Sondennahrung Arten
Sondennahrung Arten
Sondennahrung Arten

Sondennahrung bzw. Sondenkost: Arten und Zusammensetzung

So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich ist auch ihr Energie- und Nährstoffbedarf. Die Zusammensetzung von Sondennahrung orientiert sich daher an den vielfältigen Ernährungsbedürfnissen der Betroffenen und dem jeweiligen Anwendungsgebiet. So gibt es Sondenkost in vielen verschiedenen Arten, wie z.B. mit und ohne Ballaststoffen, mit unterschiedlicher Energiedichte oder mit spezieller Nährstoffzusammensetzung, abgestimmt auf die Nährstoffanforderungen von Erkrankungen, wie z.B. Niereninsuffizienz oder Blutzuckerschwankungen. 

Erfahren Sie hier, wie Sondenkost zusammengesetzt ist und welche unterschiedliche Arten von Sondennahrungen für die enterale Ernährung zur Verfügung stehen. 

Zusammensetzung von Sondennahrung

Nährstoffzusammensetzung von Sondenkost

Sondennahrungen gehören zu den Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diäten). Eine europäische Verordnung regelt die genaue Zusammensetzung der Sondenkost, d.h. diese bestimmt, welche Inhaltsstoffe in welchen Mengen enthalten sein dürfen.

Gebrauchsfertige Sondennahrung ist fast immer vollbilanziert und durch ihre Zusammensetzung der Nährstoffe zur ausschließlichen Ernährung geeignet. Das bedeutet, dass alle lebensnotwendigen Nährstoffe, wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und zumeist auch Ballaststoffe in bedarfsdeckender Menge enthalten sind und unseren Körper mit allem versorgen, was er tagtäglich benötigt.   

Sondennahrung setzt sich entsprechend der Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung aus rund 55 Prozent Kohlenhydraten, maximal 30 Prozent Fetten und etwa 15 Prozent Eiweiß zusammen. Zudem enthält die Flüssignahrung einen Wasseranteil von etwa 70 bis 80 Prozent. 

Die Flüssignahrungen werden oft als künstliche Ernährung bezeichnet, dabei ist Sondenernährung der normalen Ernährung sehr ähnlich. Zum einen werden die Nährstoffe hierbei auf demselben Weg verdaut und vom Körper aufgenommen, wie bei der Ernährung über den Mund. Der Unterschied: Die Nahrung gelangt nicht direkt über den Mund, sondern über die Ernährungssonde in den Verdauungstrakt. 

Zum anderen stammen die Nährstoffe der Sondennahrungen zum großen Teil aus natürlichen Quellen, wie z.B. Eiweiß aus Milch oder Sojabohnen, Fette aus Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Fischöl und Kohlenhydrate aus Maisstärke. Daher kann der Begriff künstliche Ernährung irreführend sein. 

Sondennahrung selbst herstellen versus gebrauchsfertige Sondenkost

Sondennahrung selbst herstellen

Bei den Überlegungen, welche Sondennahrung am besten für die Bedürfnisse des Betroffene geeignet ist, ist es ein häufiger Wunsch vieler Pflegender, Sondennahrung aus normalen Speisen selbst herzustellen, zu pürieren und über die Sonde zu verabreichen. Selbstgemachte Sondennahrung ist jedoch keine empfehlenswerte Alternative zu gebrauchsfertigen Nahrungen, denn es ist sehr schwierig, das richtige Gleichgewicht zwischen Nährstoffen und Konsistenz zu erreichen. 

Selbsthergestellte Nahrungen enthalten zwar durchaus hochwertige Nährstoffe, jedoch ist es für medizinische Laien schwer einschätzbar, ob durch die selbst hergestellte Kost der Nährstoffbedarf ausreichend gedeckt werden kann. Industriell gefertigte, vollbilanzierte Sondennahrungen unterliegen hohen rechtlichen Anforderungen und garantieren eine standardisierte Zusammensetzung und damit eine sichere Versorgung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, wie z.B. Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. 

