Ernährung bei Niereninsuffizienz
Ernährung bei Niereninsuffizienz
Ernährung bei Niereninsuffizienz

Ernährung bei chronischer Niereninsuffizienz – ob Prädialyse oder Dialyse

Wer körperlich und geistig fit sein will, benötigt Nährstoffe. Eine nährstoffreiche und ausgewogene Ernährung wirkt sich somit positiv auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus – doch was, wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten? Dann nimmt die Ernährung eine besondere Rolle ein. Bei einer Niereninsuffizienz müssen bestimmte Lebensmittel mit Bedacht gewählt werden, denn die eingeschränkten Nieren sind nicht mehr ausreichend in der Lage, das Blut zu filtern und giftige Stoffwechselprodukte auszuscheiden.

Mit einer auf die Nierenfunktion abgestimmten Ernährung können die lebenswichtigen Organe entlastet und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Wie stark Sie Ihre Ernährung umstellen müssen, hängt sehr von der Restfunktion Ihrer Nieren und somit vom Stadium der Erkrankung ab. Besonders wichtig wird eine Nierendiät, wenn man sich vor oder in der Dialysebehandlung befindet.

Gar nicht selten führt die notwendige Diät sowie der erhöhte Bedarf an bestimmten Nährstoffen gerade bei Dialysepatienten zu einer unzureichenden und sehr einseitigen Nährstoffzufuhr. Eine Mangelernährung kann die Folge sein. 

Lesen Sie hier, worauf es bei der Ernährung bei chronischer Niereninsuffizienz ankommt. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Mangelernährung bei Nierenerkrankungen vermeiden bzw. dieser effektiv entgegentreten können, z.B. durch das richtige Anreichern von Speisen bzw. durch die Unterstützung mit hochkalorischer Trinknahrung.

Ursachen und Symptome von Niereninsuffizienz verstehen

Eine chronische Schädigung der Nieren kann eine Vielzahl von Ursachen haben. In westlichen Ländern sind vor allem Erkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck (Hypertonie), ursächlich für eine Niereninsuffizienz. 

Darüber hinaus können beispielsweise

  • Immunerkrankungen (z.B. Lupus erythematodes),
  • angeborene Fehlbildungen (z.B. Zystenniere),
  • entzündliche Erkrankungen der Nierenkörperchen (Glomerulonephritiden),
  • Harnabflussstörungen bzw. chronische Infekte der Harnwege,
  • Medikamente (z.B. Schmerzmittel) und Umweltgifte,
  • oder Drogenkonsum

die Niere auf Dauer beeinträchtigen und zu chronischen Nierenerkrankungen führen. Zudem kann die Nierenfunktion ab dem 60. Lebensjahr altersbedingt abnehmen.

Für die Diagnose einer Niereninsuffizienz ist es wichtig, die Symptome der Erkrankung zu erkennen. Durch die eingeschränkte Nierenfunktion können giftige Stoffwechselprodukte bzw. Mineralstoffe nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden. So kommt es zu einer schleichenden Vergiftung mit diesen harnpflichtigen Substanzen (Urämie), die unterschiedliche Symptome hervorruft. Meist entwickeln sich die Krankheitszeichen nur sehr langsam und sind gerade zu Beginn nicht leicht zu erkennen. Schreitet die Niereninsuffizienz weiter fort, nehmen auch die Symptome der Niereninsuffizienz zu, wie z.B.

  • Müdigkeit, Erschöpfung und allgemeines Schwächegefühl,
  • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit,
  • Wassereinlagerungen in Füßen und Knöcheln,
  • trockener Mund und unangenehmer Geschmack,
  • anhaltender Durst,
  • nächtlicher Harndrang (Nykturie),
  • Kurzatmigkeit,
  • Herz-Rhythmus-Störungen,
  • erhöhte Infektanfälligkeit,
  • Muskelzucken, Muskelschwäche, Krämpfe und Schmerzen.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei chronischer Niereninsuffizienz

Bei einer chronischen Niereninsuffizienz spielt eine angepasste und nierenfreundliche Ernährung eine wichtige Rolle. Doch warum ist das so? Auf den ersten Blick erscheinen die Nieren und die Ernährung nicht sehr eng miteinander verknüpft zu sein. Bei näherer Betrachtung wird jedoch schnell deutlich, dass die Nieren einen wesentlichen Einfluss auf den Stoffwechsel in unserem Organismus ausüben. 

