Wasser: Quell des Lebens
Wasser: Quell des Lebens
Wasser: Quell des Lebens

Wasser: Quelle des Lebens

Wasser wird oft als Lebenselixier bezeichnet. Mit gutem Grund: neben Sauerstoff ist Wasser für den menschlichen Körper lebensnotwendig, denn der Körper funktioniert nur, wenn ihm ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht.

Doch wie viel Wasser steckt in unserem Körper?

Unser Körper besteht je nach Alter und Geschlecht aus bis zu 70% Wasser. Der Anteil bei Erwachsenen liegt im Mittel bei etwa 50 bis 60%, bis zum 85. Lebensjahr sinkt dieser auf bis zu 45%. Säuglinge weisen mit 70-80% den höchsten Wassergehalt auf.

Ohne einen regelmäßigen Nachschub an Wasser kann unser Körper nicht funktionieren, denn durch die Atmung, über die Haut (z.B. bei Schwitzen) oder über den Urin scheiden wir täglich zwei bis drei Liter aus. Deshalb ist es umso wichtiger, jeden Tag aufs Neue ausreichend zu trinken, um den Körper vor Austrocknung zu schützen.

Die notwendige Flüssigkeitsmenge, die wir täglich zu uns nehmen sollten ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie z.B. dem Alter, der körperlichen Aktivität oder von klimatischen Bedingungen. In der Regel wird bei einem gesunden Erwachsenen die Aufnahme von insgesamt zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag über feste Nahrung und Getränke empfohlen.

Wichtig zu wissen

Sehr starke körperliche Anstrengung, große Hitze, eiweiß- und salzreicher Ernährung, Erkrankungen wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen sowie Medikamente zur Entwässerung (Diuretika) oder zum Abführen (Laxantien) können zu einem starken Flüssigkeitsverlust führen und erfordern eine deutlich höhere Flüssigkeitszufuhr.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

Nährstoffbedarf und Nährstoffberechnung
Welche Flüssigkeiten sind empfohlen?

Welche Flüssigkeiten sind empfohlen?

Etwa ein Drittel der Flüssigkeit nehmen wir mit fester Nahrung zu uns, z.B. über Obst, Gemüse, oder Milchprodukte. Im Durchschnitt enthält feste Nahrung etwa 0,33 ml Wasser pro kcal. Der Rest, etwa 1,5 -2 Liter, muss durch Trinken zugeführt werden. Primäre Aufgabe von Getränken ist es, den Körper mit dem Lebenselixier Wasser zu versorgen.

  • Bevorzugen Sie Trink- oder Mineralwasser sowie ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Sie sind optimale Durstlöscher und versorgen den Körper mit der notwendigen Flüssigkeit.
  • Kaffee, Schwarztee und Grüner Tee werden in die Flüssigkeitsbilanz mit eingerechnet, sind jedoch durch die anregende Wirkung des Koffeins auf Herz und Kreislauf nicht als Durstlöscher geeignet. Gegen 3 bis 4 Tassen am Tag ist nichts einzuwenden.
  • Saftschorlen liefern neben Wasser zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe sowie Energie in Form von Kohlenhydraten. Sie eignen sich daher gut nach körperlicher Aktivität.
  • Zuckerhaltige Getränke, wie Limonade und alkoholische Getränke sollten Sie nur selten zu sich nehmen bzw. gänzlich vermeiden.

Genug trinken: hilfreiche Tipps

Wer kennt das nicht? Im Alltag mit vielen Terminen und Zeitstress wird das Trinken oft vergessen. Vielen Menschen fällt es zudem grundsätzlich schwer, genug Wasser zu trinken. Wir haben Ihnen deshalb ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, mit denen es Ihnen gelingt, täglich ausreichend zu trinken