Selbstgemachte Sondennahrung muss zudem häufig stark verdünnt werden, damit diese gut durch die Sonde fließen kann, wodurch große Mengen entstehen, die nicht immer gut vertragen werden. Gebrauchsfertige Sondenkost ist so aufbereitet, dass sie eine gute Fließeigenschaft aufweist und problemlos über die Ernährungssonde verabreicht werden kann, ohne diese zu verstopfen. Bereits kleine Klümpchen in pürierter Nahrung oder zu dickflüssige Nahrung können eine Verstopfung der Sonde hervorrufen, die schlimmstenfalls einen Tausch der Ernährungssonde im Krankenhaus zur Folge haben kann. 

Bei selbsthergestellter Nahrung muss darüber hinaus besonders auf die Hygiene geachtet werden, da bei der Verabreichung von Nahrung direkt in den Magen natürliche Schutzbarrieren, wie z.B. in der Mundschleimhaut, umgangen werden. Pürierte Nahrungen können diese hohen Hygienestandards meist nicht erfüllen.

Bevor Sie die Verabreichung von selbstgemachter Sondennahrung in Erwägung ziehen, sollten Sie daher immer erst einen Arzt zu Rate ziehen.

Sondenernährung: Anwendung bei Ernährungsstörungen


Die Anwendung von Sondenernährung ist sehr vielfältig und kommt bei unterschiedlichen Ernährungsstörungen zum Einsatz. Mögliche Einsatzgebiete für Sondenernährung sind z.B. Schluckstörungen, Tumorerkrankungen oder gastroenterologische Erkrankungen, wie z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Die Sondenernährung hilft in diesen Krankheitsphasen, eine Versorgung mit Energie und allen wichtigen Nährstoffen sicherzustellen. 

Sondenkost: Welche Arten von Sondennahrung gibt es?

Menschen mit einer Ernährungssonde sind oft auf die ausschließliche Nährstoffzufuhr mit Sondennahrung angewiesen. Daher steht für die Deckung der individuellen Energie- und Nährstoffbedürfnisse der Betroffenen sowie für eine gute Verträglichkeit eine große Produktpalette an Sondenkost zur Verfügung. 

Untergliedert werden die Flüssignahrungen in Nahrungen für eine normale sowie eine veränderte Stoffwechsellage. Zudem gibt es spezielle Sondennahrung für Kinder, die auf die altersspezifischen Bedürfnisse der Kleinsten zugeschnitten ist. 

Je nach Funktionsfähigkeit des Verdauungstraktes wird der Arzt eine hochmolekulare oder eine niedermolekulare Sondennahrung wählen, um die bestmögliche Verwertung und Aufnahme der über die Ernährungssonde zugeführten Nährstoffe sicherzustellen.  

Hochmolekulare Sondenernährung

Hochmolekulare Sondennahrungen enthalten Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett in ihrer ursprünglichen, intakten Form, ähnlich wie sie in der normalen Ernährung zu finden sind. Zur Verdauung wird ein weitgehend funktionierender Magen-Darm-Trakt benötigt, der für die Verarbeitung und Aufnahme der Nährstoffe eine ausreichende Menge an Verdauungsenzymen produzieren kann. Standard-Sondennahrungen sowie auch viele Spezialnahrungen sind hochmolekular.

Niedermolekulare Sondenernährung

Bei niedermolekularen Sondennahrungen liegen lebenswichtige Nährstoffe, wie z.B. Eiweiß und Fette, in leichter resorbierbarer (= aufnehmbarer) Form vor. So enthalten die Nahrungen z.B. Eiweiß (Protein) bereits aufgespalten in Bruchstücke, genannt Oligopeptide, und Fette mit Fettsäuren mittlerer Kettenlänge (MCT-Fette). Daher werden niedermolekulare Nahrungen auch oft als Oligopeptiddiäten bezeichnet. Sie eigenen sich besonders gut bei eingeschränkter Verdauungs- und Resorptionsleistung, wie z.B. bei Kurzdarmsyndrom oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Produktbeispiele für niedermolekulare Sondennahrungen sind z.B.

