Ernährung bei Krebs, um Gewichtsverlust zu vermeiden
Ernährung bei Krebs, um Gewichtsverlust zu vermeiden
Ernährung bei Krebs, um Gewichtsverlust zu vermeiden

Ernährung bei Krebs: Kraft für die Therapie

In Deutschland erkranken nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts jedes Jahr fast 500.000 Menschen an Krebs. Für Betroffene kommt die Diagnose meist überraschend und verändert das Leben schlagartig. 

Nach der Diagnosestellung dreht sich fast alles um die anstehende Krebstherapie. Vielleicht ist eine Operation notwendig und / oder die Behandlung mit Bestrahlung und / oder Chemotherapie. 

Durch die eingeleitete Krebstherapie muss der Körper jetzt einiges bewältigen. Zusätzlich zehrt der Krebs an den Energie- und Kraftreserven. Und die Ernährung? Das Thema erscheint im ersten Moment unwichtig und klein, aber der Schein trügt. Fast jeder zweite Erkrankte verliert während der Behandlung ungewollt an Gewicht – oft sogar 10% oder mehr seines bisherigen Körpergewichtes.

Deshalb nimmt die Ernährung bei einer Krebserkrankung einen besonderen Stellenwert ein. Heute weiß man: Ein guter Ernährungszustand spielt nicht nur eine große Rolle für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen, sondern hilft auch Nebenwirkungen der Krebstherapie zu lindern, Komplikationen vorzubeugen und besser auf die Therapie anzusprechen. 

Die Herausforderungen dabei:

  • Durch die Krebserkrankung und seine Behandlung schmeckt vieles nicht mehr wie früher,
  • der Appetit mag sich nicht recht einstellen,
  • das Kauen und Schlucken fällt manchmal schwer,
  • Betroffene kämpfen mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen und weiteren unangenehmen Nebenwirkungen, die das Essen und Trinken beeinflussen.

Wir erklären Ihnen hier, was jetzt bei der Ernährung wichtig ist, um ausreichend Kraft für die Krebstherapie zu haben und wie Sie einen Gewichtsverlust, z.B. durch die Unterstützung mit hochkalorischer Trinknahrung, vermeiden können.  

Krebs und Ernährung: was jetzt wichtig ist

Sie haben die Diagnose Krebs erhalten und fragen sich nun, was Sie Essen und worauf Sie bei der Ernährung achten sollten? Sie leiden unter Beschwerden beim oder durch das Essen? Sie sind verunsichert, weil man so viele gegensätzliche Empfehlungen findet? Damit sind Sie nicht alleine.

Ernährung sollte jetzt vor allem eines für Sie sein: ein Begleiter auf Ihrem anstrengenden Weg durch die Erkrankung. Auf keinen Fall sollte die Ernährung zu einem weiteren Stressfaktor werden oder Sie sogar unter Druck setzen. 

Das oberste Ziel der Ernährung bei Krebs ist es, Ihren Organismus mit ausreichend Energie und wichtigen Nährstoffen zu versorgen, damit Sie 

  • ausreichend Kraft haben, die Krebstherapie zu bewältigen,
  • damit das Immunsystem wirkungsvoll arbeiten kann
  • und ihr Wohlbefinden gestärkt wird. 

Die Empfehlungen für die richtige Ernährung während der Krebsbehandlung richten sich nach Ihrer individuellen Situation. Ausschlaggebend ist beispielsweise ein ungewollter Gewichtsverlust oder Begleiterscheinungen der Therapie, wie z.B. Übelkeit, Erbrechen oder Durchfälle. 

Darauf kommt es jetzt an:

Achten Sie auf eine ausreichende Eiweißzufuhr

Eiweiß ist einer der wichtigsten Baustoffe für unseren Organismus. Er steckt in Muskelfasern, Enzymen, Hormonen, im Blut und im Immunsystem. Menschen, die an Krebs erkrankt sind, haben einen höheren Eiweißbedarf als Gesunde. Grund dafür sind Stoffwechselveränderungen, sodass der Körper verstärkt Eiweiß abbaut. Für den Erhalt der Immunabwehr und der Muskulatur ist Eiweiß jedoch von größter Wichtigkeit. 

So sollte die Eiweißzufuhr bei Menschen mit Tumorerkrankungen 1,2 – 2,0 g pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag betragen. Zum Vergleich: Bei gesunden Erwachsenen liegt die Zufuhrempfehlung bei 0,8 g pro kg Körpergewicht. 

Ein Beispiel: 55-jährige Frau mit 65 kg.

  • Eiweißbedarf ohne Erkrankung: 52 g Eiweiß / Tag.
  • Eiweißbedarf während der Krebstherapie: 78-130 g Eiweiß / Tag.

Das Beispiel zeigt, dass ein Mensch bei einer Krebserkrankung zwischen 26 und 78 g Eiweiß mehr benötigt als ein Gesunder. Das entspricht fast einer vollwertigen Mahlzeit. 

Daher sollten Betroffene verstärkt eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte oder Nüsse zu sich nehmen. 

Dennoch ist es manchmal schwierig, diese Eiweißmengen über die normale Ernährung aufzunehmen. Daher wird Ihnen ihr Arzt vielleicht spezielle Eiweißpulver oder eiweißreiche Trinknahrung als Unterstützung empfehlen, wie z.B. lovital® complete energy 2.0

Mehr zum Nährstoff Eiweiß

Bei Nebenwirkungen der Therapie: Essen Sie, was sie vertragen und was Ihre Beschwerden lindert

Im Krankheits- oder Therapieverlauf können immer wieder Beschwerden oder Nebenwirkungen aufgrund von Chemo- oder Strahlentherapie auftreten, die die Nahrungsaufnahme und ihr Wohlbefinden negativ beeinflussen können. Vielleicht Fragen Sie sich, was Sie in dieser Situation tun können? 

Für die Ernährung gilt jetzt: Was Ihr Körper gerade braucht und verträgt ist gesund. Das kann auch mal das genaue Gegenteil davon sein, was allgemein als gesund gilt. Wichtig ist nur, dass Sie Ihren Körper weiter mit Energie und Nährstoffen versorgen und nicht an Gewicht verlieren.  

