Ernährung bei Diabetes mellitus
Ernährung bei Diabetes mellitus
Ernährung bei Diabetes mellitus

Ernährung bei Diabetes mellitus

Die Volkskrankheit Diabetes mellitus, auch als Zuckerkrankheit bezeichnet, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, von der alleine in Europa mehr als 60 Millionen Menschen betroffen sind. Diabetiker haben dauerhaft einen zu hohen Blutzuckerspiegel, auch Hyperglykämie (Überzuckerung) genannt. Bei Diabetes kann der Organismus das Hormon Insulin, das den Blutzucker reguliert, entweder nicht richtig verwenden oder es nicht ausreichend produzieren - gesundheitliche Probleme, wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, sind die Folge.

Neben der medikamentösen Therapie ist für Diabetiker ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und vor allem der richtigen Ernährung entscheidend. Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, den Blutzucker im Gleichgewicht zu halten, die Symptome von Diabetes zu minimieren und typischen Folgeerkrankungen vorzubeugen. Daher zählt die Ernährung zu den wichtigsten Säulen in der Diabetes-Behandlung.

Oft ist es jedoch nicht einfach, liebgewonnene Ernährungsgewohnheiten zu verändern, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Daher haben wir Ihnen hilfreiche Infos und Tipps zusammengestellt, was Sie in Bezug auf die Ernährung bei Diabetes mellitus beachten sollten und wie Sie gesunde Essgewohnheiten in Ihren Alltag integrieren können.

Auch wenn Diabetes mellitus Typ 2 häufig bei übergewichtigen Menschen auftritt, können bestimmte Lebensumstände und zusätzliche Erkrankungen (z.B. Krebs) auch bei Diabetikern dazu führen, dass die Nährstoffversorgung nicht mehr über die normale Ernährung gedeckt werden kann. Deshalb finden Sie hier ebenso Anregungen, wie Sie Gewichtsverlust und Mangelernährung vermeiden und diesen bei vorliegendem Diabetes entgegenwirken können.

Ursachen und Folgen von Diabetes mellitus

Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel beeinflusst verschiedene Organsysteme negativ. Von einem erhöhten Blutzuckerspiegel sprechen Ärzte, wenn der Blutzucker im nüchternen Zustand höher als 126 Milligramm Glukose pro Deziliter Blutserum (mg/dl) ist. Zum Vergleich: Bei gesunden Menschen liegt dieser Wert bei etwa 80 mg/dl. Die Ursachen für die Entwicklung eines Diabetes sind sehr unterschiedlich. Generell wird zwischen Diabetes Typ-1 und Typ-2 unterschieden. 

Typ-1 Diabetes

Typ-1 Diabetes bei Kindern

Typ-1 Diabetes kommt hauptsächlich bei Kindern vor und wird deshalb auch oft als juveniler Diabetes bezeichnet. Diabetes Typ-1 ist eine Autoimmunkrankheit, bei der körpereigene Antikörper die Insulin-produzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zerstören. Die Bauchspeicheldrüse stellt deshalb nur wenig oder gar kein Insulin mehr her und es kommt zu einem absoluten Insulinmangel. Betroffene mit Typ-1-Diabetes spritzen sich zum Ausgleich ihr Leben lang Insulin.

Warum diese Form des Diabetes auftritt, ist noch immer nicht ganz genau bekannt. Als Ursache gilt heute das Zusammenwirken von erblicher Veranlagung und verschiedenen äußeren Faktoren (wie z.B. bestimmte Virusinfektionen).

Typ-2 Diabetes

Diabetes mellitus Typ-2

Diabetes mellitus Typ-2 tritt meist nach dem 40. Lebensjahr erstmals auf und wird mit zunehmendem Alter häufiger. Deshalb wurde diese Form des Diabetes früher oft als  Altersdiabetes bezeichnet. Heute tritt Typ-2-Diabetes auch bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger auf.

Besonders im frühen Krankheitsverlauf produziert die Bauchspeicheldrüse bei Diabetes Typ-2 weiterhin Insulin, manchmal sogar mehr als normal. Allerdings entwickeln die Körperzellen eine Resistenz gegenüber der Wirkung des Insulins. Daher gibt es nicht ausreichend Insulin, um den  Bedarf des Körpers zu decken. Während die Krankheit fortschreitet, verliert die Bauchspeicheldrüse zunehmend die Fähigkeit, Insulin zu produzieren und es stellt sich ein Insulinmangel ein.