  • DOLPINA® Peptid (1,0 kcal/ml) von DOLP Medical
  • Survimed® OPD HN (1,33 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Peptamen® (1,0 kcal/ml) und Peptamen® HN PHGG (1,34 kcal/ml) von Nestlé Health Care
  • Nutrison® advanced Peptisorb (1,0 kcal/ml) und Nutrison® Peptisorb Plus HEHP (1,5 kcal/ml) von Nutricia
  • Nutricomp® Peptid (1,0 kcal/ ml) von B. Braun

Sondenkost bei normaler Verdauungs- und Stoffwechsellage

Sogenannte Standard-Sondennahrung wird eingesetzt, wenn die Versorgung mit Energie und Nährstoffen im Vordergrund steht und der Magen-Darm-Trakt ohne Einschränkungen funktioniert. Zudem sollte die Stoffwechsellage stabil sein.

Unterschieden werden Standarddiäten nach Kaloriendichte und Ballaststoffgehalt. Bei einem durchschnittlichen Energiebedarf kommen normokalorische Sondennahrungen mit einem Energiegehalt von 1,0 kcal/ml zum Einsatz. Bei hohem Energiebedarf, wie z.B. konsumierenden Krebserkrankungen, nach größeren Operationen oder bei Flüssigkeitsrestriktion, wie z.B. Herzinsuffizienz, werden hochkalorische Sondennahrungen, die einen Energiegehalt von mindestens 1,2 bis über 2 kcal/ml haben, verwendet.  

Diese Sondennahrungen gibt es mit und ohne Ballaststoffe. Vor allem bei einer Langzeittherapie mit Sondennahrung ist die Gabe von Ballaststoffen aufgrund ihrer stuhlregulierenden Wirkung und der Unterstützung einer gesunden Darmflora unerlässlich. Lediglich bei akuten Entzündungen im Darm oder bei Stenosen im Magen-Darm-Trakt werden Ballaststoffe nicht empfohlen.

Produktbeispiele für normokalorische Sondennahrungen mit Ballaststoffen

  • DOLPINA® Standard fibre (1,0 kcal/ml) von DOLP Medical
  • Fresubin® Original fibre (1,0 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutrison® Multi Fibre (1,03 kcal/ml) von Nutricia
  • Isosource® Standard fibre (1,03 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Sondennahrung Apfel und Mango (1,0 kcal/ml) von HIPP
  • Nutricomp® Standard Fibre (1,04 kcal/ml) von B. Braun

Produktbeispiele für normokalorische Sondenkost ohne Ballaststoffe

  • DOLPINA® Standard (1,0 kcal/ml) von DOLP Medical
  • Fresubin® Original (1,0 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutrison® (1,0 kcal/ml) von Nutricia
  • Isosource® Standard (1,0 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Nutricomp® Standard (1,0 kcal/ml) von B. Braun

Produktbeispiele für hochkalorische Sondennahrungen mit Ballaststoffen

  • DOLPINA® Energy Fibre (1,5 kcal/ml) von DOLP Medical
  • lovital® S power 2.0 HP fibre (2,0 kcal/ml) von CuraProducts
  • Fresubin® 2 kcal HP fibre (2,0 kcal/ml) oder Fresubin® energy fibre (1,5 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutrison® energy fibre (1,53 kcal/ml) von Nutricia
  • Isosource® Soyenergy fibre (1,5 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Sondennahrung mit Kürbis und Karotte (1,5 kcal/ml) von HIPP
  • Nutricomp® Energy Fibre (1,52 kcal/ml) von B. Braun 

Produktbeispiele für hochkalorische Sondenkost ohne Ballaststoffe

  • DOLPINA® Energy Protein MCT (1,5 kcal/ml) von DOLP Medical
  • Fresubin® energy (1,5 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutrison® energy (1,5 kcal/ml) von Nutricia
  • Isosource® energy (1,57 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Nutricomp® Energy (1,5 kcal/ml) von B. Braun 

Eiweißreiche Sondenkost

Eiweißreiche Sondennahrungen eignen sich zur Deckung eines erhöhten Eiweißbedarfes, wie z.B. nach großen Operationen, bei Verbrennungen, tiefen Wunden oder dialysepflichtiger Niereninsuffizienz, oder zur Behandlung eines Eiweißmangels besonders gut. Sondenkost gilt als eiweißreich, wenn mindestens 20% der Gesamtenergie (20 EN%) aus Proteinen (Eiweiß) stammen. 
Produktbeispiele für eiweißreiche Sondennahrungen sind z.B.

