Perkutane Ernährungssonden, wie z.B. die PEG-Sonde, können über mehrere Monate oder sogar Jahre eingesetzt werden. Nach längerer Liegezeit kann es jedoch zu Materialdefekten, Verschleiß von Zubehör, wie z.B. des Sondenkonnektors, oder zu Verfärbungen der Sonde kommen. Gravierende Defekte und Undichtigkeiten sind oftmals der Grund für einen Wechsel der Magen- oder Dünndarmsonde. Oftmals treten Materialdefekte durch Missachtung der Pflegeempfehlungen der Hersteller auf und könnten bei sachgemäßer Pflege häufig vermieden werden. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über häufige Defekte von Ernährungssonden, welche Ursachen diese haben und wie Sie diese beheben können.
Verfärbungen der Sonde: Verfärbungen entstehen meist durch das Spülen oder die Flüssigkeitsgabe von schwarzem Tee, Früchtetee und Obstsäften oder durch bestimmte Medikamente, wie z.B. Eisenpräparate. Verfärbungen sind unschön, führen aber nicht zu einer Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit. Zur Vermeidung von Verfärbungen der PEG-Sonde oder Dünndarmsonde sollten Sie die genannten Flüssigkeiten auf ein Minimum reduzieren oder gänzlich darauf verzichten und die Sonde gründlich und regelmäßig spülen.
Materialdefekt des Sondenschlauches: Wird der Sondenschlauch nach einiger Zeit porös und brüchig, ist vor allem der Einsatz von ungeeigneten Desinfektionsmitteln sowie Wundsalben für das Stoma ursächlich. Bestimmte Substanzen greifen das Sondenmaterial an oder quellen es auf und lassen den Schlauch dadurch rissig werden. Daher sollten Sie auf Desinfektionsmittel und Salben, die Polyvidon-Jod oder Octenidindihydrochlorid enthalten, wie z.B. Betaisodona®, Braunol® oder Octenisept® verzichten, um das Material der Ernährungssonde nicht zu schädigen.
Darüber hinaus führt ein dauerhaftes Schließen der Schlauchklemme bzw. der Ritsch-Ratsch-Klemme an derselben Schlauchstelle der Magen- oder Dünndarmsonde zu Rissen und Brüchen. Grundsätzlich sollte die Klemme zur Vermeidung von Schlauchdefekten in Nahrungspausen immer geöffnet bleiben. Außerdem muss diese regelmäßig verschoben werden, um einer Materialermüdung am Schlauch entgegen zu wirken. Idealerweise platzieren Sie die Schlauchklemme randständig am Sondenkonnektor, so dass bei Bedarf ein defekter Schlauch abgeschnitten werden kann und nicht die komplette Sonde ausgetauscht werden muss.
Verschleiß von Zubehör: Durch die tägliche Nutzung kann es mit der Zeit zum Verschleiß von Zubehör kommen. So passiert es nicht selten, dass z.B. der Sondenkonnektor, die Schlauch- oder Ritsch-Ratsch-Klemme oder die Halteplatte kaputtgehen. Dies ist in der Regel kein Grund, um eine Ernährungssonde auszutauschen. Meist bieten Hersteller entsprechende Ersatzteile oder Reparatursets an, um die defekten Kleinteile an der Sonde zu wechseln. Wie Sie den PEG-Konnektor der Sonde tauschen können, zeigen wir Ihnen in der nachfolgenden Videoanleitung.