einem hohen Eiweißgehalt gibt es: 

  • lovital® complete energy 2.0 kcal von CuraProducts - hochkalorisch (2kcal/ml), eiweißreich (10g/100 ml), ohne Ballaststoffe, in 7 Geschmacksrichtungen
  • Fresubin® 2 kcal Drink bzw. Fresubin® 2 kcal fibre Drink von Fresenius Kabi - hochkalorisch (2kcal/ml), eiweißreich (10 g/100 ml), mit und ohne Ballaststoffe, in 7 Geschmacksrichtungen ohne Ballaststoffe und 3 Geschmacksrichtungen mit Ballaststoffen
  • Resource® 2.0 bzw. Resource 2.0+fibre von Nestlé Health Science - hochkalorisch (2kcal/ml), eiweißreich (9 g/100 ml), mit und ohne Ballaststoffe, in 3 Geschmacksrichtungen ohne Ballaststoffe und 6 Geschmacksrichtungen mit Ballaststoffen
  • Fortimel® Protein 2 kcal von Nutricia - hochkalorisch (2kcal/ml), eiweißreich (10,1 g/100 ml), ohne Ballaststoffe, in 3 Geschmacksrichtungen

Trinknahrung: Lagerung und Haltbarkeit

Wie muss ich Trinknahrung lagern?

Sie sollten Trinknahrungen kühl und bei Zimmertemperatur lagern (ideal zwischen 15-25°C).  Es ist nicht notwendig, dass Sie Trinknahrung im Kühlschrank aufbewahren. Direkte Sonneneinstrahlung sollte Sie vermieden.

Wie lange kann ich angebrochene Trinknahrung verwenden?

Angebrochene Trinknahrungen können Sie nach dem Öffnen bis zu 24 Stunden lang im Kühlschrank aufbewahren.

TIPP: Trinknahrung schmeckt leicht gekühlt am besten.

Wie lange ist Trinknahrung haltbar?

Die meisten Trinknahrungen sind 12-15 Monate haltbar. Auf dem Umkarton sowie auf dem Produkt selbst finden Sie genaue Angaben, wie lange Sie Ihr Produkt verwenden können.

Ist Trinknahrung nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums noch genießbar?

Trinknahrung ist in der Regel 12-15 Monate haltbar. Die genauen Angaben, wie lange Sie Ihr Produkt verwenden können, finden Sie, wie bei normalen Lebensmitteln auch, auf dem Umkarton oder dem Produkt selbst.

Ein Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) bedeutet nicht prinzipiell eine Ungenießbarkeit des Produkts. Allerdings kann seitens des Herstellers keinerlei Haftung für die Unbedenklichkeit der Anwendung übernommen werden. Der Hersteller garantiert mit der Angabe des MHDs, dass die Trinknahrung bis zu diesem Zeitpunkt keine nennenswerten Qualitätseinbußen erfährt und alle Inhaltsstoffe innerhalb der vorgegeben Richtwerte liegen.

Falls Sie trotz Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Produkt verwenden wollen, ist Vorsicht geboten. Bevor Sie ein abgelaufenes Produkt verwenden, prüfen Sie das Aussehen der Trinknahrung. Ist die Nahrung z.B. verfärbt, sind Verklumpungen oder Ausflockungen zu sehen, entsorgen Sie das Produkt.

Trinknahrung: Bezugsquellen und Kosten

Wo erhalte ich Produktproben von Trinknahrung?

Es ist wichtig, dass Trinknahrung Ihren Vorlieben entspricht und Ihnen gut schmeckt, um von der Ernährungstherapie mit Trinknahrung bestmöglich profitieren zu können. Daher bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Muster der lovital® Trinknahrung zu bestellen. Nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf

 Zum Kontaktformular  

Wo erhalte ich Trinknahrung?

Sie erhalten Trinknahrung rezeptfrei im Sanitätshaus oder in der Apotheke. Unter bestimmten Voraussetzungen kann Trinknahrung auch zu Lasten der Gesetzlichen Krankenkasse verschreiben werden. Sprechen Sie deshalb bei Bedarf mit Ihrem behandelnden Arzt über Trinknahrung.

Zudem können Sie Trinknahrung als Unternehmen bei DOLP Medical beziehen. Sprechen Sie uns hierzu gerne an oder besuchen Sie unseren B2B Web-Shop.