  • DOLPINA® Energy Protein MCT (1,5 kcal/ml) von DOLP Medical
  • lovital® S power 2.0 fibre (2,0 kcal/ml) von CuraProducts
  • Fresubin® 2 kcal HP fibre (2,0 kcal/ml) oder Fresubin® HP energy (1,5 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutrison® Protein Plus Multi Fibre (1,28 kcal/ml) von Nutricia
  • Isosource® protein fibre (1,33 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Nutricomp® Energy HP Fibre (1,56 kcal/ml) von B. Braun

 

Laktosefreie Sondennahrung

Laktosefreie Sondennahrung

Manche Bertoffene mit einer Ernährungssonde reagieren auf milch- und / oder laktosehaltige Sondennahrung mit einer Allergie oder Unverträglichkeit. Ursächlich hierfür ist das Milcheiweiß bzw. die Laktose. In diesem Fall können milcheiweiß- und laktosefreie Sondennahrungen eingesetzt werden. Meist wird bei diesen Flüssignahrungen Sojaeiweiß als Eiweißquelle genutzt.

Produktbeispiele für milcheiweiß- und laktosefreie Sondennahrungen sind z.B.

  • DOLPINA® Soya fibre D (1,0 kcal/ml) von DOLP Medical
  • lovital® S vegan energy fibre (1,5 kcal/ml) von CuraProducts
  • Fresubin® Soy fibre (1,0 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Isosource® Soy energy fibre (1,5 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Nutrison® Soya (1,0 kcal/ml) von Nutricia
  • Nutricomp® Soy Fibre (1,03 kcal/ ml) von B. Braun
  • Sondennahrung mit Pute, Mais & Karotte (1,0 kcal/ ml) von Hipp
Vegane Sondennahrung: Lovital S  vegan energy fibre

Pflanzliche und vegane Sondenkost

Manchmal besteht bei Betroffenen mit Ernährungssonde der Wunsch, sich vegetarisch oder rein pflanzlich, also vegan zu ernähren. Viele Sondennahrungen enthalten jedoch Milcheiweiß, Omgea-3-Fettsäuren aus Fischölen oder Vitamine aus tierischen Bestandteilen und erfüllen die Anforderung an eine vegetarische oder vegane Ernährung nicht. Denn vegan sind Lebensmittel und Produkte nur dann, wenn diese nicht aus Tieren beziehungsweise Bestandteilen von Tieren erzeugt bzw. mit Hilfe von lebenden Tieren und tierischen Erzeugnissen hergestellt werden. 

Die erste und derzeit einzige auf dem Markt verfügbare 100% pflanzliche und vegane Sondennahrung ist lovital® S vegan energy fibre von CuraProducts.

Künstliche Ernährung bei veränderter Verdauungsleistung und Stoffwechsellage

Verschiedene Erkrankungen, wie z.B. eine Niereninsuffizienz, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Diabetes mellitus, können zu einer veränderten Verdauungsleistung und Stoffwechsellage führen. Sondennahrungen für eine normale Verdauungs- und Stoffwechsellage berücksichtigen diese besonderen Nährstoffbedürfnisse meist nicht ausreichend. Daher ist bei Erkrankungen der Einsatz spezieller Sondennahrungen in vielen Fällen sinnvoll, bei denen die Zusammensetzung der Nährstoffe an die Krankheit und deren Stoffwechselbesonderheiten angepasst ist. 