So regulieren unsere Nieren unter anderem den Flüssigkeitshaushalt, den Blutdruck, den Säure-Basen- sowie den Elektrolyt-Haushalt und filtern und entfernen Stoffwechselgifte aus dem Blut, die über den Urin ausgeschieden werden. 

Ist die Niere geschädigt, kann sie ihre Funktionen nicht mehr in vollem Umfang leisten. So sind bei einer chronischen Niereninsuffizienz die Nieren beispielsweise nicht mehr in der Lage, das Blut ausreichend zu filtern und den Körper durch die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen zu „entgiften“. Zu den harnpflichtigen Substanzen gehören unter anderem verschiedene Endprodukte aus dem Eiweißstoffwechsel (Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin) und Mineralstoffe (z.B. Natrium, Kalium und Phosphat). Komplexe Stoffwechselstörungen sind oft die Folge und führen zu unterschiedlichen Beschwerden. 

Neben verschiedenen Behandlungsmethoden lassen sich mit der richtigen Ernährung die Entstehung, das Fortschreiten und der Verlauf der Nierenerkrankung beeinflussen und ggf. verlangsamen und Symptome der Erkrankung lindern. Denn: Mit der täglichen Ernährung steuern wir die Aufnahme aller lebensnotwendiger Nährstoffe. Eiweiß, Natrium, Kalium und Phosphat zählen bei eingeschränkter Nierenfunktion jedoch zu kritischen Nährstoffen. Daher ist es jetzt wichtig, Nahrungsmittel ganz bewusst nach ihren Inhaltsstoffen auszuwählen und die geschädigte Niere durch eine angepasste Ernährung zu entlasten.

Darüber hinaus kann eine bedarfsgerechte Ernährungstherapie einen entscheidenden Beitrag zu Ihrem Wohlbefinden leisten und einer Mangelernährung vorbeugen.

Ernährung bei chronischer Niereninsuffizienz: Was jetzt wichtig ist

Grundsätzlich richten sich die Ernährungsempfehlungen bei einer Niereninsuffizienz nach dem Stadium der Erkrankung und sollten individuell dem Funktionsverlust der Niere angepasst werden. Es gibt jedoch einige grundlegende Ernährungsprinzipien, die Sie bei eingeschränkter Nierenfunktion bei der täglichen Nahrungsaufnahme berücksichtigen sollten. 

Überblick über die Ernährungsprinzipien bei Niereninsuffizienz

Angepasste Eiweißversorgung

Passen Sie die Eiweißzufuhr an Ihre Nierenfunktion an. In der Phase der Prädialyse sollte die Eiweißaufnahme auf 0,8 g pro kg KG pro Tag beschränkt werden. Als Dialysepatient brauchen Sie sehr viel mehr Eiweiß als gesunde Menschen (> 1,1 g).

Salzzufuhr reduzieren

Eine Niereninsuffizienz verringert die Ausscheidung von Natrium über den Urin. Die Folge: Bluthochdruck und Wassereinlagerung. Reduzieren Sie daher Ihren Kochsalzkonsum auf 5-6 g pro Tag. Vor allem Fertiggerichte und Konserven sollten Sie meiden.

Kaliumaufnahme anpassen bzw. begrenzen

Die Niere ist das Hauptausscheidungsorgan für Kalium. Ist dies nur eingeschränkt möglich, kommt es zu einer Hyperkaliämie. Zuviel Kalium im Körper kann zu Taubheitsgefühlen bis zu Herz-Rhythmus-Störungen führen. Kaliumreich sind oft Obst und Gemüse.