Kann ich für mehr Abwechslung Trinknahrung mit unterschiedlichen Geschmacksvarianten kaufen?

Trinknahrung gibt es in den unterschiedlichsten Geschmackvarianten, so dass Sie viel Abwechslung in Ihren Alltag bringen können. Die meisten Trinknahrungen sind in süßen Varianten, wie Schokolade oder Vanille verfügbar, mit einer fruchtigen Note, wie Erdbeere, Banane oder Waldfrucht oder auch als Neutrale Geschmacksvariante erhältlich. Bei vielen Produkten gibt es zudem sogenannte Mischkartons, die eine Variation aus verschiedenen Geschmacksvarianten enthalten, wie z.B. der lovital® complete energy 2.0 Mischkarton.

Zudem gibt es Trinknahrung nicht nur in flüssiger Form, sondern auch zum Löffeln. Der Fortimel Best of Mischkarton enthält sowohl flüssige Trinknahrungen als auch Produkte zum Löffeln. Probieren Sie es aus!

Was kostet Trinknahrung, wie z.B. Fresubin, Fortimel, Resource oder lovital?

Die unverbindliche Preisempfehlung in der Apotheke liegt bei Trinknahrung, wie z.B. Fresubin®, Fortimel®, Resource® oder lovital®, je nach Produkt bei etwa 5-6 € pro Flasche. Wussten Sie, dass Trinknahrung unter bestimmten Voraussetzungen auch von der Gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden kann? 

Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten für Trinknahrung, wie z.B. Fresubin, Fortimel, Resource oder lovital?

Unter bestimmten Umständen kann Ihnen Ihr behandelnder Arzt Trinknahrung, wie z.B. Fresubin, Fortimel, Resource oder lovital, zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnen. Dies ist möglich, wenn:

  • die Fähigkeit zur ausreichenden normalen Ernährung eingeschränkt ist, z.B. nach einem Schlaganfall oder bei Krebserkrankungen,
  • und eine Anpassung der normalen Ernährung oder sonstige Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation allein nicht ausreichen, wie z.B. das Anreichern der Nahrung mit Sahne oder Butter oder eine Unterstützung mit Ergotherapie oder Logopädie.

Hat Ihnen Ihr Arzt die Trinknahrung verordnet, dann übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse die Kosten wie bei einem Arzneimittel.

Sollte die Voraussetzungen für die Verordnung und Erstattung durch die Krankenkasse nicht vorliegen, können Sie Trinknahrung selbstverständlich auch ohne Rezept, z.B. in einem Sanitätshaus, der Apotheke oder auch online selbst kaufen. 

Kann ich Trinknahrung, wie z.B. Fresubin, Fortimel, Resource oder lovital auf Rezept bekommen?

Trinknahrungen, wie z.B. Fresubin®, Fortimel®, lovital®, Resource® oder Nutricomp® können unter bestimmten Voraussetzungen auf einem Kassenrezept verordnet werden. Geregelt werden die Voraussetzungen in der sogenannten Arzneimittelrichtlinie (AMR). Diese besagt, dass bei fehlender oder eingeschränkter Fähigkeit zur ausreichenden Ernährung Trinknahrung zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnet werden kann, wenn bereits eingeleitete ärztliche, pflegerische oder ernährungstherapeutische Maßnahmen die Ernährungssituation nicht verbessern konnten. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt. 

Applikationstechnik: Allgemeines

Ist die Anlage einer PEG-Sonde schmerzhaft?

Die Platzierung einer PEG-Sonde ist in der Regel ein einfacher und komplikationsarmer Eingriff, der unter Sedierung / Kurznarkose stattfindet und daher nicht als schmerzhaft empfunden wird. Nach der Anlage kann ein leichter Wundschmerz am entstandenen Magenstoma auftreten, der nach kurzer Zeit abklingt.

Sieht man die Ernährungssonde unter der Kleidung?

Die Ernährungssonde ist ein dünner, unauffälliger Schlauch, der durch die Bauchdecke direkt in den Magen oder Dünndarm führt. Die Sonde ist unter locker getragener Kleidung nicht sichtbar. Vor allem der Button, eine kleine Knopfsonde, ist kosmetisch sehr unauffällig, da dieser flach auf der Haut aufliegt. 