Hilfreiche Tipps zur Linderung einzelner Begleiterscheinungen finden Sie im Abschnitt „Nebenwirkungen der Krebstherapie: wie sich Chemotherapie und Bestrahlung auf Ihre Ernährung auswirken“.

Wenn Sie keine Beschwerden haben: Essen Sie vitalstoffreich und ausgewogen

Wenn Ihr Gewicht stabil ist und Sie nicht unter Beschwerden der Krebstherapie leiden, müssen Sie Ihre Ernährung nicht umstellen. Denn die Ernährung bei Krebs unterscheidet sich, mit Ausnahme der Eiweißzufuhr, nicht wesentlich von den Empfehlungen für Gesunde. 

Ernährungsexperten empfehlen Betroffenen eine gesunde, ausgewogene Lebensmittelauswahl mit möglichst vielen verschiedenen Energie- und Nährstofflieferanten, um den Bedarf an Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten sowie allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen sowie Ballaststoffen zu decken. Essen Sie daher so vielfältig, wie es Ihnen möglich ist – am besten geeignet ist eine Mischkost mit viel Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukten, Fisch und Fleisch. Je bunter, desto besser!

Vielleicht haben Sie beim Lesen das Gefühl, Sie müssten Ihre Ernährung optimieren, sie abwechslungsreicher und bunter gestalten? Aber: Setzen Sie sich nicht unter Druck! Jetzt ist nicht die Zeit für eine Ernährungsumstellung. Wichtig ist auch, dass Ihnen die Mahlzeiten schmecken. Die Ernährung hat keine direkte Auswirkung auf Ihren Tumor – eine Veränderung Ihrer Ernährung von heute auf morgen ist also nicht notwendig.

Essen Sie, was Ihnen schmeckt und Freude bringt

Essen Sie bei Krebs, was Ihnen Freude bringt.

In dieser schwierigen Zeit ist es wichtig, dass Ihr Körper das bekommt, was er gerade braucht - egal ob gesund oder ungesund. Folgen Sie Ihrem Appetit. Alles, was Ihnen hilft, Ihr Gewicht stabil zu halten und Ihnen Kraft und Trost spendet, ist willkommen - auch wenn dies tagelang nur Wurstbrötchen, Sahnetorte oder Milchshakes sind. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern! 

Essen Sie immer, wenn Sie Appetit verspüren – egal ob sie bereits vor einer Stunde eine Kleinigkeit gegessen haben oder es mitten in der Nacht ist. 

Essen soll Ihnen zudem Freude bereiten, daher sollten Sie immer genügend Vorräte Ihrer Lieblingsspeisen im Haus haben. Diese dürfen mindestens 3-4-mal in der Woche auf dem Speiseplan stehen. 

Wenn Sie merken, dass Sie sich nicht zum Essen überwinden können, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Nahrungsergänzung mit medizinischer Trinknahrung. Trinknahrungen sind kleine Kraftpakete, die Sie mit Energie, Eiweiß und allen wichtigen Nährstoffen versorgen können und so mögliche Energie- und Nährstoffdefizite ausgleichen. Probieren Sie es einfach aus. 

Holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung

Holen Sie sich professionelle Unterstützung bei Ihrem Arzt oder einer Ernährungsberatung, wenn Sie es trotz großer Anstrengung nicht schaffen, ihr Gewicht stabil zu halten, Beschwerden einfach nicht besser werden oder es Ihnen schwerfällt ausreichend Eiweiß über die Nahrung zu sich zu nehmen. 

Eine qualifizierte Ernährungsberatung kann Ihnen helfen, bereits frühzeitig einen großen Teil unerwünschter Begleiterscheinungen zu vermeiden, bereits bestehende Beschwerden zu lindern und ihr Gewicht zu stabilisieren. 

Viele Krankenkassen übernehmen einen großen Teil der Kosten für die Ernährungsberatung. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse nach den Voraussetzungen und Bedingungen. Fragen Sie zudem, ob Ihnen die Krankenkasse eine Liste mit anerkannten Ernährungsberatern in Ihrer Nähe zur Verfügung stellen kann.

Ernährungsberater vor Ort finden Sie auch hier:

Ernährungsberater der DGE

Diätassistenten des VDD

Zudem gibt es in großen Krebszentren meist eine gute ernährungstherapeutische Abteilung, die auch Ernährungssprechstunden anbietet. Sprechen Sie Ihr Behandlungsteam in der Klinik einfach darauf an. 

Bewegen Sie sich regelmäßig

Bewegen Sie sich bei einer Krebserkrankung regelmäßig

Bewegung kann sich in dieser oft schwierigen Zeit positiv auswirken. 

  • Bewegung beugt dem Verlust von Muskelmasse vor,
  • regt die Verdauung an,
  • lindert zahlreiche typische Nebenwirkungen der Krebstherapie,
  • regt den Appetit an
  • und ist gleichzeitig Balsam für die Seele.

Welche und wie viel Bewegung für Sie sinnvoll ist, hängt von Ihnen, Ihrer Erkrankung sowie Ihrer Behandlung ab. Manchmal können bereits einfache, alltägliche Tätigkeiten für Sie enorm anstrengend sein. Aber jede Bewegung ist besser als keine. Denn schon alltägliche Bewegung wie Spazierengehen, Fahrrad fahren, Treppensteigen oder leichte Gartenarbeit können dazu beitragen, die Ausdauer zu verbessern, Muskeln zu kräftigen und die Stimmung zu heben.

Generell sollten Betroffene pro Woche mindestens 150 Minuten moderat körperlich aktiv sein und dazu zweimal wöchentlich kräftigende Übungen für die Muskulatur durchführen.

TIPP: Vielerorts gibt es Sportangebote spezielle für onkologische Patienten. Vielleicht gibt es auch etwas in Ihrer Nähe.

Vermeiden Sie einen Gewichtsverlust

Im Verlauf einer Krebserkrankung nehmen viele Patienten ungewollt an Gewicht ab. 