Sondenkost bei Fettverwertungsstörungen

Bei einer Fettverwertungsstörung, wie z.B. bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, führt die Verabreichung von zu fetthaltigen Nahrungen oftmals zu Problemen, wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Fettstühlen. Sondennahrungen für den Einsatz bei Fettverwertungsstörungen enthalten daher einen hohen Anteil an kurzkettigen Fettsäuren (MCT-Fette) und meist keine Ballaststoffe. So kann die Sondenkost vom Körper leichter verdaut und resorbiert werden. 

Produktbeispiele für Sondennahrungen bei Fettverwertungsstörungen mit einem hohen Anteil an MCT-Fetten sind z.B.:

  • DOLPINA® Peptid (1,0 kcal/ml) von DOLP Medical
  • Survimed® OPD HN (1,33 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Peptamen® (1,0 kcal/ml) und Peptamen® HN PHGG (1,34 kcal/ml) von Nestlé Health Care
  • Nutrison® Peptisorb Plus HEHP (1,5 kcal/ml) und Nutrison® advanced Peptisorb (1,0 kcal/ml) von Nutricia
  • Nutricomp® Peptid (1,0 kcal/ ml) von B. Braun

Sondennahrung bei Diabetes mellitus / Blutzuckerschwankungen

Menschen mit Diabetes mellitus haben durch einen Mangel des Hormons Insulin und / oder durch eine verminderte Insulinwirkung zu hohe Blutzuckerwerte. Spezielle Sondennahrungen für Diabetiker unterstützen Betroffene dabei, den Blutzuckerspiegel im Normbereich zu halten und die Einstellung des Blutzuckerspiegels besser zu regulieren.

Diabetiker-Sondennahrungen verwenden als Kohlenhydratquelle oftmals Stärke. So steigt der Blutzucker während bzw. nach der Verabreichung der Sondennahrung langsamer an und Blutzuckerspitzen können vermieden werden. Diabetikernahrungen enthalten zumeist Ballaststoffe, die den Insulinbedarf zusätzlich senken können. Darüber hinaus kann ein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren in der Sondennahrung eine Senkung der Blutfettwerte unterstützen. 

Produktbeispiele für Sondennahrungen bei Diabetes mellitus bzw. Blutzuckerschwankungen sind z.B.:

  • DOLPINA® Soy fibre D (1,0 kcal/ml) von DOLP Medical
  • Diben® 1,5 kcal HP (1,5 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Isosource® Standard Balance (1,03 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Nutrison® advanced Diason (1,03 kcal/ml) von Nutricia
  • Nutricomp® D (1,03 kcal/ ml) von B. Braun

Sondennahrung bei Niereninsuffizienz

Die richtige Ernährung spielt bei Niereninsuffizienz eine entscheidende Rolle. Je nach Stadium der Nierenerkrankung müssen Betroffene sehr genau auf den Kalium- und Phosphatgehalt, die Flüssigkeitsmenge sowie die Eiweißzufuhr achten. Für eine bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen eignen sich normale Sondennahrungen bei einer eingeschränkten Nierenfunktion daher nur bedingt. Spezielle Sondennahrungen für Menschen mit einer Niereninsuffizienz berücksichtigen dagegen die besonderen Ernährungsbedürfnisse. So sind die Flüssignahrungen für diese Zielgruppe sehr energiereich und arm an Kalium und Phosphat. Zudem enthalten Flüssignahrungen, die speziell für die Prä-Dialyse-Phase bestimmt sind, einen geringen Anteil an Eiweiß. 

Sondennahrungen für Dialysepatienten sind dagegen hochkalorisch, eiweißreich und besitzen ebenfalls eine bedarfsgerechte Anpassung des Elektrolytgehalts. 

Produktbeispiele für eine Sondennahrung bei einer nicht dialysepflichtigen Niereninsuffizienz (Prä-Dialyse) ist Fresubin® Renal von Fresenius Kabi. 