Die Neigung zu Typ-2-Diabetes ist erblich. Auslösender Faktor für die Erkrankung ist jedoch oft das sogenannte Wohlstandssyndrom: fettreiche Ernährung, Übergewicht (Adipositas) gepaart mit Bewegungsmangel. 

Je länger der Blutzuckerspiegel unbehandelt erhöht ist, desto höher ist das Risiko für Folgeerkrankungen. Ein stark erhöhter Blutzucker kann zu Schädigungen der Innenwände der Blutgefäße führen. Es können sich Ablagerungen und Gerinnsel bilden, wodurch die Blutgefäße enger werden oder sogar vollständig verstopfen. Typische Folgen von Diabetes mellitus sind daher

  • arteriosklerotische Veränderungen, d.h. Kalkablagerungen in den Blutgefäßen (sogenannte Angiopathie), z.B. am Auge (diabetische Retinopathie) oder der Niere (diabetische Nephropathie),
  • Herzkreislauferkrankungen, wie z.B. Schlaganfall oder arterielle Verschlusskrankheiten,
  • diabetisches Fußsyndrom (Gewebedefekte bzw. Geschwüre an den Füßen),
  • Störungen des Nervensystems (Neuropathie), z.B. sensomotorische Störungen an den Extremitäten.

Die Bedeutung der Ernährung bei Diabetes mellitus

Die Ernährung ist einer der wichtigsten Bausteine bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 1 und 2. Diabetiker können durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung ihre Erkrankung positiv beeinflussen.

Ziel der richtigen Ernährung ist es,

  • den Blutzucker im Normbereich zu halten und starke Schwankungen zu minimieren,
  • Übergewicht zu vermeiden bzw. bei Bedarf Gewicht zu reduzieren,
  • Mangelernährung und Flüssigkeitsdefizite zu vermeiden,
  • Folgeerkrankungen, wie z.B. Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen, zu vermeiden und vorzubeugen.
Ernährungskreis: Vollwertige und gesunde Ernährung

Ausgewogene Ernährung bei Diabetes mellitus

Häufig taucht die Frage auf, was gesunde und ausgewogene Ernährung bei Diabetes mellitus eigentlich bedeutet. Strenge Diät? Die gute Nachricht: Auf Genuss und Spaß beim Essen müssen Diabetiker nicht verzichten. Spezielle Diabetiker-Lebensmittel gibt es schon lange nicht mehr. Eine spezielle Diabetes-Diät wird nicht mehr empfohlen. Gesund ist eine abwechslungsreiche und vollwertige Mischkost, die hauptsächlich aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fisch, reichlich Gemüse, Salat und Obst sowie hochwertigen pflanzlichen Fetten und Ölen besteht. Eine grobe Orientierung bei der Auswahl der richtigen Lebensmittel gibt der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). 

Mehr zum Thema Nährstoffe

Tipps für eine gesunde Ernährung bei Diabetes mellitus

Unsere Lebensmittel enthalten drei Hauptnährstoffe (sogenannte Makronährstoffe), die uns täglich mit Energie versorgen: Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate. Bei Diabetes spielen diese Nährstoffe eine wichtige Rolle, da diese den Blutzucker beeinflussen. Als Diabetiker ist es daher entscheidend, bei der Auswahl der Lebensmittel und Speisen deren Blutzuckerwirkung einschätzen zu können.

So lassen bestimmte kohlenhydrathaltige Lebensmittel den Blutzuckerspiegel besonders stark ansteigen. Dazu gehören zum Beispiel zuckerhaltige Getränke oder stark verarbeitete Produkte, wie Weißbrot oder Pommes. Weniger verarbeitete und ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, werden dagegen langsamer verdaut und lassen den Blutzuckerspiegel langsamer und weniger stark ansteigen.