Phosphataufnahme anpassen bzw. begrenzen

Mit abnehmender Nierenfunktion verliert die Niere zunehmend die Fähigkeit, Phosphat auszuscheiden. Zu viel Phosphat im Blut kann z.B. zu Gefäßverkalkungen führen. Phosphatreiche Nahrungsmittel sind z.B. Käse, Milch und Eier – diese sollten Sie reduzieren.

Trinkmenge beachten

Die tägliche Trinkmenge sollte sich nach der Nierenrestfunktion richten. Es gilt: Trinken Sie nur so viel, wie Sie auch wieder ausscheiden können. Solange keine Einschränkung in der Wasserausscheidung vorliegt, muss die Trinkmenge nicht reduziert werden.

Mangelernährung vermeiden

Viele Betroffene haben wenig Appetit. Das Risiko für die Entwicklung einer Mangelernährung steigt - mit negativer Auswirkung auf den Erkrankungsverlauf und das Wohlbefinden. Eine ausgewogene und ausreichende Ernährung ist daher besonders wichtig.

Niereninsuffizienz im Prädialyse-Stadium: Ernährungsempfehlungen

Eine ausgewogene Ernährung ist für Betroffene, die noch nicht dialysepflichtig sind, besonders wichtig, um die Nieren zu entlasten und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Eine zentrale Rolle nimmt im Prädialyse-Stadium die Eiweißzufuhr ein. Denn: Bei der Verstoffwechselung von Eiweiß entstehen giftige Abbauprodukte (z.B. Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin), die die geschädigten Nieren nicht mehr in ausreichendem Maße ausscheiden können. Der Speiseplan sollte daher eiweißarme, aber dafür kohlenhydrat- und fettreiche Lebensmittel enthalten. Hier erhalten Sie einen Überblick über allgemeine Ernährungsempfehlungen für das Prädialyse-Stadium:

 

Was? Empfohlene Menge Ernährungsempfehlung
Energiezufuhr 30-35 kcal / kg Körpergewicht / Tag
  • Reichern Sie Ihre Speisen mit Energie an, wie z.B. mit hochwertigen Fetten (Raps-, Lein- und Olivenöl), Oliven, Sahne oder Crème fraÎche.
  • Essen Sie viele kleine Mahlzeiten pro Tag.
  • Ergänzen Sie die Ernährung ggf. mit hochkalorischer Trinknahrung.
Eiweiß 0,6-1,0 g / kg Körpergewicht / Tag Seien Sie sparsam mit tierischen Eiweißen. Empfehlenswert ist die Kombination aus zwei Drittel pflanzlichem Eiweiß (z.B. aus Kartoffeln, Reis oder Soja) und zu einem Drittel aus tierisches Eiweiß, wie z.B. aus Ei, Rindfleisch oder Fisch. 
Natrium (Salz) 5-6 g Tag
  • Setzen Sie Salz bei der Zubereitung von Mahlzeiten sparsam ein.
  • Würzen Sie Speisen mit Kräutern, salzlosen Gewürzen, Essig oder Zitronensaft.
  • Meiden Sie verarbeitete Lebensmittel (z.B. Fleisch, Brot, Wurstwaren, Fertiggerichte).
Kalium 1.500-2.000 mg / Tag
  • Meiden Sie kaliumreiche Lebensmittel, wie z.B. Nüsse, Frucht- und Gemüsesäfte, Vollkornprodukte, Avocado, Trockenobst wie Feigen und Rosinen, Bananen und Pilze.
  • Wählen Sie kaliumarme Gemüse- und Salatsorten, wie z.B. Eisbergsalat, Chinakohl, Chicorée, Endivie, Feldsalat, Radicchio, Kopfsalat, Gurke, Radieschen, Weißkohl und Zucchini.
  • Bevorzugen Sie gekochtes Gemüse und Obst aus der Dose ohne Saft, da diese bereits kaliumreduziert sind.
  • Kochen Sie Gemüse und Kartoffeln in viel Wasser, um den Kaliumgehalt zu reduzieren.
Phosphat 600-1000 mg / Tag
  • Vermeiden Sie Lebensmittel mit Phosphatzusätzen, wie z.B. Wurstwaren, Schmelzkäse, Kondensmilch, Kaffeeweißer, Backpulver, Backmischungen, Fertiggebäck, Trockenlebensmittel in Pulverform, Cola, Instantgetränke. Tipp: Lebensmittel mit Phosphatzusätzen können Sie an folgenden E-Nummern erkennen: E322, E338-341, E343, E450a-c, E540, E543-544.
  • Nehmen Sie ggf. Phosphatbinder nach ärztlicher Empfehlung.
  • Frisches Fleisch ist besser geeignet als verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren.
  • Bevorzugen Sie phosphatarme Käsesorten wie Frischkäse, Camembert, Briekäse, Mozzarella, Harzer Roller, Limburger oder Quark.
  • Verwenden Sie zum Kochen statt Milch ein Sahne-Wasser-Gemisch aus ⅓ Sahne und ⅔ Wasser, z.B. für Pfannkuchen, Pudding etc.
Flüssigkeitszufuhr Meist keine Einschränkung
  • Solange keine Einschränkung in der Wasserausscheidung vorliegt, müssen Sie die Trinkmenge nicht reduzieren.
  • Besonders geeignete Getränke sind Wasser (natriumarm), ungesüßter Tee oder Fruchtsaftschorlen.
  • Trinken Sie Kaffee aufgrund des Kaliumgehaltes nur in Maßen.
  • Verzichten Sie auf zuckerhaltige Getränke, wie Cola, Milch, Instantgetränke sowie Alkohol.