Die Folgen sind schnell spürbar: 

  • es fehlt an Energie,
  • man fühlt sich müde und schlapp.
  • der Körper wird anfälliger für Infekte, die ihn zusätzlich schwächen.

Ungewollter Gewichtsverlust ist eine der am meisten unterschätzten Gefahren bei einer Krebserkrankung. Weil er so viele krebskranke Menschen betrifft, wird er aber oft als normal akzeptiert. Wer ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat, freut sich vielleicht sogar, etwas abzunehmen. 

Das ist in der jetzigen Situation anders. Sie brauchen im Kampf gegen die Krankheit jedes Kilo. Akzeptieren Sie einen Gewichtsverlust nicht als normal oder unbedenklich. Daher gilt: Halten Sie Ihr Körpergewicht stabil – auch wenn Sie übergewichtig sind. 

Tipp: Hochkalorische Trinknahrung, wie z.B. lovital® complete energy 2.0, kann Ihnen helfen, einen Gewichtverlust zu vermeiden bzw. wieder Stück für Stück zuzunehmen.

Warum tritt ein Gewichtsverlust bei Krebs auf?

Jeder zweite Krebspatient hat bereits vor der Diagnosestellung an Gewicht verloren. Ein ungewollter Gewichtsverlust ist oft eines der ersten Anzeichen für eine Krebserkrankung - dies wird Betroffenen oftmals erst im Nachhinein klar. Im Verlauf der Erkrankung nehmen einige Patienten noch weiter an Gewicht ab. Eine Gewichtsabnahme in kurzer Zeit - auch wenn es nur wenige Kilos sind - kann zu einer gefährlichen Mangelernährung mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen führen:

  • höhere Anfälligkeit für Infekte,
  • reduzierte Leistungsfähigkeit,
  • vermehrtes Auftreten von Therapienebenwirkungen,
  • längere Krankenhausaufenthalte,
  • schlechtere Therapietoleranz bis hin zum ungewollten Therapieabbruch.

Übrigens: Solch ein Mangel kann auch bei Übergewicht entstehen.

Wichtig zu wissen

Viele Erkrankte unterschätzen, wie gefährlich der Gewichtsverlust ist. Eine Gewichtsabnahme von 5-10 Prozent innerhalb von 3-6 Monaten ist bereits mit einem hohen Risiko für eine Mangelernährung verbunden. 5 Prozent sind nicht viel - bei einer Person mit 70 kg sind das gerade mal 3,5 kg. 

Experten schätzen, dass in Deutschland jeder Vierte an den Folgen einer Mangelernährung stirbt und nicht am Tumor selbst! Ein Gewichtsverlust ist daher ein ernst zu nehmender Hinweis auf einen Mangelzustand. Daher sollten Sie bei einer Krebserkrankung Ihr Gewicht im Auge behalten und einen Gewichtsverlust immer mit einem Arzt abklären. 

Doch warum nimmt man bei einer Krebserkrankung eigentlich an Gewicht ab? Die Ursachen für die Gewichtsabnahme bei Krebs sind vielfältig und sind auf die Erkrankung selbst, sowie die Therapie zurückzuführen: 

  • höherer Energie- und Eiweißverbrauch durch den Tumor selbst, krankheitsbedingte Entzündungen und Stoffwechselveränderungen,
  • Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen der Therapie, die das Essen erschweren und das Hunger- und Sättigungsgefühl beeinflussen,
  • Verengungen oder Schmerzen durch den Tumor, v.a. im Mund-Rachen-Raum, in der Speiseröhre oder dem Verdauungstrakt, die das Kauen und Schlucken beeinträchtigen,
  • Appetitlosigkeit durch die psychische Belastung der Erkrankung.
Überprüfen Sie bei einer Krebserkrankung Ihren Ernährungszustand.

Überprüfen Sie Ihren Ernährungszustand

Mithilfe einfacher Fragen können Sie frühzeitig herausfinden, ob bei Ihnen erste Anzeichen eines Energie- und Nährstoffmangels bzw. einer Mangelernährung vorliegen. 

Zum Ernährungs-Check

So halten Sie ihr Gewicht bei Krebs

Es ist nun wichtig, dass Sie ihr Gewicht wieder ins Gleichgewicht bringen bzw. nicht noch mehr abnehmen. 

Viele Betroffene fühlen sich sehr unter Druck gesetzt, Essen zu müssen, um ihr Gewicht zu halten oder sogar zuzunehmen. Jeder Bissen zählt jetzt – das ist vielen Erkrankten bewusst, aber dennoch fällt das Essen oftmals schwer.

Wir zeigen Ihnen verschiedene Möglichkeiten, die Sie ausprobieren können, um Ihren Körper jetzt mit der notwendigen Energie und Nährstoffen zu versorgen, damit Sie ausreichend Kraft für Ihre Krebstherapie aufbringen können.

Wann und wie oft sollten Krebspatienten essen?

  • Das Grundprinzip lautet: Essen Sie immer, wenn es geht oder Sie Lust haben. Sie brauchen sich nicht strikt an feste Mahlzeiten halten oder warten, bis Sie Appetit verspüren.
  • Essen Sie regelmäßig und lassen Sie keine Mahlzeit ausfallen.
  • Nehmen Sie am besten alle 2 – 3 Stunden eine Kleinigkeit zu sich, so dass Sie auf 5-6 Mahlzeiten pro Tag kommen.
  • Nehmen Sie einen Snack mit, wenn Sie unterwegs sind. Hier eignet sich z.B. auch hochkalorische Trinknahrung sehr gut.
  • Essen Sie auch noch vor dem zu Bett gehen etwas, um Nüchternphasen zu reduzieren.
  • Essen Sie zu der Tageszeit am meisten, zu der Sie sich am besten fühlen. Hier können Sie beispielsweise Ihre Lieblingsgerichte einbauen – auch wenn Sie somit Spaghetti am Morgen und Marmeladenbrot am Abend essen.

Was sollten Krebspatienten essen, um das Gewicht zu stabilisieren?