Daher kommt es für Diabetiker bei der Ernährung vor allem auf das richtige Verhältnis der Makronährstoffe an:

  • Eiweiß sollte etwa 10 bis 20 Prozent der Gesamtenergie liefern,
  • Kohlenhydrate 45 bis 60 Prozent
  • und Fett etwa 25 bis 35 Prozent. 

Praxistipp Unterzucker

Als Diabetiker sollten Sie und auch Ihre Angehörigen zudem die Anzeichen einer Hypoglykämie (Unterzucker) erkennen und behandeln können. Hierfür eignen sich schnell verfügbare Kohlenhydrate z.B. in Form von Traubenzucker, Glukosegels oder –sprays. Diese sollten Sie jederzeit und überall griffbereit haben. 

Weitere Tipps für die Ernährung bei Diabetes mellitus

Essen Sie regelmäßig

Regelmäßige Mahlzeiten helfen, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Eine gute Regel ist, drei ausgewogene Mahlzeiten pro Tag zu sich zu nehmen sowie ein bis drei gesunde Zwischenmahlzeiten. 

Geeignete Getränke bei Diabetes

Flüssigkeit ist für den menschlichen Körper lebensnotwendig, denn der Körper funktioniert nur, wenn ihm ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht. Trinken Sie daher mind. 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee. Auf gezuckerte Getränke und Limonaden sollten Sie nach Möglichkeit verzichten.

Trinken Sie außerdem nur wenig Alkohol. Denn: Alkohol führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel absinkt und das Risiko für eine gefährliche Unterzuckerung steigt. Zudem kann Alkohol bei regelmäßigem Konsum zu einer Gewichtszunahme führen.

Fette bei Diabetes

Die Ernährung eines Diabetikers sollte fettarm sein. Fette erhöhen zwar den Blutzucker nicht, aber vor allem gesättigte Fettsäuren haben eine ungünstige Auswirkung auf den Organismus. Sie lassen den Cholesterinspiegel im Blut ansteigen, schädigen dadurch Blutgefäße und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Seien Sie daher bei Fetten zurückhaltend und bevorzugen Sie ungesättigte Fettsäuren, die vor allem in pflanzlichen Fetten und Ölen zu finden sind, wie z.B. Olivenöl, Rapsöl oder Leinöl. Auch fettreicher Seefisch, Nüsse und Avocado enthalten viele gute Fette. Greifen Sie bei tierischen Produkten auf fettarme Fleisch- und Wurstsorten zurück, wie z.B. Geflügel. Wählen Sie auch bei Milchprodukten, z.B. Joghurt oder Käse, fettarme Varianten. Vermeiden Sie verarbeitete Lebensmittel mit versteckten Fetten, wie z.B. Gebäck, Wurst, Chips oder Fast-Food.

Eiweiß bei Diabetes mellitus

Eiweiße haben, ähnlich wie Fette, nur bei Aufnahme von sehr großen Mengen eine blutzuckersteigernde Wirkung. Anders als Kohlenhydrate, halten eiweißhaltige Lebensmittel länger satt. Eiweiß ist für unseren Organismus ein sehr wichtiger Baustein, und in fast jeder menschlichen Zelle zu finden. Da unser Körper keinen Eiweißspeicher besitzt, muss der Nährstoff täglich mit der Nahrung aufgenommen werden, um alle wichtigen Funktionen im Organismus aufrechtzuhalten.

Ergänzen Sie daher alle Hauptmahlzeiten mit eiweißhaltigen Lebensmitteln. Kombinieren Sie hierbei tierische und pflanzliche Eiweißlieferanten, wobei Sie bei der Auswahl pflanzliche und somit fettärmere Eiweißquellen bevorzugen sollten. Tierische Eiweißträger enthalten oft viel ungünstiges Fett und begünstigen Folgeerkrankungen, wie z.B. Gicht.

Gut geeignet sind z.B. Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse, mageres Rindfleisch, Pute oder Hühnerfleisch, geräucherte Forelle, Krustentiere, Meeresfrüchte, Eier, Frischkäse, Magerquark, Skyr, fettarmer Joghurt, Parmesan oder Harzer Käse. Aber Achtung: Sind Ihre Nieren durch die Erkrankung bereits geschädigt, sollten Sie sparsam sein mit eiweißhaltigen Lebensmitteln, obwohl Eiweiß für den Körper wichtig ist.   

