Der Body-Mass-Index erlaubt eine erste grobe Einschätzung, kann als alleiniger Parameter aber schnell zu einer Fehleinschätzung führen.
So liefert der Body-Mass-Index keine verlässlichen Informationen zur Körperzusammensetzung. Ein hoher BMI kann durch einen hohen Fettanteil, aber auch durch einen hohen Anteil an Muskelmasse, beispielsweise bei Kraftsportlern, bedingt sein - ohne übergewichtig zu sein. Wassereinlagerungen, wie z.B. bei Ödemen oder Aszites, können das Ergebnis ebenfalls verfälschen.
Übergewichtige Menschen mit einem hohen BMI können genauso einen schlechten Ernährungszustand aufweisen und von einer Fehl- bzw. Mangelernährung betroffen sein. Hier ist meist ein Mangel an spezifisch Nährstoffen, wie Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen oder auch Eiweiß ursächlich und erfordert gezieltes Handeln.
Auch im Alter ist die Aussagekraft des BMIs durch altersbedingte Veränderungen der Körperzusammensetzung und des Stoffwechsels limitiert. Hinzu kommt die Abnahme der Körpergröße im Alter bei gleichem Gewicht.
Trotz dieser Einschränkungen kann der BMI erste Anhaltspunkte von Ernährungsdefiziten liefern, sollte jedoch nie als einzige Größe zur Beurteilung des Ernährungszustandes bzw. zur Diagnose einer Mangelernährung eingesetzt werden.
Ein zentrales Kriterium für das Erkennen einer Mangelernährung ist ein zunehmender Gewichtsverlust im Verlauf der Zeit (10-15% in den letzten 6 Monaten). Daher sollte ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung des Gewichtes gelegt werden.
Mit Hilfe von standardisierten Ernährungs-Screenings, die verschiedene Parameter in die Erfassung des Ernährungszustandes mit einbeziehen, können Sie ein Risiko einer Unter- bzw. Mangelernährung schnell und zuverlässig ermitteln. Mehr dazu in unserer Infothek.