  • Folgen Sie Ihrem Appetit und essen Sie, worauf Sie Lust haben.
  • Haben Sie immer genügend Vorräte für Ihr Lieblingsgericht im Haus.
  • Essen Sie eiweißreiche Lebensmittel jeden Tag, wie Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier.
  • Sahne, Butter, Öl, Crème fraîche, fetter Käse, Nüsse oder Speckwürfel geben Ihren Mahlzeiten eine Extraportion Energie. Seien Sie daher nicht sparsam mit diesen Lebensmitteln.
  • Nehmen Sie Energie auch über Getränke zu sich, z.B. Milchshakes, Smoothies, Gemüse- oder Obstsäfte.
  • Fällt Ihnen das Schlucken schwer, dann bevorzugen Sie weiche Speisen oder pürieren Sie die Speisen bei Bedarf.
  • Haben Sie bereits einiges an Gewicht verloren oder lässt sich der Gewichtsverlust nicht stoppen, dann probieren Sie hochkalorische Trinknahrung aus, wie z.B. lovital® complete energy 2.0. Mit Trinknahrung lassen sich Speisen auch ganz leicht mit Kalorien und Nährstoffen anreichern. 
Essen in Gesellschaft kann den Appetit bei Krebs anregen.

Ihr Umfeld lässt sich so gestalten, dass Sie mehr und häufiger essen: 

  • Richten Sie Speisen auf Ihrem Teller hübsch an, denn das steigert den Appetit.
  • Essen in Gesellschaft mit Familie oder Freunden fällt manchmal leichter.
  • Vielleicht hilft es Ihnen mehr zu essen, wenn Sie nebenher einen schönen Film schauen, Musik hören oder etwas lesen. Probieren Sie aus, was Ihnen guttut.

Gewichtsverlust: Warum Trinknahrung bei Krebs?

Vielleicht haben Sie bereits einige Ernährungstipps ausprobiert, wie z.B. die Anreicherung der Ernährung mit fett- und kalorienreichen Speisen. Dennoch gelingt es Ihnen nicht, Ihr Gewicht zu stabilisieren oder Sie nehmen sogar weiterhin ab. 

Wer über einen längeren Zeitraum zu wenig isst oder trinkt, nimmt jedoch nicht nur ab. Erhält der Köper zu wenig Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe, kann eine Mangelernährung die Folge sein. Mit jedem Kilogramm, das Sie verlieren, steigt somit das Risiko einer Mangelernährung. Und ein schlechter Ernährungszustand hat maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit und die Prognose bei Krebspatienten – das haben Studien gezeigt. 

Können Sie Ihren Energie- und Nährstoffbedarf nicht ausreichend über Ihre normale Ernährung decken, wird Ihnen Ihr Arzt daher eine gezielte Ernährungstherapie mit Trinknahrung empfehlen. 

Hochkalorische Trinknahrungen bei Krebs

Was sind Trinknahrungen?

Trinknahrungen sind kleine Kraftpakete in flüssiger Form und wichtige Helfer im Kampf gegen eine Mangelernährung. Sie werden meist ergänzend oder als Ersatz der normalen Ernährung getrunken. Mit jedem Schluck liefert Trinknahrung viel Energie, Eiweiß, Vitamine und lebenswichtige Nährstoffe in konzentrierter Form. Auf diese Weise lässt sich ein Gewichtsverlust verlangsamen bzw. stoppen und ein Energie- und Nährstoffdefizit ausgleichen. 

Für Krebspatienten eignen sich vor allem hochkalorische, eiweißreiche Trinknahrungen, da sie in einer kleinen Trinkportion viel Energie und Eiweiß enthalten. Somit reicht der Verzehr kleinerer Mengen aus, um Ihren Körper optimal zu versorgen. 

Damit eine Ernährungstherapie mit Trinknahrung erfolgreich verlaufen kann, sollte diese regelmäßig und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, um den Körper Tag für Tag mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen zu können. Die Einnahme sollte solange fortgesetzt werden, bis der gewünschte Ernährungs- bzw. Gewichtszustand erreicht wurde. Da die Bedürfnisse sehr individuell sind, kann die Einnahmedauer daher wenige Wochen (etwa 10-16) oder auch mehrere Monate betragen. Besonders gut eignen sich zur Einnahme die Zeiträume zwischen den Hauptmahlzeiten oder vor dem Zubettgehen. 

Trinknahrung ist in verschiedenen herzhaften und süßen Geschmacksrichtungen erhältlich, mit unterschiedlichem Kaloriengehalt sowie in flüssiger Form oder Pudding zum Löffeln – für viel Abwechslung im Alltag.

Mit Trinknahrung kann man leckere Speisen mit viel Energie zubereiten.

Kreative Tipps mit Trinknahrung

Wenn Ihnen Trinknahrungen pur nicht gut schmecken, probieren Sie Kombinationen mit anderen Lebensmitteln aus. 

  • Neutral schmeckende Trinknahrung können Sie überall wie Sahne hinzufügen – auch in herzhafte Gerichte und Saucen.
  • Mit den fruchtigen Sorten reichern Sie z.B. Milchshakes oder Smoothies an.
  • Herzhafte Sorten können z.B. die Basis für Suppen bilden.
  • Zudem können Sie Trinknahrungen gut in flüssige und breiige Speisen einrühren (z.B. Joghurts, Milchshakes, Suppen, Cremespeisen, Grießbrei, etc.).
  • TIPP: in unserem Servicebereich finden Sie leckere Kochideen mit Trinknahrung

Künstliche Ernährung bei Krebs: Wann ist eine Magensonde notwendig?

Trotz größter Bemühung ist die normale Nahrungsaufnahme über den Mund manchmal nicht ausreichend oder nicht möglich, z.B. aufgrund von starken Therapienebenwirkungen. In solchen Fällen kann die Ernährung über eine Magen- oder Dünndarmsonde (enterale Ernährung) zur Entlastung und Erhaltung der Kräfte während der Therapie führen. Die Sondenernährung kann die normale Ernährung hierbei ergänzen oder bei Bedarf sogar vollständig ersetzen. Hat sich Ihr Ernährungszustand wieder verbessert bzw. ist die Therapie abgeschlossen, kann die Ernährungssonde wieder entfernt werden. 