Ist das Legen einer Nasensonde schmerzhaft?

Eine Nasensonde ist ein dünner, flexibler Schlauch, der über die Nase, den Rachen und die Speiseröhre bis in den Magen geschoben wird.

Das Legen einer Nasensonde wird von den meisten Menschen als unangenehm, aber meist nicht als schmerzhaft empfunden. Zudem kann der Rachenraum örtlich betäubt werden, um das unangenehme Gefühl oder Schmerzen zu reduzieren. Manchmal löst das Legen der Nasensonde bei Betroffenen einen leichten Würgereiz aus.

Oftmals wird eine Nasensonde gerade zu Beginn als Fremdkörper empfunden, aber eine Gewöhnung tritt meist schnell ein. 

Wie lange kann ein Mensch mit einer Magensonde leben?

Manchmal fällt die Entscheidung für eine Magensonde sehr plötzlich. Daher ist es verständlich, wenn Sie sich fragen, wie lange man mit einer Magensonde leben kann. Eine Magensonde, z.B. eine PEG-Sonde, kann über viele Jahre liegen bleiben und bei Bedarf auch gewechselt werden. Sondennahrung ist so zusammengesetzt, dass einer vollwertigen Ernährung gleicht und man sich hiervon ausschließlich ernähren kann - und das auch über einen langen Zeitraum. Wie lange ein Mensch mit einer Magensonde leben kann, ist daher unabhängig von der Magensonde, sondern vielmehr von der Erkrankung des Betroffenen abhängig. 

Wie wird eine PEG-Sonde gelegt?

Ist Sondenernährung über einen längeren Zeitraum notwendig, wird ein dünner Schlauch (Sonde) durch die Bauchdecke in den Magen (PEG, perkutane endoskopische Gastrostomie) oder Dünndarm (PEJ, perkutane Jejunostomie) gelegt. 

  • Unter Sedierung wird über den Mund bis in den Magen ein Endoskop eingeführt.
  • Anschließend wird der Magen mit Luft aufgeblasen und mit Hilfe einer Lichtquelle die Stelle markiert, an der die Sonde platziert werden soll.
  • Nun wird die Bauchwand betäubt und eine Hohlnadel durch die Bauchwand in den Magen eingeführt. Über diese schiebt der Arzt nun einen Faden, den er mit einer Greifzange im Inneren des Magens fasst und zum Mund herausführt.
  • An diesem Faden wird nun die PEG-Sonde befestigt. Durch Zug am Faden, der aus der Bauchdecke herausragt, wird die PEG-Sonde nun durch die Speiseröhre bis in den Magen gezogen und anschließend aus dem geschaffenen Kanal durch die Bauchdecke herausgezogen.
  • Die Sonde wird im Inneren des Magen mit einer Halteplatte fixiert. Abschließend wird eine äußere Halteplatte zur Fixierung auf der Bauchdecke sowie der Sondenkonnektor angebracht. 

Bei einer komplikationslosen Anlage der PEG-Sonde kann bereits nach drei Stunden mit der Sondenernährung begonnen werden. 

Applikationstechnik: Anwendung

Kann ich mit einer Sonde duschen, baden und schwimmen?

Sobald das Magenstoma nach der Anlage einer Magensonde bzw. PEG-Sonde abgeheilt und reizlos ist, kann die Körperpflege wie gewohnt durchgeführt werden. Duschen ist mit einer PEG-Sonde in der Regel bereits nach einer Woche und Baden nach zwei Wochen möglich. Selbstverständlich können Sie mit einer PEG-/ Magensonde auch schwimmen gehen.

Entfernen Sie zum Duschen, Baden und Schwimmen den alten Verband und trocknen Sie das Magenstoma, die Haut und die Ernährungssonde vor der Anlage eines neuen Verbandes gründlich ab.

Tipp: Sie können das Magenstoma vor dem Duschen, Baden oder Schwimmen auch mit einem wasserfesten Transparentpflaster abdecken. 

Brauche ich einen Wundverband für die Ernährungssonde?

In den ersten 5-7 Tagen nach Anlage einer Ernährungssonde, wie z.B. einer PEG-Sonde, ist ein steriler Verbandwechsel jeden Tag erforderlich. Hierfür eignet sich ein PEG-Verbandsset besonders gut, z.B. das DOLPINA® PEG Verband-Set für PEG, SPK, ZVK.