Kohlenhydratzufuhr bei Diabetes

Kohlenhydrathaltige Lebensmittel dienen unserem Körper nicht nur als wesentlicher Energielieferant, sondern sind auch wichtige Träger von Vitaminen, Mineralstoffen und vor allem Ballaststoffen. Kohlenhydrate werden bei der Verdauung in unserem Körper zu Zucker (Glukose) umgewandelt und ins Blut abgegeben – der Blutzucker steigt an. Von dort gelangt der Zucker mittels Insulin in die Zellen und wird in Energie umgewandelt. Der Blutzuckerspiegel sinkt nun wieder. 

Stärke-, milchzucker- und ballaststoffhaltige Lebensmittel lassen den Blutzucker langsamer ansteigen als freie Zucker (z.B. Haushaltszucker oder Honig). Ein genereller Verzicht auf Lebensmittel mit freiem Zucker ist nicht notwendig, allerdings sollten Sie diese Produkte in Maßen zu sich nehmen. Hierzu gehören z.B. Süßigkeiten, Kuchen, Fertigprodukte, Fast Food, süße Getränke, Ketchup etc. 

Besser geeignet sind Kohlenhydratquellen, die natürlichen Zucker enthalten, wie z.B. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchte. Neben Kohlenhydraten enthalten diese Lebensmittel einen hohen Anteil an Ballaststoffen und lassen den Blutzucker langsamer und weniger stark ansteigen.  

Die tägliche Kohlenhydrataufnahme sollte auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilt werden, z.B. als Beilage zu jeder Hauptmahlzeit. 

Tipp: Bevorzugen Sie Kohlenhydrate in fester Konsistenz (z. B. Orange statt Orangensaft), da dies ebenfalls zu einer langsameren Verdauung und Verstoffwechselung führt und den Blutzucker langsamer ansteigen lässt.

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

Bevorzugen Sie Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, da diese reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind. Bei langjähriger Einnahme von oralen Antidiabetika (Metformin), steigt oftmals das Risiko eines Vitamin B12 Mangels, der ggf. durch Supplemente ausgeglichen werden muss. 

Speisen richtig würzen bei Diabetes mellitus

Essen Sie weniger salzhaltige Lebensmittel und verwenden Sie auch beim Kochen weniger Salz. Verwenden Sie stattdessen Kräuter und andere Gewürze. Speisen richtig würzen: Setzen Sie Zucker sparsam ein und versuchen Sie, Gerichte möglichst salzfrei zuzubereiten. Stattdessen eignen sich andere Gewürze (wie Rosmarin, Petersilie) oder greifen Sie auf den (heimischen) Kräutergarten zurück, um schmackhaft zu kochen.

Ernährungsberatung bei Diabetes

Ernährungsberatung für Diabetiker

Mit der Diagnose Diabetes mellitus ist es häufig notwendig, bestehende Ernährungsgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen und in vielen Fällen anzupassen. Wie der optimale Speiseplan für Sie als Diabetiker aussieht, ist hierbei sehr individuell. Denn: Jeder Mensch i(s)st anders und reagiert anders. Faktoren wie die Krankengeschichte, das jeweilige Behandlungsziel (z.B. Gewichtsabnahme), sowie die Einnahme von Medikamenten bzw. das Spritzen von Insulin spielen hier eine wichtige Rolle. 

Eine Ernährungsberatung vor allem zu Beginn der Diabetes-Therapie ist daher sinnvoll und sollte unbedingt in Anspruch genommen werden. Sie hilft Ihnen, im Alltag mit der Erkrankung besser zurecht zu kommen. In einer Ernährungs- und Diätberatung lernen Sie, wie Sie Ihren Speiseplan, abgestimmt auf Ihre persönlichen Vorlieben und Lebensumstände, gesund und ausgewogen gestalten können. Insulinpflichtige Diabetiker erfahren zudem, wie sie die Glukosewirkung von Lebensmitteln einschätzen können, um die richtige Insulindosis zu spritzen. 

