Einsatzgebiete: Wann brauche ich Sondennahrung?
Es gibt Situationen im Leben, in denen es Menschen nicht möglich ist, ausreichend oral zu essen und zu trinken und sie daher vielleicht sogar ungewollt Gewicht verlieren. In vielen Fällen sind Schluckstörungen infolge unterschiedlicher Erkrankungen der Grund, dass Betroffene ihren Energie- und Nährstoffbedarf nicht mehr decken können. Ist das Essen oder Trinken zudem sehr mühsam, kräftezehrend oder sogar schmerzhaft, wird der behandelnde Arzt zur Entlastung und Unterstützung der Nahrungsaufnahme die enterale Ernährung über eine Sonde empfehlen.
Das Anwendungsgebiet (Indikation) von Sondennahrung ist so vielfältig wie die Ursachen von Ernährungsproblemen selbst. Nachfolgend finden Sie mögliche Einsatzgebiete für die Sondenernährung:
- Schluckstörungen aufgrund akuter neurologischer Erkrankungen, wie z.B. Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma,
- Schluckstörungen aufgrund fortschreitender neurologischer Erkrankungen, wie z.B. ALS, Morbus Parkinson, Chorea Huntington, Multiple Sklerose,
- schwere Bewusstseinsstörungen (z. B. Koma, apallisches Syndrom),
- Tumorerkrankungen vor allem im Kopf-Hals-Bereich oder im Verdauungstrakt,
- gastroenterologische Erkrankungen, wie z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Kurzdarmsyndrom.
Die Ernährung mit Sondennahrung hilft Betroffenen, bestimmte Krankheitsphasen durch die Versorgung mit Energie und allen wichtigen Nährstoffen gut zu überstehen oder bei fortschreitenden Erkrankungen die Nahrungsversorgung zu ergänzen bzw. bei Bedarf auch komplett zu übernehmen. Sondenernährung bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass Betroffene nicht mehr normal essen können. Oft ist es möglich, noch kleine Mengen normaler Nahrung zu sich zu nehmen und so noch an gemeinsamen Mahlzeiten mit den Liebsten teilzunehmen.