Bei abgeheilter Wunde und reizlosen Wundverhältnissen kann der Verbandwechsel 2-mal wöchentlich erfolgen oder nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt kann im häuslichen Bereich sogar gänzlich auf einen Verband verzichtet werden.

Warum brauche ich keine Ernährungspumpe nach der Entlassung aus der Klinik? In der Klinik hatte ich doch auch eine?

Wird eine Ernährungssonde gelegt, ist es in den ersten Tagen wichtig, den Körper Stück für Stück an die Sondennahrung zu gewöhnen. Man spricht hier von der sogenannten Einschleich-Phase oder Kostaufbau-Phase. Hierzu wird in der Klinik meist eine enterale Ernährungspumpe eingesetzt, da man mit dieser eine langsame und kontinuierliche Verabreichung sicherstellen kann. Sobald der Kostaufbau abgeschlossen ist und die Sondennahrung gut vertragen wird, kann in vielen Fällen auf eine Ernährungspumpe verzichtet und die Nahrung per Bolus oder Schwerkraft verabreicht werden.

Der Verzicht auf eine Ernährungspumpe nach der Entlassung aus der Klinik sollte Sie daher nicht beunruhigen. Die Verabreichung per Schwerkraft oder per Bolus wird im Vergleich zu einer Ernährungspumpe mit vielen Funktionen und Alarmen in der täglichen Handhabung vielfach als leichter und unkomplizierter eingestuft. 

Wie wird eine PEG-/Magensonde entfernt?

Ist eine PEG-/ Magensonde nicht mehr erforderlich, kann diese vom Arzt (Gastroenterologe) entfernt werden. Dies erfolgt in den meisten Fällen endoskopisch. Hierbei wird die PEG-/ Magensonde mit einer Schlinge durch den Mund nach außen gezogen. In seltenen Fällen wird die Sonde von außen abgeschnitten und die verbleibende innere Halteplatte auf natürlichem Weg ausgeschieden.  

Das Magenstoma verschließt sich innerhalb weniger Stunden von selbst.

Können Austauschsonden, wie Button und Gastrotube, auch zu Hause oder im Pflegeheim gewechselt werden?

Der Wechsel eines Buttons oder Gastrotubes ist eine ärztliche Tätigkeit, die Ihr behandelnder Arzt außerhalb der Klinik durchführen kann. Nach entsprechender Einweisung von Ihrem Arzt, darf er den Wechsel des Buttons oder Gastrotubes an Sie als Pflegekraft oder Person ohne medizinische Fachausbildung (medizinischer Laie) delegieren, so dass Sie die Sonde auch ganz bequem zu Hause wechseln können. Tätigkeit, Name des Durchführenden und Qualifikationserfordernisse müssen hierfür vom Arzt schriftlich festgehalten werden. 

Wie Sie beim Wechsel eines Buttons vorgehen müssen, erfahren Sie in unserer Videoanleitung zum Buttonwechsel. 

Zu den Videoanleitungen

Was kann ich zum Blocken des Ballons eines Buttons oder Gastrotubes einsetzen?

Zum Blocken des Buttons und Gastrotubes empfehlen wir steriles oder destilliertes Wasser. Manche Hersteller empfehlen zudem isotone Kochsalzlösung. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass es hier vermehrt zu Kristallbildung kommen kann und damit die Haltbarkeit des Ballons reduziert wird.

Der Ballon sollte nie mit Luft befüllt werden, denn diese kann schnell entweichen und zu einer Veränderung der Position bzw. zum Herausrutschen des Buttons oder Gastrotubes aus dem Magenstoma führen. Sie sollten den Ballon zudem nicht überfüllen, da dieser sonst platzen kann.  

Lagekontrolle Ernährungssonde: Wie kann ich die korrekte Lage einer Sonde überprüfen?