Auch die Lokalisation des Tumors, z.B. im Mund-Rachen-Raum oder in der Speiseröhre, kann das Kauen und Schlucken dauerhaft beeinträchtigen, wodurch die normale Ernährung nicht mehr oder nur noch schwer möglich ist. Auch in diesem Fall wird der Arzt die enterale Ernährung über eine Sonde empfehlen. 

Sondenernährung bei Krebs

Sondenernährung bei Krebs

Bei der enteralen Ernährung wird spezielle Nahrung über eine Sonde in den Magen oder Darm geleitet – die sogenannte Sondennahrung. Sondennahrung ist, wie Trinknahrung auch, eine flüssige Form der Nahrung. Sie enthält alle lebensnotwendigen Nährstoffe, wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, in bedarfsdeckender Menge. Die Sondenernährung, die oft auch als künstliche Ernährung bezeichnet wird, ist der normalen Ernährung jedoch sehr ähnlich, denn die Nährstoffe werden hierbei auf demselben Weg verdaut, wie bei der Ernährung über den Mund. Der Unterschied: Die Nahrung gelangt nicht über den Mund, sondern über einen dünnen Kunststoffschlauch (Sonde) auf direktem Weg in den Verdauungstrakt.  

Parenterale Ernährung bei Krebs: Wann benötige ich Ernährung über die Vene?

Die parenterale Ernährung ist ein weiteres Mittel, um eine Mangelernährung bei Krebs zu verhindern bzw. zu behandeln. Erst wenn der Nährstoffbedarf, z.B. aufgrund von starker Übelkeit und anhaltendem Erbrechen, nicht mehr über die enterale Ernährung über eine Sonde gedeckt werden kann, wird die parenterale Ernährung gewählt. 

Parenterale Ernährung bei Krebs

Was bedeutet parenterale Ernährung?

Bei der parenteralen Ernährung gelangen alle wichtigen Nährstoffe und Flüssigkeit in Form von Infusionen über die Vene direkt ins Blut. Je nach Art und Dauer der parenteralen Ernährung wird ein peripherer Zugang, z.B. am Handrücken, oder ein zentraler Zugang (Port) angelegt.

Die parenterale Ernährung wird meist nur so lange eingesetzt, bis der Verdauungstrakt wieder in der Lage ist, Nahrung zu verwerten. Sobald dies möglich ist, wird parenterale Ernährung über die Vene und enterale Ernährung über eine Sonde meist miteinander kombiniert. 

Ähnlich wie bei der enteralen Ernährung über eine Sonde, kann die parenterale Ernährung die normale Ernährung ergänzen oder bei Bedarf vollständig ersetzen.

 Krebsdiäten: Sinn oder Unsinn

Krebsdiäten: Essen, was schmeckt oder doch lieber eine spezielle Diät?

Viele Betroffene einer Krebserkrankung möchten gerne selbst etwas tun, um den Krebs (Tumor) zu bekämpfen. Schnell stößt man auf der Suche nach hoffnungsvollen Ansätzen auf das Thema „Krebsdiäten“

Lassen Sie sich jedoch von solchen Ratschlägen und Krebsmythen nicht verunsichern. 

Diese sogenannte „Krebsdiäten“ versprechen mit Umstellung der Ernährung oftmals eine Besserung oder sogar Heilung der Erkrankung und nutzen so die Hoffnung der Betroffenen oder Angehörigen aus. „Krebsdiäten“ zielen meist darauf ab, das Wachstum der Krebszellen zu verlangsamen bzw. den Krebs auszuhungern, den Körper zu entgiften oder das Immunsystem zu stärken. 

Es ist richtig, dass die Ernährung ein wichtiger, unterstützender Faktor der Behandlung einer Krebserkrankung ist. Dennoch gibt es bislang keine wissenschaftlichen Belege, dass gezielte Diäten das Wachstum eines Tumors verlangsamen, verhindern oder sogar zu einer Heilung führen können. 

Ganz im Gegenteil: Sehr einseitige oder mit einer Entgiftung einhergehende Diäten sowie Hungerdiäten führen vielmehr zu Energie- und Nährstoffdefiziten mit dem Risiko, eine Mangelernährung zu entwickeln. Eine Mangelernährung kann nachweislich negative Auswirkungen auf die Krebstherapie haben und die Prognose verschlechtern. Ernährungsexperten und medizinische Fachgesellschaften raten daher von Krebsdiäten dringend ab.

Genauso wenig lässt sich nachweisen, dass eine ausgewogene Ernährung das Tumorwachstum zusätzlich anregen würde. Ein guter Ernährungszustand stärkt vielmehr die Abwehrkräfte, fördert die Lebensqualität und kann dafür sorgen, dass Sie Ihre Therapie besser vertragen.

Chemotherapie und Bestrahlung: Auswirkung auf die Ernährung

Jeder Organismus verkraftet die Krebstherapie anders. Trotz genauer Dosierung sowie sorgfältiger und behutsamer Anwendung kann jede Therapieform unangenehme Begleiteffekte mit sich bringen. Vielleicht ist Ihnen häufig übel oder sie haben wenig Appetit? Es ist daher nur verständlich, dass Betroffenen Essen und Trinken durch die Nebenwirkungen der kräftezehrenden Behandlung oftmals schwerfällt.

Wir möchten Ihnen einige Tipps geben, wie Sie häufige Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen der Chemotherapie oder Bestrahlung lindern und Ihren Körper dennoch mit ausreichend Energie- und Nährstoffen versorgen können. 

Mundtrockenheit (Xerostomie)

Chemo- und Strahlentherapie können zu Mundtrockenheit führen.