  • Stellen Sie am Morgen die Getränke bereit, die Sie über den Tag verteilt trinken wollen, wie z.B. eine Flasche Wasser oder eine Kanne Tee.
  • Haben Sie ein volles Glas Wasser immer in Sichtweite. So vergessen Sie das Trinken nicht so leicht.
  • Trinken Sie zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser.
  • Nehmen Sie sich für unterwegs Getränke mit, wenn Sie länger als eine Stunde unterwegs sind.
  • Behalten Sie den Überblick mit einem Trinkplan. Dieser hilft Ihnen, Ihre Trinkmenge genau zu erfassen.
  • Verfeinern Sie das Wasser geschmacklich, z.B. mit Zitronenscheiben, Minze, Ingwer oder Gurkenscheiben. Auch Beeren, wie Blaubeeren, Himbeeren oder Erdbeeren, machen aus Wasser einen fruchtigen Sommerdrink. 
Erinnerung ans Trinken

Sie vergessen das Trinken dennoch?

Dann platzieren Sie sich gezielt Erinnerungen in Ihrem Alltag. Sie können hierfür zum Beispiel Notizzettel in der Wohnung verteilen. Spezielle Apps helfen mit Push-Nachrichten, das Wassertrinken nicht zu vergessen. Wenn alles nicht hilft, stellen Sie sich stündlich einen Wecker, um ans Trinken erinnert zu werden.

Wasser: Funktionen im Körper

Wasser besitzt eine lebenswichtige Rolle für unseren Körper. Es wird als Baustoff, Lösungs- und Transportmittel für Nährstoffe sowie zur Temperaturregulation bei Hitze und körperlicher Anstrengung benötigt. Als Bestandteil von Zellen und Gewebe gibt Wasser Ihrem Körper auch seine Form.

Wasser als Baustoff

Wasser ist ein elementarer Bestandteil jeder Zelle und aller Körperflüssigkeiten, wie Blut, Lymphe, Harn, Speichel oder der Verdauungssäfte. Es wird beim Aufbau sowie bei der Erneuerung von Zellen und Gewebe benötigt und hält zusammen mit Mineralstoffen den osmotischen Druck der Körperzellen aufrecht. Dadurch wirkt es formgebend und stabilisierend für alle Zellen, Gewebe und Organe im Körper.

Lösungs- und Transportfunktion von Wasser

Der größte Teil des Wassers, das wir täglich trinken, wird für den Transport von Nähr- und Wirkstoffen über Blut und Lymphe in die Zellen benötigt. Unser Blut besteht zu etwa 90% aus Wasser. Wasser ist dafür zuständig, das Gefäßvolumen aufrecht zu erhalten und so die Blutzirkulation zu ermöglichen, welche für die Funktion aller Organe im Körper unerlässlich ist. Hierbei werden Vitamine, Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate und andere Nährstoffe in die einzelnen Zellen transportiert.

Gleichzeitig ist Wasser für den Abtransport von Abbauprodukten des Stoffwechsels über die Gefäße und die Niere zuständig, wo sie über den Urin ausgeschieden werden.

Wasser fungiert zudem als Lösungsmittel. Mit Hilfe der Verdauungssäfte werden im Darm Nährstoffe aus der aufgenommenen Nahrung herausgelöst und können so vom Körper verwertet werden.

Temperaturregulation bei Kälte und Hitze

Wasser trägt zur Regulation unserer Körpertemperatur bei. Das Blut, das in unserem Körper zirkuliert, sorgt dafür, dass sich die Körpertemperatur eines gesunden Menschen konstant bei etwa 37°C hält - unabhängig davon, wie kalt oder warm es außerhalb des Körpers ist. Die Aufrechterhaltung der normalen Körpertemperatur ist eine wichtige Voraussetzung für das Gleichgewicht und die geregelten Abläufe aller Körperprozesse.


Steigt die Körpertemperatur, z.B. bei Hitze, starker körperlicher Belastung oder bei Fieber, schwitzen wir. Durch den Vorgang des Schwitzens wird Wasser auf der Haut verteilt. Durch die überschüssige Körperwärme verdunstet Wasser auf der Hautoberfläche und erzeugt dabei eine kühlende Wirkung, damit der Körper nicht überhitzt. Man spricht hier auch von der sogenannten „Verdunstungskälte“. Da Schweiß zu 99% aus Wasser besteht, ist es wichtig, dass wir ausreichend Flüssigkeit zu uns nehmen.