Bevor Sie mit der Verabreichung von Sondennahrung beginnen, sollten Sie die korrekte Lage der Ernährungssonde prüfen. Dies ist vor allem bei Nasensonden unerlässlich. Hierbei eignen sich im ambulanten Bereich zwei Methoden: 

  • pH-Wert-Messung: hierbei werden mit einer Spritze wenige Milliliter Magensaft aus der Sonde abgezogen und auf ein pH-Indikatorpapier gegeben. Ist der pH-Wert < 5,5, bestätigt dies die korrekte Lage der Sonde im Magen. Hinweis: Die Einnahme von Medikamenten, wie z.B. Antazida, können den pH-Wert des Magens verfälschen.
  • Auskultation von Luft: mit einer Spritze werden 5-10 ml Luft in die Sonde gespritzt. Gleichzeitig wird ein Stethoskop über der linken Bauchwandseite auf Höhe der Taille aufgelegt. Hören Sie ein gurgelndes Geräusch, sobald die Luft in die Sonde injiziert wird, liegt die Sonde korrekt im Magen. 

Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob die Ernährungssonde korrekt liegt, verabreichen Sie unter keinen Umständen Sondennahrung oder Flüssigkeiten. Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, damit er die Lage der Sonde prüfen kann. Hierzu kann er ggf. auch eine Röntgenaufnahme durchführen.

Wie reinige ich den Sondenkonnektor?

Durch die Gabe von Sondennahrung und Flüssigkeiten kommt es vor, dass vor allem das Gewinde des Sondenkonnektors von Nahrungsresten verunreinigt wird. Deshalb empfehlen wir Ihnen, den Konnektor mit einer Spritze, die mit warmem Wasser gefüllten ist, sowie einer weichen Zahnbürste täglich zu reinigen. Statt einer Zahnbürste können Sie ebenso eine spezielle ENFit®-Reinigungsbürste verwenden.

Befeuchten Sie die Zahnbürste mit Leitungswasser mit Trinkwasserqualität bzw. Trinkwasser und reinigen Sie das Gewinde sowie die Verschlusskappe des Sondenkonnektors.

Mit Hilfe der Spritze können Sie Rückstände aus dem Gewinde und von der Verschlusskappe spülen. Wischen Sie abschließend den Sondenkonnektor ggf. mit einem sauberen und fusselfreien Tuch oder einer Kompresse ab. 

Muss ich die Ritsch-Ratsch-Klemme bzw. Schlauchklemme der PEG-Sonde immer schließen oder soll diese geöffnet bleiben?

Zur Vermeidung von Schlauchdefekten sollten Sie die Ritsch-Ratsch-Klemme oder Schlauchklemme einer Ernährungssonde in Nahrungspausen immer öffnen und zudem regelmäßig die Position am Schlauch verändern, um einer Materialermüdung entgegenzuwirken. Idealerweise platzieren Sie die Ritsch-Ratsch-Klemme randständig am Sondenkonnektor, so dass ein defekter Schlauch ggf. abgeschnitten werden kann und nicht die komplette Sonde ausgetauscht werden muss.   

Applikationstechnik: Komplikationsmanagement

Der Ballon meines Buttons platzt sehr oft. Woran kann dies liegen?

Die Haltbarkeit des Ballons eines Buttons kann nur schwer vorhergesagt werden und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie z.B.:

  • Schwankungen des pH-Werts des Magens bzw. Enzymaktivität im Magen,
  • Mobilität des Patienten, z.B. häufige Bauchlage,
  • Blocken mit ungeeigneten Flüssigkeiten (z.B. Isotone Kochsalzlösung),
  • Überschreiten der empfohlenen Füllmenge des Ballons,
  • Verabreichung von bestimmten Medikamenten (z.B. Antiepileptika, die Valproinsäure enthalten oder Natriumvalproate, wie z.B. in Depakine® oder Convulex®),
  • Einsatz von bestimmten Pflege- und Desinfektionsmitteln, die das Material des Buttons angreifen können (z.B. Betaisodona®, Braunol®, Octenisept®). 

Was kann ich tun, wenn sich der Ballon eines Buttons nicht entleeren lässt?

Lässt sich die Flüssigkeit des Ballons des Buttons einmal nicht mit der Spritze abziehen, überprüfen Sie zunächst, ob die Vertiefung am Blockungsventil des Buttons sauber ist. Reinigen Sie diese im Fall einer Verunreinigung.

Lässt sich der Button nach wie vor nicht entleeren, drücken Sie das Ventil vorsichtig mit dem Ende einer Büroklammer ein, so dass das Wasser herausfließen kann.