Produktbeispiele für Sondennahrung bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz sind z.B.: 

  • lovital® S power 2.0 HP fibre (2,0 kcal/ml) von CuraProducts
  • Fresubin® 2 kcal HP Fibre (2,0 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutrison® Concentrated (2,0 kcal/ml) von Nutricia
  • Restoric® nephro intensiv (2,0 kcal/ml) von Vitasyn

Nahrungen bei Wundheilungsstörungen (z.B. Dekubitus)

Wundheilungsstörungen, wie z.B. ein Dekubitus, sind bei mangelernährten Menschen mit einer Ernährungssonde häufiger zu finden und führen zu einem höheren Energie- und Flüssigkeitsbedarf. Vor allem die Zufuhr von Eiweiß ist bei Druckgeschwüren (Dekubitus), Wundheilungsstörungen und großen Wunden sehr wichtig, denn Eiweiß ist für den Aufbau von Zellen und Gewebe notwendig. Daher unterstützen vor allem eiweißreiche und hochkalorische Sondennahrungen die Wundheilung positiv. Zusätzlich ist die Zufuhr von Antoxidantien, wie Vitamin A und C, sowie Spurenelementen, wie z.B. Zink, für die Wundheilung vorteilhaft und hilft zudem, Entzündungen und Infektionen vorzubeugen. 

Produktbeispiele für hochkalorische und eiweißreiche Sondennahrungen bei Wundheilungsstörungen sind z.B.:

  • DOLPINA® Energy Protein MCT (1,5 kcal/ml) von DOLP Medical
  • lovital® S power 2.0 HP fibre (2,0 kcal/ml) von CuraProducts
  • Fresubin® HP energy (1,5 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutrison® advanced Cubison (1,04 kcal/ml) von Nutricia
  • Isosource® protein fibre (1,33 kcal/ml) von Nestlé Health Science
  • Nutricomp® Energy HP Fibre (1,56 kcal/ml) von B. Braun

 

Sondenkost bei Erkrankungen der Leber

Die Leber ist ein sehr wichtiges Stoffwechselorgan unseres Körpers. Bei Erkrankungen der Leber ist die Verstoffwechselung der aufgenommenen Nährstoffe oftmals stark eingeschränkt, was rasch einen Nährstoffmangel zur Folge haben kann. Weiterhin spielt die Leber eine bedeutende Rolle bei der Entgiftung des Körpers von gefährlichen Substanzen, wie z.B. Ammoniak, das bei der Verstoffwechselung von Eiweiß entsteht. 

Betroffene mit einer Lebererkrankung sollten sich energie- und vor allem eiweißreich ernähren. Zur Vermeidung eines zu hohen Amoniakspiegels sollte Eiweiß möglichst in Form von verzweigtkettigen Aminosäuren aufgenommen werden. Diese werden vorwiegend in der Muskulatur und nicht in der Leber verstoffwechselt und lassen daher den Amoniakspiegel nicht so stark ansteigen. Stoffwechseladaptierte Sondennahrungen für Betroffene mit einer Leberinsuffizienz enthalten daher einen hohen Anteil an verzeigtkettigen Aminosäuren sowie leicht verdaulichen MCT-Fetten. 

Produktbeispiele für Sondennahrungen bei Leberinsuffizienz sind z.B.:

  • Fresubin® hepa (1,3 kcal/ml) von Fresenius Kabi
  • Nutricomp® Hepa (1,3 kcal/ ml) von B. Braun 
Sondennahrung gibt es auch speziell für Kinder.

Sondenernährung für Kinder

Die Ernährungsbedürfnisse von Kindern unterscheiden sich zum Teil deutlich von denen Erwachsener. Daher sind Sondennahrungen für Erwachsene für Kinder meist ungeeignet bzw. mit besonderer Vorsicht zu verwenden und sollten auf jeden Fall mit dem Kinderarzt abgestimmt werden. Sondennahrungen für Kindern sind dagegen speziell auf die Ernährungsbedürfnisse der Kleinsten zugeschnitten und somit die bessere Wahl.

Je nach Alter und Gewicht stehen unterschiedliche, kindgerechte Nahrungen zur Ernährung über eine Sonde zur Verfügung, wie z.B. Infatrini® und Nutrini® von Nutricia, Frebini® von Fresenius Kabi, Isosource® Junior von Nestlé Health Science oder ausgewählte Sondennahrungen von Hipp.

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