Chemo- und Strahlentherapie können die Mundschleimhaut angreifen und die Funktionsfähigkeit der Speicheldrüsen verschlechtern. Dadurch wird weniger Speichel gebildet, der Speichel wird dickflüssig und zäh und der Mund fühlt sich trocken an. Neben dem unangenehmen Gefühl im Mund, erleichtert Mundtrockenheit auch die Besiedelung der Mundhöhle mit Keimen. Karies und Parodontose können die Folge sein. Xerostomie beeinträchtigt zudem das Kauen und Schlucken, Schmecken und Sprechen.

Was Sie bei Mundtrockenheit tun können:

  • Achten Sie auf eine regelmäßige Mundhygiene mit einer weichen Zahnbürste und spülen Sie den Mund mehrmals täglich mit ungesüßtem Pfefferminz- bzw. Salbeitee oder Kochsalzlösung (1 TL Salz auf 1 Liter Wasser).
  • Halten Sie Mund und Lippen durch häufiges Trinken kleiner Schlucke Wasser feucht. Zudem können Sie die Lippen auch mit einem feuchten Schwamm oder Lappen befeuchten.
  • Meiden Sie stark gewürzte und gesalzene Speisen sowie Alkohol, denn sie reizen die Schleimhaut zusätzlich und trocknen diese aus.
  • Sie können den Speichelfluss durch das Lutschen von Bonbons und das Kauen von Kaudragees oder Kaugummis anregen. Aufgrund eines zusätzlichen antibakteriellen Effektes eigenen sich Produkte mit Xylit hierfür besonders gut.
  • Saures Obst kann die Speichelproduktion ebenfalls anregen.
  • Vermeiden Sie trockene und krümelige Lebensmittel. Weiche, flüssigkeitsreiche Speisen, wie z.B. Kompott, reifes Obst, Pudding oder Suppen, sollten Sie bevorzugen.
  • Verzichten Sie bei sehr zähflüssigem Speichel auf das Trinken von Milch. Milch hat einen hohen Fettanteil und ist per se etwas schleimig. Wenn sich die Fette im Mund mit dem Speichel vermengen, dann verstärkt das die schleimige bzw. zähflüssige Konsistenz.
  • Probieren Sie bei Bedarf Sprays mit künstlichen Speichel zum Befeuchten des Mundes aus. Diese erhalten Sie z.B. in Ihrer Apotheke.

Geschmacksveränderungen

Plötzlich schmeckt alles anders. Gewohnte Gerichte erscheinen salzig, sehr süß oder sogar fad. Das ist nicht ungewöhnlich: Viele Krebspatienten berichten bei der Ernährung unter Chemo bzw. Strahlentherapie von Geschmacksstörungen (Dysgeusie). Folglich nimmt der Appetit ab und auch die Lust am Essen.

Bei einer Chemotherapie wird vor allem von bitterem oder metallischem Geschmack berichtet, hauptsächlich beim Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Eiweißgehalt, wie z.B. Fleisch. 

Bei einer Strahlentherapie klagen Betroffene oftmals über Veränderung der Geschmackswahrnehmung: Bitteres schmeckt meist bitterer als es tatsächlich ist, Süßes weniger oder stärker süß.  

Meist normalisiert sich der Geschmackssinn bei den Betroffenen ein paar Monate nach dem Ende der Therapie. Manchmal können diese Veränderungen jedoch auch dauerhaft bestehen bleiben. 

Wie Sie mit Geschmacksstörungen umgehen können: 

  • Verzichten Sie auf bittere Speisen und Getränke, wie z.B. Grapefruit, Chicorée oder manche Säfte. Diese schmecken möglicherweise noch intensiver als bisher wahrgenommen.
  • Hat die Geschmackswahrnehmung nachgelassen, nutzen Sie Kräuter und Gewürze, die dem Essen ein intensiveres Aroma verleihen.
  • Bei Abneigung gegen Fleisch können Sie versuchen, diese durch Milchprodukte, Eier und Fisch zu ersetzen.
  • Legen Sie Fleisch vor der Zubereitung in süße Marianden, Sojasauce, Wein oder süße Fruchtsäfte ein. Dies kann das bittere Geschmacksempfinden mildern.
  • Ersetzen Sie rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm) durch weißes, wie z.B. Geflügel.
  • Trinken Sie häufig kleine Mengen, um den unangenehmen Geschmack zu beseitigen.
  • Essen Sie nur Speisen, die Ihnen schmecken und zwingen Sie sich nicht, etwas zu essen, das Sie nicht mögen.
  • Spülen Sie vor dem Essen den Mund kurz aus.
  • Lutschen Sie Bonbons oder kauen Sie Kaugummi gegen den schlechten Geschmack. Zudem regen sie die Speichelproduktion an.
  • Ein metallischer Nachgeschmack beim Essen kann bei Einsatz von Einwegbesteck manchmal reduziert werden. Probieren Sie es einfach aus.

TIPP: Will sich der Appetit dennoch nicht richtig einstellen, kann Sie medizinische Trinknahrung mit Energie und allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Diese gibt es auch mit leicht säuerlichem Joghurtgeschmack. Probieren Sie sie aus!

Schleimhautentzündungen (Mukositis)

Sorgfältige Mundpflege schützt die Mundschleimhaut vor Entzündungen (Mukositis)

Eine typische Nebenwirkung von Chemotherapie und Bestrahlung sind Entzündungen der Schleimhaut, auch genannt Mukositis. Die Zellen der Schleimhaut teilen sich sehr schnell und reagieren daher besonders empfindlich auf die schädigende Wirkung der Krebsbehandlung. Dabei können alle Schleimhäute betroffen sein – nicht nur der Mund-Rachenraum, sondern auch der gesamte Verdauungstrakt. 

Vor allem Entzündungen im Mund-Rachenraum sowie in der Speiseröhre schränken die Nahrungsaufnahme der Betroffenen trotz Appetit oftmals deutlich ein, weil Essen und Trinken sehr schmerzhaft sein können.

Daher ist bereits vor, als auch während der Krebsbehandlung eine sorgfältige und regelmäßige Mundhygiene sehr wichtig, um die Mundschleimhaut bestmöglich zu schützen.