Manchmal kann es auch helfen, mit einer Schere das Blockungsventil abzuschneiden, so dass die Ballonflüssigkeit ablaufen kann.  

Stellen Sie in jedem Fall sicher, dass Sie eine Ersatzsonde griffbereit haben, um den defekten Button auszutauschen. Sollten Sie sich unsicher sein, kontaktieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt.

Wichtig: Ziehen Sie niemals eine geblockte Sonde aus dem Stoma, da es hierbei zu Verletzungen kommen kann! 

Der Ballon meines Buttons bzw. Gastrotubes ist defekt. Was kann ich tun?

Ist der Ballon eines Buttons oder Gastrotubes geplatzt, muss dieser rasch gegen eine neue Sonde ausgetauscht werden, bevor sich das Magenstoma innerhalb von wenigen Stunden verschließt. Deshalb empfehlen wir Ihnen, immer eine Ersatzsonde griffbereit zu haben, die bei einem geplatzten Ballon sofort eingesetzt werden kann. Sollten Sie einmal keinen Button oder Gastrotube griffbereit haben, eignet sich auch jeder dünne Schlauch (z.B. Absaugkatheter, Blasenkatheter usw.) als Platzhalter. Alternativ gibt es sogenannte Stoma Stopper, die Sie ebenfalls als Platzhalter in das Magenstoma einsetzen können.

Um ein plötzliches Platzen aufgrund von Materialermüdungen zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, den Button alle 3 Monate vorbeugend zu wechseln. 

Wie der Button gewechselt werden kann, sehen Sie der Videonanleitung zum Buttonwechsel. 

Zur Videoanleitung

Meine Sonde ist verstopft. Was kann ich tun?

Ist die Ernährungssonde verstopft, sollten Sie zunächst versuchen, die Flüssigkeit oberhalb der Verstopfung mit einer Spritze abzuziehen und die Sonde anschließend mit 20-40 ml lauwarmen Wasser zu spülen. Üben Sie hierbei nicht zu großen Druck aus und verwenden Sie keine kleinen Spritzen (< 10 ml), da zu hoher Druck zum Platzen der Sonde führen kann.

Wenn möglich, können Sie die Sonde an der verstopften Stelle mit den Fingern etwas drücken und kneten, um die Blockade manuell zu lösen.

In Ausnahmefällen kann versucht werden, die Verstopfung durch Einsatz von kohlensäurehaltigen Getränken (z.B. Cola), Pepsinwein (in der Apotheke erhältlich) oder einer Lösung aus Pankreas-Enzympräparaten und Natriumhydrogenkarbonat zu lösen. Nach einer Einwirkzeit von 5-10 Minuten können Sie erneut versuchen, die Sonde vorsichtig freizuspülen.

Wichtig: Verwenden Sie niemals spitze Gegenstände, um eine Verstopfung der Sonde zu lösen, wie z.B. einen Führungsdraht. Dies kann zu starken Beschädigungen der Sonde und zu schweren Verletzungen führen. 

Mehr zum Umgang mit Verstopfungen

Wie verhindere ich eine Verstopfung der PEG-Sonde?

Das Verstopfen einer Sonde kann durch die ordnungsgemäße Pflege der Sonde verhindert werden. Spülen Sie deshalb die Sonde mit 20-40 ml frischem Leitungswasser mit Trinkwasserqualität bzw. Trinkwasser oder auch stillem Mineralwasser: 

  • vor und nach jeder Nahrungsgabe,
  • vor und nach der Medikamentenapplikation,
  • bei längerem Nichtgebrauch (Tage oder Wochen) 2-mal täglich. 

Zum Spülen eignet sich am besten eine 20 ml ENFit®-Spritze. Die Spülflüssigkeit kann entweder direkt in die Sonde gegeben oder über den Drei-Wege-Hahn / Zuspritzschenkel am Überleitgerät verabreicht werden.

Nicht geeignet zum Spülen sind: 

  • Schwarztee und Kaffee: Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe kann es zu Verfärbungen der Sonde kommen,
  • Früchtetee oder Fruchtsäfte: Bei Kontakt mit der Sondennahrung kann es zu Ausflockungen der Nahrung und somit zu einer Verstopfung der Sonde kommen.

Die Haut um das Magenstoma der PEG-Sonde ist gerötet. Was kann ich tun?