Sie können sich hier unser Merkblatt bzgl. der Ernährungsempfehlungen für die Prä-Dialyse herunterladen: 

Merkblatt Prä-Dialyse herunterladen

Niereninsuffizienz im Dialyse-Stadium: Ernährungsempfehlungen

Die Dialysetherapie verlangt dem Körper einiges ab. So ist eine ausreichende Energiezufuhr besonders wichtig. Denn erhält der Organismus zu wenig Energie, führt dies schnell zu Kraftlosigkeit, Müdigkeit und Leistungseinbrüchen. 

Anders als im Prädialyse-Stadium entfällt während der Dialysebehandlung die Eiweißbeschränkung. Der Grund: Mit Hilfe der Dialyse werden die beim Eiweißabbau anfallenden harnpflichtigen Substanzen entfernt. Der Eiweißbedarf des Körpers sollte anschließend über die Ernährung wieder gedeckt werden. 
Sie erhalten hier einen Überblick über allgemeine Ernährungsempfehlungen bei Niereninsuffizienz im Dialyse-Stadium:

Was? Empfohlene Menge Ernährungsempfehlung
Energiezufuhr 30-35 kcal / kg Körpergewicht / Tag
  • Reichern Sie Ihre Speisen mit Energie an, wie z.B. mit hochwertigen Fetten (Raps-, Lein- und Olivenöl), Oliven, Sahne oder Crème fraÎche.
  • Essen Sie viele kleine Mahlzeiten pro Tag.
  • Ergänzen Sie die Ernährung ggf. mit hochkalorischer Trinknahrung.
Eiweiß > 1,2-1,4 g / kg Körpergewicht / Tag
  • Eiweiß steckt vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern, Milch und Milchprodukten und Hülsenfrüchten. Bevorzugen Sie eine Kombination aus tierischen und pflanzlichen Eiweißquellen.
  • Berücksichtigen Sie den Phosphatgehalt von eiweißreichen Lebensmitteln.
  • Ergänzen Sie die Ernährung ggf. mit eiweißreicher Trinknahrung, um den Bedarf zu decken.
Natrium (Salz) 5-6 g Tag
  • Setzen Sie Salz bei der Zubereitung von Mahlzeiten sparsam ein.
  • Würzen Sie Speisen mit Kräutern, salzlosen Gewürzen, Essig oder Zitronensaft.
  • Meiden Sie verarbeitete Lebensmittel (z.B. Fleisch, Brot, Wurstwaren, Fertiggerichte).
Kalium 2.000-2.500 mg / Tag
  • Meiden Sie kaliumreiche Lebensmittel, wie z.B. Nüsse, Frucht- und Gemüsesäfte, Vollkornprodukte, Avocado, Trockenobst wie Feigen und Rosinen, Bananen und Pilze.
  • Wählen Sie kaliumarme Gemüse- und Salatsorten, wie z.B. Eisbergsalat, Chinakohl, Chicorée, Endivie, Feldsalat, Radicchio, Kopfsalat, Gurke, Radieschen, Weißkohl und Zucchini.
  • Bevorzugen Sie gekochtes Gemüse und Obst aus der Dose ohne Saft, da diese bereits kaliumreduziert sind.
  • Kochen Sie Gemüse und Kartoffeln in viel Wasser, um den Kaliumgehalt zu reduzieren.
Phosphat 800-1000 mg / Tag
