Glossar enterale Ernährung
Glossar enterale Ernährung
Glossar enterale Ernährung

Glossar: medizinische Ernährung von A-Z

Im Zusammenhang mit Themen wie Mangelernährung, Trinknahrung sowie der Ernährung über eine Ernährungssonde tauchen viele Begrifflichkeiten auf, die für Sie im pflegerischen Alltag vielleicht neu oder unklar sind. Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden. In unserem Glossar von A-Z finden Sie daher eine Vielzahl von medizinischen Fachausdrücken rund um die enterale Ernährung einfach und verständlich erklärt. 

Nährstoffdichte

Unter Nährstoffdichte versteht man das Verhältnis der enthaltenden Nährstoffe in einem Lebensmittel in Bezug auf dessen Energiegehalt. Ein Lebensmittel gilt als qualitativ besonders hochwertig, wenn der Nährstoffgehalt in Bezug auf die Kalorienmenge besonders hoch ist.

Nährstoffe

Nährstoffe sind die wesentlichen Inhaltsstoffe unserer Nahrung. Sie dienen dem Aufbau und der Erhaltung von Körpersubstanz, sind Energielieferanten und sorgen für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen. Sie sind somit unabdingbar und müssen mit der täglichen Nahrung in ausgewogenen Mengen aufgenommen werden. Unterteilt werden sie in Makronährstoffe (siehe auch Makronährstoffe) und Mikronährstoffe (siehe auch Mikronährstoffe).

Nährstoffmangel

Als Nährstoffmangel bezeichnet man die chronische Unterversorgung des Körpers mit Nährstoffen. Dies bedeutet, dass der Körper nicht in ausreichendem Maß mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von Armut und Hungersnot über schlechte Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Stoffwechsel- oder Darmerkrankungen.

Nährstoffrelation

Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten energieliefernde Makronährstoffe, wie Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate, in einem bestimmten Verhältnis mit der Nahrung zugeführt werden. Die Nährstoffrelation verweist auf den Anteil von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß an der Gesamtenergiezufuhr in unserer Ernährung. Bei einer ausgewogenen, gesunden Ernährung liegt der Anteil der Kohlenhydrate bei > 50 Energieprozent (En%), der Fette bei 30 - 35 En% und der Eiweiße bei 15 - 20 En%. (siehe auch En%)

Nahrungsaufbau

Ein Nahrungs- oder Kostaufbau wird nach einer Phase der Nahrungskarenz (à siehe auch Nahrungskarenz) nötig und beschreibt eine stufenweise Erweiterung der Nährstoffzufuhr und Lebensmittelauswahl. Durch die allmähliche Steigerung der Nahrungsaufnahme soll die Funktionsfähigkeit des Magen-Darm-Traktes langsam an eine normale Nahrungszufuhr gewöhnt werden. Auch bei der Ernährung über eine Sonde ist ein Nahrungs- oder Kostaufbau notwendig, damit sich der Körper an die neue Form der Ernährung gewöhnen kann. (siehe auch Einschleichphase) 

Nahrungskarenz

Als Nahrungskarenz bezeichnet man den vollständigen oder teilweisen Verzicht auf die Aufnahme von Nahrung aus therapeutischen oder diagnostischen Gründen.

niedermolekular

Bei niedermolekularen Trink- und Sondennahrungen sind lebenswichtige Nährstoffe, wie z.B. Eiweiß und Fette, bereits aufgespalten, so dass sie vom Körper leichter verwertet werden können. So enthalten die Nahrungen z.B. Eiweiß (Protein) bereits aufgespalten in Bruchstücken, genannt Oligopeptide, und Fette mit Fettsäuren mittlerer Kettenlänge (MCT-Fette). Sie  eigenen sich besonders gut bei eingeschränkter Verdauungs- und Resorptionsleistung, wie z.B. bei Kurzdarmsyndrom oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. (siehe auch Oligopeptiddiät)

Niereninsuffizienz

Von einer Niereninsuffizienz (Nierenschwäche, Nierenversagen) spricht man, wenn die Nieren nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr arbeiten. Die Niere verliert dabei ihre Funktion, Abbaustoffe auszuscheiden, die beim Stoffwechsel entstehen und mit dem Harn ausgeschieden werden müssen. Diese sogenannten harnpflichtigen Stoffe sind zum Beispiel Kreatinin, das beim Muskelstoffwechsel entsteht, Harnstoff und Harnsäure. Funktioniert bei einer Niereninsuffizienz die Ausscheidung dieser Substanzen nicht mehr richtig, steigt die Konzentration dieser Stoffe im Blut an. Unbehandelt führt das auf Dauer zu einer Vergiftung des Körpers. Die häufigsten Ursachen für eine chronische Niereninsuffizienz sind Diabetes, Bluthochdruck - etwa als Folge von Übergewicht (Adipositas) -, Entzündungen der Niere und Schädigungen durch Medikamente.

Normalgewicht

Das Normalgewicht beschreibt den Gewichtsbereich, der als medizinisch gesund gilt. Der Body-Mass-Index (BMI) ist dabei ein guter Richtwert, um das eigene Gewicht richtig einzuordnen in Unter-, Normal- oder Übergewicht. (siehe auch Body-Mass-Index)

normokalorisch

Als normokalorisch wird ein Lebensmittel bezeichnet, das 1,0 kcal/g enthält. Dies gilt auch für Sonden- oder Trinknahrung.  

NRS-2002

NRS-2002 ist die Abkürzung für Nutritional Risk Screening 2002. Das NRS ist ein Screening-Instrument, das für den akutmedizinischen Bereich in der Klinik entwickelt wurde, um ein Ernährungsrisiko aufzudecken. Es besteht aus einem Vorscreening und einem Hauptscreening.