Eine kreisförmige Rötung und leichte Sekretbildung in den ersten Tagen nach einer PEG-Anlage (perkutane endoskopische Gastrostomie) tritt häufig auf und heilt nach ein paar Tagen selbstständig ab.

Treten bei einem zuvor reizlosen Magenstoma Anzeichen einer Entzündung auf, wie z.B. Rötungen, Schwellungen, Sekretbildung oder sogar Schmerzen und Fieber, sollten Sie sofort den behandelnden Arzt informieren, der geeignete Maßnahmen einleiten kann. 

Mein Sondenkonnektor der PEG-Sonde ist kaputt. Muss die Sonden nun getauscht werden?

Es ist ganz normal, dass der Sondenkonnektor nach längerem Gebrauch auch einmal kaputt gehen kann oder so stark verfärbt ist, dass dieser ausgetauscht werden soll. Ein Austausch der kompletten PEG-Sonde ist hierfür nicht notwendig. Für die unterschiedlichen Ernährungssonden gibt es meist Reparatursets oder einzelne Ersatzteile.

Für den Tausch des Konnektors sollten Sie sich vorab informieren, von welchem Hersteller die eingesetzte Ernährungssonde ist und welche Größe die Sonde besitzt, um das passende Reparaturset für einen Konnektorwechsel vorrätig zu haben.  

Der Tausch erfolgt in wenigen Schritten: 

  • Ritsch-Ratsch-Klemme bzw. Sondenklemme an der Sonde schließen,
  • den alten Konnektor mit einer Schere abschneiden,
  • das Schlauchende mit Desinfektionsmittel vorsichtig reinigen, so dass das Schlauchstück fettfrei und sauber ist,
  • den neuen Sondenkonnektor nach Vorgabe des Herstellers einsetzen. 

Sehen Sie sich zum Tausch des Konnektors der PEG-Sonde auch unsere Videoanleitung an. 

Zu den Videoanleitungen

Applikationstechnik: Produkteinsatz und Einsatzdauer

Wie lange kann ich ein Überleitgerät nutzen?

Enterale Überleitgeräte für die Schwerkraftgabe, wie z.B. das DOLPINA® Schwerkraft-Überleitsystem ENFit®/ENPlus+, und für die Pumpenapplikation können 24 Stunden eingesetzt werden. Danach sollten Sie das System wechseln und das benutzte Überleitgerät entsorgen. 

Wie müssen Spritzen, Überleitsysteme und sonstige Schläuche entsorgt werden?

Spritzen, Überleitsysteme und sonstige Schläuche, wie z.B. Ernährungssonden, müssen im Privathaushalt im Restmüll entsorgt werden. 

Wie lange kann ich eine ENFit®-Spritze verwenden?

ENFit®-Spritzen sind meist mit der durchgestrichenen 2 gekennzeichnet. Dies bedeutet, dass sie für den einmaligen Gebrauch oder den Gebrauch an einem einzelnen Patienten vorgesehen sind.

Laut des Bundesverbandes der Hersteller von Lebensmitteln für eine besondere Ernährung e.V. sowie des Bundesverbandes Medizintechnologie e.V. ist der Einsatz einer Einmalspritze je Patient und Tag (24 Stunden) zur Applikation von Sondennahrung sach- und interessensgerecht. Entsorgen Sie Einmalspritzen deshalb spätesten nach 24 Stunden.

Kann ich Produkte zur Verabreichung von Sondennahrung mehrfach verwenden oder sind dies Einmalprodukte?

Laut den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zur Vermeidung von Infektionskrankheiten sind grundsätzlich alle Artikel zur Applikation von Sondennahrung Einwegartikel und sollten im ambulanten Bereich nach 24 Stunden erneuert werden. Hierunter fallen alle Medizinprodukte zur Verabreichung von Sondennahrung, die nicht fest mit einer Ernährungssonde verbunden sind, wie z.B. Überleitgeräte, Spritzen und Zubehör, wie z.B. Adapter. 

Betroffene Einmalprodukte sind mit dem Symbol der durchgestrichenen 2 gekennzeichnet. Dieses Symbol finden Sie, sofern es für Ihr Produkt zutrifft, auf der Verpackung. 