  • Vermeiden Sie Lebensmittel mit Phosphatzusätzen, wie z.B. Wurstwaren, Schmelzkäse, Kondensmilch, Kaffeeweißer, Backpulver, Backmischungen, Fertiggebäck, Trockenlebensmittel in Pulverform, Cola, Instantgetränke. Tipp: Lebensmittel mit Phosphatzusätzen können Sie an folgenden E-Nummern erkennen: E322, E338-341, E343, E450a-c, E540, E543-544.
  • Nehmen Sie ggf. Phosphatbinder nach ärztlicher Empfehlung.
  • Frisches Fleisch ist besser geeignet als verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren.
  • Bevorzugen Sie phosphatarme Käsesorten wie Frischkäse, Camembert, Briekäse, Mozzarella, Harzer Roller, Limburger oder Quark.
  • Verwenden Sie zum Kochen statt Milch ein Sahne-Wasser-Gemisch aus ⅓ Sahne und ⅔ Wasser, z.B. für Pfannkuchen, Pudding etc.
Flüssigkeitszufuhr 500-800 ml + Restausscheidung durch die Nieren (pro Tag)
  • Die maximale Trinkmenge wird vom Arzt festgelegt.
  • Berücksichtigen Sie die Flüssigkeit von flüssigen Nahrungsmitteln (z.B. Suppen, Soßen, Kompott).
  • Besonders geeignete Getränke sind Wasser (natriumarm), ungesüßter Tee oder Fruchtsaftschorlen.
  • Trinken Sie Kaffee aufgrund des Kaliumgehaltes nur in Maßen.
  • Verzichten Sie auf zuckerhaltige Getränke, wie Cola, Milch, Instantgetränke sowie Alkohol.

Sie können sich hier unser Merkblatt bzgl. der Ernährungsempfehlungen bei Dialyse herunterladen: 

Merkblatt Dialyse herunterladen

Ernährungsberatung bei chronischer Niereninsuffizienz

Ernährungsberatung bei Niereninsuffizienz: Professionelle Hilfe

Bei eingeschränkter Nierenleistung ist die Ernährung ein sehr relevantes Thema, denn mit einer nierenschonenden Diät lässt sich der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Aber: Die richtige Ernährungsweise kann für Betroffene eine echte Herausforderung sein. Welche Nahrungsmittel sind besonders geeignet und welche weniger? Aus Unsicherheit ernähren sich Nierenpatienten oft sehr einseitig oder lassen Mahlzeiten sogar manchmal aus. Das Risiko, eine Mangelernährung zu entwickeln, steigt. Zudem sind die Anforderungen an die Ernährung sehr individuell und sollten immer auf den aktuellen Gesundheitszustand ausgerichtet sein. 

Eine Ernährungsberatung ist in dieser Situation sehr hilfreich und gibt Sicherheit. Ein zertifizierter Ernährungsberater kann Ihnen nicht nur Tipps zur Auswahl nierenschonender Lebensmittel geben, die z.B. arm an Natrium, Kalium und Phosphat sind, sondern Ihnen auch zeigen, wie Sie Ihre Mahlzeiten trotz Einschränkungen schmackhaft gestalten können. So müssen Sie auf den Genuss beim Essen nicht verzichten.