Wasser als Reaktionspartner bei Stoffwechselprozessen

Wasser hat die Eigenschaft, als Reaktionsmedium bei Stoffwechselprozessen zu wirken. Viele Stoffe, die unser Körper braucht, nehmen wir über die Nahrung auf. Einige davon kann unser Körper erst nutzen, wenn sie mit Wasser reagieren. Es hilft, wichtige Stoffe aufzuspalten (Hydrolyse), damit sie vom Körper weiterverarbeitet werden können, wie z.B. Proteine, Kohlenhydrate und Fette.

Was passiert bei Flüssigkeitsmangel?

Während der Mensch mehrere Wochen ohne Nahrung auskommen kann, überlebt er nur wenige Tage ohne Flüssigkeit. Ein Wassermangel im Körper führt innerhalb kürzester Zeit zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. 

Nimmt man weniger Wasser zu sich, als man ausscheidet, entsteht ein Flüssigkeitsmangel im Körper, eine so genannte Dehydration.

Sind Sie dehydriert, also haben Sie zu wenig Wasser getrunken, wird das Blut im Körper dicker, fließt langsamer und kann das Gewebe nicht mehr optimal versorgen. Außerdem können nicht mehr genug Giftstoffe und Stoffwechselendprodukte ausgeschieden werden. Unsere Muskelzellen erhalten vom Blut zu wenig Nährstoffe und Sauerstoff. Wir fühlen uns müde und schlapp und die geistige Leistungsfähigkeit sinkt. 

Ein spürbares Zeichen eines Flüssigkeitsmangels kennen Sie sicherlich: ein trockener Mund. Die Schleimhaut produziert weniger Speichel und dieser wird zäh und dickflüssig.

Weitere Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels können sein: 

  • Stehende Hautfalten,
  • Schwäche,
  • konzentrierter, dunkel gefärbter Urin sowie eine reduzierte Harnmenge,
  • Verstopfung,
  • niedriger Blutdruck,
  • Schwindel,
  • Verwirrtheitszustände,
  • Bewusstseinseintrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit,
  • Kreislaufversagen,
  • Nierenversagen.
Ursachen eines Flüssigkeitsmangels

Ein Flüssigkeitsmangel kann unterschiedliche Ursachen haben

  • Erhöhte Wasserverluste, z.B. bei großer Hitze sowie starker körperlicher Belastung,
  • sehr eiweiß- und salzreicher Ernährung,
  • vermindertes Durstgefühl, v.a. mit zunehmendem Alter,
  • mangelnde Gewohnheit zu trinken,
  • Angst vor nächtlichen Toilettengängen oder Inkontinenz,
  • Erkrankungen, wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen,
  • Medikamente zur Entwässerung (Diuretika) oder zum Abführen (Laxantien),
  • Kognitive Beeinträchtigung, z.B. bei Demenz oder Depressionen,
  • Schluckstörungen.

Wichtiger Hinweis

Ein Flüssigkeitsmangel erfordert rasches Handeln und einer Abklärung der Ursachen. Im Vordergrund steht hierbei die Zufuhr des fehlenden Wassers sowie notwendiger Mineralstoffe

Flüssigkeitsgabe bei medizinischer Ernährung

Trinknahrungen und Sondennahrungen zählen zu den Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke. Im Vordergrund steht hier die Zufuhr von Nährstoffen. Dennoch enthalten die Flüssignahrungen etwa 70-80% Wasser. Daher wird ein großer Anteil der notwendigen täglichen Flüssigkeitsmenge über die Trink- und Sondennahrung geliefert. Dies reicht aber in der Regel nicht aus, um den Gesamtbedarf pro Tag zu decken. Daher ist die Gabe von zusätzlicher Flüssigkeit wichtig.

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