Was kann ich zur Reinigung und Desinfektion von Ernährungssonden verwenden?

Die Eintrittsstelle einer Ernährungssonde muss gut gepflegt werden. Zur Reinigung und Desinfektion eigen sich jedoch nicht alle auf dem Markt erhältlichen Produkte. Achten Sie bei der Auswahl des Hautdesinfektionsmittels auf die Empfehlungen des Herstellers der Ernährungssonden. Eingesetzt werden können bei:

  • Freka® Ernährungssonden von Fresenius Kabi: Aseptoderm® von Dr. Schumacher
  • Flocare Ernährungssonden von Nutricia: Prontosan® Wound Spray, Prontoderm® Solution von B.Braun, Octenilin® Wundspüllösung von Schülke

Nicht geeignet sind Desinfektionsmittel, die den Polyvidon-Iod-Komplex (z.B. Betaisodona® oder Braunol®), den Inhaltsstoff Octenidindihydrochlorid und Phenoxyethanol (z.B. Octenisept®) enthalten, da diese das Material der Sonde langfristig schädigen können.

Wie lange kann eine transnasale Ernährungssonde verwendet werden bzw. wann muss sie ausgetauscht werden?

Eine Nasensonde wird meist eingesetzt, wenn Sondenernährung nur für einen kurzen Zeitraum von etwa 2-4 Wochen notwendig ist oder die Länge der Ernährungstherapie noch nicht absehbar ist. Transnasale Sonden gibt es in unterschiedlichen Materialien. Die maximale Einsatzdauer der Sonde variiert je nach Material:

  • PVC: viele PVC Sonden sind nur für einen kurzen Einsatz von 24 bis maximal 48 Stunden geeignet. Sie enthalten meist gesundheitsschädigende Weichmacher, wie DEHP, die leicht migrieren und die Sonde in kürzester Zeit hart werden lassen.
  • Polyurethan: Sonden aus Polyurethan können bis zu 6 Wochen eingesetzt werden.
  • Silikon: Silikonsonden sind sehr weich und können daher auch bis zu 8 Wochen verwendet werden ohne Druckstellen zu verursachen. 

Beachten Sie bitte auch die individuellen Empfehlungen der Hersteller zur Einsatzdauer der unterschiedlichen Nasensonden. 

Wie lange kann eine PEG-Sonde verwendet werden bzw. wann muss sie ausgetauscht werden?

Perkutane Ernährungssonden, wie die PEG-Sonde, können bei guter Pflege mehrere Jahre eingesetzt werden. Dennoch sollte regelmäßig die Funktionsfähigkeit des Produktes vom Arzt überprüft werden. Meist sind Undichtigkeit oder gravierende Materialdefekte der Grund für einen Wechsel der Ernährungssonde. Bei einem anstehenden Wechsel der Sonde kann überlegt werden, ob erneut eine PEG-Sonde platziert werden soll oder ob der Einsatz sogenannter Austauschsonden, wie ein Button oder ein Gastrotube, sinnvoll sind. 

Beachten Sie bitte auch die individuellen Empfehlungen der Hersteller zur Einsatzdauer der unterschiedlichen Ernährungssonden. 

Wie lange hält ein Button bzw. Gastrotube und wann muss dieser gewechselt werden?

Die Lebensdauer eines Buttons und Gastrotubes ist auf mehrere Monate ausgelegt, lässt sich jedoch nur schwer voraussagen, da der Ballon oft anfällig für Defekte ist. Die Haltbarkeit des Ballons ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie der Pflege der Sonde, dem Einsatz von Medikamenten, dem pH-Wert des Magens oder der Mobilität des Betroffenen.

Generell empfehlen wir, den Button vorbeugend alle drei bis spätestens sechs Monate auszuwechseln, da durch Materialermüdung die Gefahr steigt, dass der Ballon platzt. Zudem raten wir Ihnen, immer eine Ersatzsonde griffbereit zu haben, die bei einem geplatzten Ballon sofort eingesetzt werden kann. Sollten Sie einmal keinen Button oder Gastrotube griffbereit haben, eignet sich auch jeder dünne Schlauch (z.B. Absaugkatheter, Blasenkatheter usw.), um ein Zuwachsen des Magenstomas in nur wenigen Stunden zu verhindern. 

FAQ: Frage stellen

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