Übrigens: Eine Ernährungsberatung wird von vielen Krankenkassen finanziell bezuschusst. Sprechen Sie daher vorab mit Ihrer Krankenkasse und lassen Sie sich ggf. eine Liste von zugelassenen Ernährungsberatern in Ihrer Nähe schicken. 
Zudem finden Sie Ernährungsberater vor Ort auch online, z.B. hier: 

Ernährungsberater der DGE
Diätassistenten des VDD

Gewichtsverlust und Mangelernährung bei Niereninsuffizienz

Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Übelkeit gehören zu häufigen Begleiterscheinungen einer fortschreitenden Niereninsuffizienz – meist verursacht durch mangelnde Ausscheidung von Giftstoffen (Urämietoxine) über den Urin. Zudem ist die Erkrankung selbst für den Organismus sehr kräftezehrend und führt zu einem erhöhten Kalorienbedarf. 

Wichtig zu wissen: Energiebedarf bei Niereninsuffizienz

30-35 kcal pro kg Körpergewicht pro Tag benötigt der Organismus bei einer chronischen Niereninsuffizienz - bei einem Gewicht von 80 kg sind das zwischen 2.400-2.800 kcal pro Tag. Oft ist es für Betroffene kaum zu schaffen, den hohen Kalorienbedarf über die tägliche Nahrungsaufnahme zu decken. Laut einer Untersuchung schaffen 76% der Dialysepatienten weniger als 28 kcal/kg Körpergewicht pro Tag - das entspricht etwa 80% des eigentlichen Bedarfs.

Diätvorschriften (z.B. kaliumarme, phosphatarme Ernährung) sowie erhöhte Eiweißverluste im Dialysestadium erschweren die Nahrungsaufnahme zusätzlich und lassen schnell eine Lücke zwischen dem notwendigen Bedarf und der tatsächlichen Nahrungszufuhr entstehen. Das Risiko einer Mangelernährung steigt – mit ungünstiger Auswirkung auf den weiteren Krankheitsverlauf. Denn eine Mangelernährung verstärkt die durch das Nierenversagen bedingten Störungen noch weiter. 

Gerade Dialysepatienten sind häufiger von einer krankheitsbedingten Mangelernährung betroffen (Schätzungen zufolge 40–70 %). Leider wird dieser Mangelzustand sowie der vorausgehende Gewichtsverlust oftmals als Begleiterscheinung der Niereninsuffizienz hingenommen, obwohl dieser einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität und den Krankheitsverlauf haben kann. 

Vielleicht stellen Sie sich nun die Frage, wann ein Gewichtsverlust bedenklich ist bzw. wie Sie eine Mangelernährung bei einer chronischen Niereninsuffizienz erkennen können? Ein Gewichtsverlust ist der bedeutendste Faktor zur Erkennung einer Mangelernährung. Bereits ein BMI < 20 kg/m2 begleitet von einer unbeabsichtigten Gewichtsabnahme von > 5% in den letzten 3 - 6 Monaten ist ein ernster Hinweis auf eine Mangelernährung.

Idealerweise werden Ernährungsprobleme bzw. eine beginnende Mangelernährung bei chronischen Nierenerkrankungen frühzeitig erkannt, so dass umgehend mit einer geeigneten Ernährungstherapie begonnen werden kann. Doch häufig schleicht sich eine Mangelernährung unbemerkt über einen längeren Zeitraum ein. Vor allem bei Schwankungen des Gewichtes aufgrund von Wassereinlagerungen bleibt eine Mangelernährung oft lange verborgen. Das Gewicht und der Ernährungszustand sollten daher regelmäßig überprüft werden. 

Ernährungscheck bei Niereninsuffizienz

Jetzt Ernährungszustand überprüfen

Erkennen Sie Ernährungsprobleme bei chronischer Niereninsuffizienz frühzeitig. Beantworten Sie hierzu einfach ein paar Fragen und finden heraus, ob bei Ihnen erste Anzeichen eines Energie- und Nährstoffmangels bzw. einer Mangelernährung vorliegen. 