Meiden Sie zudem schädigende Einflüsse wie Nikotin, Alkohol, Fruchtsäfte, säurehaltige Lebensmittel, scharfe Gewürze oder extreme Temperaturen der Speisen (sehr heiß oder kalt). 

Was Sie beim Auftreten einer Entzündung der Mundschleimhaut machen können:

  • Vermeiden Sie saure oder scharfe Speisen und Getränke, die die Schleimhäute weiter reizen, z.B. Ananas, Mandarinen, Orangen, Zitronen oder Grapefruit.
  • Vermeiden Sie harte, bröselige und krümelige Lebensmittel, die schwer zu schlucken sind, wie z.B. Knäckebrot, Zwieback, Kuchen oder Salzstangen.
  • Nehmen Sie weiche Speisen zu sich, die leicht zu schlucken sind, wie z.B. weiches Obst und Gemüse, Eierspeisen, Cremesuppen, Joghurt oder Pudding. Außerdem können Sie Hackfleischgerichte, Weichkäse, Kompott sowie Nudelgerichte ausprobieren. Wenn die Beschwerden besonders schlimm sind, empfiehlt es sich, die Lebensmittel zu pürieren.
  • Trinken Sie beim Essen regelmäßig, so feuchten Sie die Nahrung an und sie lässt sich leichter schlucken.
  • Gekühlte Speisen und Getränke oder Flüssigkeiten in Form von Eiswürfeln, oder Sorbet beruhigen und lindern den Schmerz. Tipp: medizinische Trinknahrungen (Link) können auch eingefroren werden und versorgen Sie mit viel Energie und allen wichtigen Nährstoffen.
  • Bei sehr starken Beschwerden können Sie Ihren Speiseplan mit Trinknahrungen als Zwischenmahlzeit ergänzen. Diese sind vollbilanziert, d. h. sie enthalten viel Energie und alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in konzentrierter Form und sind dadurch sogar zur ausschließlichen Ernährung geeignet. 

Tipps zu Mundhygiene: 

  • Häufige Mundspülungen zur regelmäßigen Befeuchtung der Mundschleimhaut wirken sich oft positiv aus (4-6 Mal täglich)
  • Verzichten Sie auf Mundwasser mit Alkohol und spülen Sie stattdessen mit Salbei- oder Kamillentee. Beide Tees wirken beruhigend und entzündungshemmend.
  • Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste und mentholfreie Zahnpasta. 

Übelkeit und Erbrechen

Viele Krebspatienten fürchten sich davor: Übelkeit und Erbrechen zählen zu den häufigsten und oftmals auch sehr belastenden Nebenwirkungen einer Tumorbehandlung. Wiederkehrende Übelkeit und Erbrechen sind nicht nur kräftezehrend, sondern können zu starkem Verlust an Flüssigkeit und wichtigen Mineralstoffen führen. 

Die Folge: 

  • Austrocknung (Dehydration) des Körpers,
  • ungewollter Gewichtsverlust bis hin zu Mangelernährung. 

Meist werden deshalb bereits vor der Therapie vorbeugend Medikamente gegen die Übelkeit verabreicht.

Was Sie bei Übelkeit und Erbrechen zudem tun können:  

  • Vermeiden Sie hastiges Essen und Trinken.
  • Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt werden oft besser vertragen, als wenige große.
  • Verzichten Sie auf besonders süße, fetthaltige, blähende oder stark riechenden Speisen.
  • Essen Sie bei Übelkeit und Erbrechen nicht Ihre Lieblingsspeisen, um keinen Ekel gegen diese Speisen zu entwickeln.
  • Trinken Sie ausreichend, vor allem warme Gemüse- oder Fleischbrühe, um den Elektrolytverlust auszugleichen.
  • Ist Ihnen der Geruch warmer Speisen unangenehm, dann essen Sie etwas Kaltes. Kalte Speisen und Getränke werden von vielen als angenehmer empfunden. 
  • Essen Sie zwischendurch trockene Lebensmittel, wie Zwieback, Toast, Salzstangen, Brezen, Kräcker, um den Magen zu beruhigen. 
  • Trinken Sie während der Mahlzeiten nur wenig, denn zu viel Flüssigkeit verursacht schnell ein Sättigungsgefühl und kann Übelkeit hervorrufen.
  • Entspannen Sie sich nach dem Essen.  Legen Sie sich hierzu jedoch nicht flach hin, sondern suchen Sie eine bequeme Position mit leicht erhöhtem Oberkörper.
  • Hausmittel: Ingwer gegen Übelkeit
  • Tipp: Führen Sie regelmäßig Atem- und Entspannungsübungen durch. Sie können vor allem bei aufkommender Übelkeit hilfreich sein. 

Durchfälle und Verdauungsprobleme

Durchfall tritt während der Chemotherapie oder Bestrahlung häufig auf.

Durchfall (Diarrhoe) und Verdauungsprobleme können während der Chemotherapie oder Bestrahlung ebenfalls häufiger auftreten und führen zu Flüssigkeits- und Mineralstoffverlusten.

Ähnlich wie bei Übelkeit und Erbrechen ist es bei Durchfall wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen (pro Tag 2 bis 3 Liter). Besonders gut verträglich sind stilles Mineralwasser, schwarzer oder grüner Tee, Gemüsebrühe oder auch mineralstoffreiche Sportlergetränke, die einen Elektrolytverlust ausgleichen können. 

Was Sie bei Durchfall und Verdauungsproblemen ergänzend tun können:  

  • Vermeiden Sie fettreiche, schwer verdauliche oder sogar bähende Lebensmittel, wie z.B. Kohlgemüse, frittierte Speisen, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen) oder Sahnetorten.
  • Vermeiden Sie Milch und Milchprodukte. Greifen Sie lieber auf laktosefreie Milch oder Sojaprodukte zurück.
  • Meiden Sie Süßstoffe, da diese eine abführende Wirkung haben können.
  • Probieren Sie Lebensmittel aus, die eine stuhlverfestigende Wirkung haben, wie z.B. Flohsamen, Kakao, Grün- und Schwarztee oder Zartbitterschokolade.
  • Bewährte Hausmittel, wie z.B. Zwieback, Reis- oder Haferflockenschleim und gekochte Möhren werden oftmals gut vertragen.
  • Pektinreiche Lebensmittel, wie z.B. geriebener Apfel oder Banane binden Wasser im Darm und wirken sich daher mildernd aus. Zudem können Bananen durchfallbedingte Kaliumverluste ausgleichen.

