Medikamentengabe über eine PEG-Sonde
Menschen mit einer Ernährungssonde benötigen häufig viele Medikamente. Da die orale Einnahme vor allem von Tabletten bei Betroffenen meist nicht mehr möglich ist, stellt die Verabreichung über die Ernährungssonde eine gute Lösung dar.
Und die Medikamentengabe über die PEG-Sonde erscheint einfach: Alle notwendigen Arzneien mit einem Tablettenmörser schnell und unkompliziert zerkleinern, in Wasser auflösen und mit einer Spritze über die Ernährungssonde verabreichen. Doch darf man alle Medikamente zerkleinern oder öffnen, wie z.B. Kapseln oder Tabletten mit einem magensaftresistenten Überzug? Und ist es erlaubt, alle Arzneien gleichzeitig zu verabreichen? Man sollte meinen, dass dies kein Problem darstellt, denn bei der oralen Einnahme landet schließlich auch alles zusammen im Magen.
Doch der Schein trügt. Nicht alle Medikamente eignen sich für die Verabreichung über eine Sonde, da es durch das Zerkleinern zu einer Überdosierung oder zu Nebenwirkungen kommen kann. So gibt es beispielsweise Arzneien mit verzögerter Wirkstofffreisetzung. Werden diese zermahlen und über die Sonde verabreicht, ist eine verzögerte Wirkstofffreisetzung nicht mehr gegeben und das kann zu gefährlichen Nebenwirkungen führen, wie z.B. bei Präparaten gegen Bluthochdruck zu übermäßigen Blutdrucksenkungen. Durch das Mischen von Medikamenten beim Zerkleinern und Verabreichen entstehen zudem gesundheitsgefährdende Medikamentencocktails. Darüber hinaus kann eine falsche Verarbeitung von Tabletten, wie z.B. ein nicht ausreichendes Zermahlen, schnell zu einer Verstopfung der Magen- oder Dünndarmsonde führen.
Lesen Sie deshalb hier alles Wissenswerte und Tipps zum Thema Medikamentengabe über eine PEG oder Jejunalsonde und was Sie hierbei im Ablauf beachten sollten.