Zweifachzucker bestehen aus zwei Zuckermolekülen und sind den Einfachzuckern in Geschmack und Wirkung ähnlich. Beispiele für Zweifachzucker sind Haushaltszucker (Saccharose), Milchzucker (Laktose) und Malzzucker (Maltose).
Saccharose ist der wichtigste Zweifachzucker, der aus einem Traubenzuckermolekül (Glukose) und einem Fruchtzuckermolekül (Fruktose) besteht. Er wird industriell aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen und dient als Süßungsmittel in unserer Ernährung. Saccharose findet sich in Obst und vielen Frucht- und Gemüsesäften. Auch Süßigkeiten und Erfrischungsgetränke tragen wesentlich zur Saccharose-Aufnahme bei, die heute etwa dreimal so hoch ist wie noch vor 50 Jahren.
Milchzucker (Laktose), ist ein Kohlenhydrat, das in Milch und Milchprodukten zu finden ist. Für Säuglinge ist Milchzucker (Laktose) aus der Muttermilch das erste Nahrungskohlenhydrat. Es begünstigt die Bildung einer gesunden Darmflora und fördert die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen, wie z.B. Calcium zur Entwicklung und zum Wachstum der Knochen.
Auch in der Lebensmittelindustrie findet Milchzucker Anwendung. Dort wird es z.B. Wurstwaren, Fertigsaucen, Eiscreme, Fastfood-Produkten, Backwaren oder Fertigsuppen zugesetzt.
Für etwa 20% der Deutschen ist die Verdauung von Laktose problematisch, weil Laktase, ein Enzym, das die Spaltung der Laktose ermöglicht, nicht oder nicht in ausreichender Menge produziert wird. Die Folgen sind Blähungen, Krämpfe oder Durchfall.
Aufgrund dieser Wirkung werden Milchzuckerlösungen auch als Verdauungshilfe bei Verstopfung und Blähungen verwendet (Laktulose).
Malzzucker (Maltose) entsteht beim Abbau von Stärke. Maltose ist zudem im Malz enthalten und wird deshalb auch gelegentlich als Malzzucker bezeichnet. Malz ist ein künstlich zum Keimen gebrachtes und anschließend getrocknetes Getreide (Weizen und Gerste) und wird unter anderem zur Bierherstellung verwendet.