Wird die Ernährungsberatung von Ihrem Arzt verordnet, übernimmt Ihre gesetzliche Krankenkasse meist einen Großteil der anfallenden Kosten. Um einen kompetenten Ernährungsberater vor Ort zu finden, können Sie z.B. Ihre Krankenkasse um Hilfe bitten. Fragen Sie, ob diese Ihnen anerkannten Ernährungsberatern in Ihrer Nähe nennen können.

Zudem finden Sie Ernährungsberater auch online z.B. auf diesen Portalen: 
Ernährungsberater der DGE
Diätassistenten des VDD 

Trinknahrung bei Diabetes mellitus

Trinknahrung bei Diabetes mellitus zur Vermeidung von Mangelernährung

Bestimmte Lebensumstände oder weitere Erkrankungen neben dem Diabetes mellitus, wie z.B. Krebs, können dazu führen, dass die notwendige Versorgung mit Energie und lebenswichtigen Nährstoffen über die normale Ernährung nicht mehr gedeckt ist. Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Schwäche, ungewollter Gewichtsverlust - erste Anzeichen einer Mangelernährung, die aufgrund einer unzureichenden Nährstoffzufuhr über einen längeren Zeitraum entstehen kann. 

Viele Menschen denken bei dem Begriff der Mangelernährung an einen dünnen, untergewichtigen Menschen. Diabetiker sind jedoch eher übergewichtig. Aber auch übergewichtige Menschen können mangelernährt sein. Denn trotz hoher Kalorienzufuhr kann ein Mangel an Nährstoffen vorliegen, wie z.B. an Eiweiß oder Vitaminen.

Da eine Mangelernährung weitreichende Folgen für die Gesundheit haben kann, ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufzusuchen und geeignete ernährungstherapeutische Maßnahmen einzuleiten.

Mit energiereicher Trinknahrung speziell für Diabetiker lässt sich eine drohende oder bereits bestehende Mangelernährung gut behandeln. Gerade wenn der Appetit gering oder die Nahrungsaufnahme eingeschränkt ist, kann Trinknahrung als Mahlzeitenersatz dienen.

Anders als Standard-Trinknahrungen berücksichtigen diabetikergeeignete Trinknahrungen die besondere Stoffwechselsituation der Betroffenen und helfen durch ihre Zusammensetzung, den Blutzuckerspiegel im Normbereich zu halten. Daher enthalten die medizinischen Flüssignahrungen für Diabetiker neben allen lebenswichtigen Nährstoffen auch Ballaststoffe sowie modifizierte Kohlenhydrate (z.B. Stärke). Diese werden langsamer verdaut und Blutzuckerspitzen lassen sich leichter vermeiden. Meist besitzen die medizinischen Trinknahrungen für Diabetiker zusätzlich eine spezielle Fettzusammensetzung, die einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aufweist und so eine Senkung der Blutfettwerte unterstützen kann. 

Produktbeispiele für Trinknahrung bei Diabetes mellitus bzw. Blutzuckerschwankungen sind z.B.:

Ist der Blutzucker des Diabetikers gut eingestellt, ist in vielen Fällen statt einer Diabetiker-Trinknahrung auch eine ballaststoffhaltige Standardnahrung geeignet, um einem ungewollten Gewichtsverlust bzw. einer Mangelernährung entgegenzuwirken. 
Produktbeispiele für ballaststoffhaltige Standard-Trinknahrungen bei Diabetes mellitus bzw. Blutzuckerschwankungen sind z.B.:

Sondenernährung bei Diabetes mellitus

Auch wenn die Diabetes-Erkrankung in der Regel nicht der Grund für die Ernährung mit Sondennahrung ist, haben viele Betroffene mit einer Ernährungssonde zusätzlich einen Diabetes mellitus. Ähnlich wie bei der Trinknahrung besitzen Sondennahrungen für Diabetiker eine spezifische Kohlenhydratzusammensetzung (meist Stärke) und Ballaststoffe, die den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen und Blutzuckerspitzen vermeiden sollen. Zudem enthalten die Nahrungen oft einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, der die Senkung der Blutfettwerte unterstützen kann.

Produktbeispiele für Sondennahrungen, die bei Diabetes mellitus bzw. Blutzuckerschwankungen zum Einsatz kommen können, sind z.B.:

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