Selbsthergestellte Nahrungen enthalten zwar durchaus hochwertige Nährstoffe, jedoch ist es für medizinische Laien schwer einschätzbar, ob durch die selbst hergestellte Kost der Nährstoffbedarf ausreichend gedeckt werden kann. Industriell gefertigte, vollbilanzierte Sondennahrungen unterliegen hohen rechtlichen Anforderungen und garantieren eine standardisierte Zusammensetzung und damit eine sichere Versorgung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, wie z.B. Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.
Selbstgemachte Sondennahrung muss zudem häufig stark verdünnt werden, damit diese gut durch die Sonde fließen kann, wodurch große Mengen entstehen, die nicht immer gut vertragen werden. Gebrauchsfertige Sondenkost ist so aufbereitet, dass sie eine gute Fließeigenschaft aufweist und problemlos über die Ernährungssonde verabreicht werden kann, ohne diese zu verstopfen. Bereits kleine Klümpchen in pürierter Nahrung oder zu dickflüssige Nahrung können eine Verstopfung der Sonde hervorrufen, die schlimmstenfalls einen Tausch der Ernährungssonde im Krankenhaus zur Folge haben kann.
Bei selbsthergestellter Nahrung muss darüber hinaus besonders auf die Hygiene geachtet werden, da bei der Verabreichung von Nahrung direkt in den Magen natürliche Schutzbarrieren, wie z.B. in der Mundschleimhaut, umgangen werden. Pürierte Nahrungen können diese hohen Hygienestandards meist nicht erfüllen.
Bevor Sie die Verabreichung von selbstgemachter Sondennahrung in Erwägung ziehen, sollten Sie daher immer erst einen Arzt zu Rate ziehen.