Kau- und Schluckstörungen (Dysphagie)

Erste Anzeichen einer Schluckstörung (Dysphagie) sind häufiges Husten und Verschlucken beim Essen.

Die Ursachen einer Schluckstörung sind vielfältig. So kann die Lage des Tumors, wie z.B. im Mund-Hals-Bereich eine Schluckstörung hervorrufen, aber auch Chemo- und Strahlentherapie können zu Kau- und Schluckbeschwerden führen. Durch die Schluckstörung - auch genannt Dysphagie - verzichten viele Betroffene trotz Appetit auf Essen und Trinken. Die Gefahr eines Gewichtsverlusts und einer Mangelernährung steigt. 

Schluckstörungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, daher ist die richtige Ernährung von Patient zu Patient sehr unterschiedlich und deshalb mit dem behandelnden Arzt und / oder Logopäden individuell zu gestalten. 

Was Sie bei Schluckbeschwerden tun können:  

  • Bevorzugen Sie weiche, breiige Speisen, wie z.B. Cremesuppen, Kartoffelpüree, passiertes Obst und Gemüse oder Pudding.
  • Vermeiden Sie krümelige, faserige und trockene Lebensmittel, wie z.B. Gebäck, Knäckebrot, Paniertes, Spargel oder Rhabarber.
  • Vermeiden Sie Speisen mit unterschiedlichen Konsistenzen, wie z.B. Eintopf, Suppe mit Einlage, Joghurt mit Fruchtstücken oder Obst mit Kernen,
  • Verzichten Sie auf Lebensmittel mit einem hohen Säureanteil, wie z.B. saure Gurken oder Zitrusfrüchte.
  • Bei Bedarf können Sie Speisen auch pürieren, um sie leichter schlucken zu können.
  • Bei häufigem Verschlucken kann es sinnvoll sein, flüssige Speisen und Getränke mit einem Dickungsmittel, wie z.B. lovital® quick & thick clear oder Thick & Easy® Clear anzudicken.
  • Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke sowie Getränke mit Fruchtfleisch. Besser geeignet sind stilles Mineralwasser oder Tee.
  • Das Trinken mit einem Strohhalm macht die Flüssigkeitsaufnahme manchmal leichter.
  • Essen Sie nicht im Bett oder auf der Couch, sondern im Sitzen, z.B. am Tisch, und nehmen Sie eine aufrechte Haltung ein.
  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen und Trinken und lassen Sie sich nicht ablenken, wie z.B. von einem Fernseher.
  • Fällt Ihnen das Schlucken von Tabletten schwer, können Sie viele Tabletten auch mit einem Tablettenmörser zerkleinern. Manchmal gibt es auch Alternativen in Tropfenform oder als Zäpfen. Sprechen Sie Ihren Arzt hierauf an. 

Mehr zum Umgang mit Schluckstörungen 

Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit ist eine der häufigsten Beschwerden bei einer Krebserkrankung. Keinen Appetit zu haben wird von Betroffenen oftmals als sehr belastend empfunden. Für Außenstehende ist häufig schwer nachvollziehbar, warum man keine Lust am Essen hat oder sich sogar davor ekelt. 

Appetitlosigkeit wird daher häufig unterschätzt, obwohl sie gravierende Folgen haben kann. Wer über einen längeren Zeitraum zu wenig isst oder trinkt, nimmt nicht nur ab. Erhält der Köper zu wenig Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe, die er jetzt eigentlich besonders braucht, kann eine Mangelernährung die Folge sein. Übrigens: Auch Übergewichtige können mangelernährt sein, wenn z.B. ein Mangel an Nährstoffen vorliegt, wie Eiweiß.

Was Sie bei Appetitlosigkeit tun können: 

  • Essen und Trinken Sie, wann immer Sie Appetit haben. Sie sollten sich hierbei nicht von Tageszeiten abhängig machen. Auch ein Hungergefühl in der Nacht sollten Sie nicht ignorieren.
  • Essen Sie, was Ihnen schmeckt und wonach sie Lust verspüren. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist nun zweitrangig -  jede Kalorie zählt.
  • Das Auge isst mit: ein schön gedeckter Tisch und schön angerichtete Speisen regen den Appetit an.
  • Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt sind leichter zu bewältigen bei geringem Appetit, als wenige große.
  • Manchmal verderben starke Essensgerüche den Appetit oder rufen sogar Ekel hervor. Sorgen Sie daher für viel frische Luft beim Kochen oder lassen Sie sich sogar bekochen. Auch das Essen von kalten Speisen ist in dieser Situation hilfreich.
  • Würzen Sie Speisen mit appetitanregenden Kräutern (z.B. Basilikum, Chilli, Curry, Dill Ingwer oder Kresse) oder trinken Sie vor dem Essen einen Aperitif. Auch kleine Mengen Gemüse-, Hühner- oder Fleischbrühe wirken appetitanregend.
  • Trinken Sie während der Mahlzeiten nur wenig, da Flüssigkeit den Magen zusätzlich füllt und schneller ein Sättigungsgefühl eintritt.
  • Lenken Sie sich vom Essen ab, indem Sie z.B. in Gesellschaft essen.
  • Bewegung an der frischen Luft hilft, den Appetit anzuregen.

Wichtiger Hinweis: Sollte es Ihnen durch den mangelnden Appetit dennoch nicht möglich sein, ausreichend Energie und Nährstoffe durch die verzehrten Lebensmittel aufzunehmen, so können Sie zusätzlich medizinische Trinknahrungen, wie z.B. lovital® complete energy 2.0, verwenden. Die kleinen Kraftpakete in flüssiger Form sorgen dafür, dass sie sich vollwertig und ausgewogen ernähren.

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