Zum Ernährungs-Check

Haben Sie erste Anzeichen einer Mangelernährung festgestellt, ist eine ausgewogene und bedarfsdeckende Ernährung unter Berücksichtigung der diätetischen Empfehlungen besonders wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrem Ernährungsberater, der individuelle Ernährungspläne und -empfehlungen für Sie erstellen kann. Leider gelingt es Betroffenen aber nicht immer, Ernährungslücken eigenständig durch die normale Ernährung auszugleichen. In diesem Fall kann medizinische Trinknahrung ein wichtiger Unterstützer sein. 

Trinknahrung: hochkalorische Helfer bei Niereninsuffizienz

Eine gute Unterstützung und Ergänzung zur Versorgung des Körpers mit wichtigen Nährstoffen bieten hochkalorische Trinknahrungen. Mit Ihnen können Nährstofflücken gezielt geschlossen werden - vor allem wenn der Appetit gering ist. Die Trinkmahlzeiten enthalten Energie, Eiweiß und alle lebensnotwendigen Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis. Zudem gibt es spezielle Trinknahrungen, die in ihrer Zusammensetzung die Bedürfnisse von nierenkranken Menschen berücksichtigen.  

So stehen für Betroffene ohne Nierenersatztherapie (Prä-Dialyse-Phase) energiereiche, eiweißarme Trinknahrungen zur Verfügung, die zudem wenig Kalium und Phosphat enthalten. Trinknahrungen für Dialysepatienten sind dagegen energie- und eiweißreich. 
Da Menschen mit einer Niereninsuffizienz auch immer auf die Flüssigkeitszufuhr achten müssen, hat hochkalorische Trinknahrung einen großen Vorteil: Die konzentrierten Nahrungen enthalte Nährstoffe und Energie in einem kleinen, genau bestimmbaren Flüssigkeitsvolumen.

Hochkalorische Trinknahrung für das Prädialyse-Stadium sind z.B.: 

Hochkalorische, eiweißreiche Trinknahrung für die Dialyse sind z.B.: 

Wie Sie Trinknahrung sinnvoll einsetzen können

Nehmen Sie Trinknahrung zusätzlich zur normalen Ernährung ein, z.B. als energiereiche Zwischenmahlzeit, während der Dialysebehandlung oder als Betthupferl. Die Trinkmahlzeiten sollten die normale Ernährung nicht ersetzen, sondern idealerweise sinnvoll ergänzen. Damit sich Ihr Körper an die hohe Energiedichte gewöhnen kann, ist es empfehlenswert, die Trinknahrung langsam Schluck für Schluck zu sich zu nehmen. Übrigens: Mit Trinknahrung können Sie auch kochen. Lassen Sie Sich von leckeren Rezepten inspirieren.

Sondenernährung bei Niereninsuffizienz

In bestimmten Lebenssituationen ist eine selbstständige Nahrungsaufnahme manchmal nicht mehr möglich. In diesem Fall kann der behandelnde Arzt die Nährstoffversorgung über eine Ernährungssonde empfehlen. Liegt gleichzeitig eine chronische Niereninsuffizienz vor, sollte bei der der Auswahl des Sondennahrungsproduktes die besondere Stoffwechsellage berücksichtigt werden. Denn: Für eine bedarfsgerechte Versorgung mit Nährstoffen eignen sich normale Sondennahrungen bei eingeschränkter Nierenfunktion nur bedingt. Spezielle Sondennahrungen berücksichtigen dagegen die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Nierenpatienten.

So sind die Flüssignahrungen für diese Zielgruppe sehr energiereich und arm an Kalium und Phosphat. Zudem enthält die Sondenkost, die speziell für die Prä-Dialyse-Phase bestimmt ist, einen geringen Anteil an Eiweiß, wie z.B. die Trink- und Sondennahrung Fresubin® Renal von Fresenius Kabi.

Sondennahrungen für Dialysepatienten sind dagegen hochkalorisch und eiweißreich, wie z.B.: 

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