Vegane Trinknahrung und Sondennahrung

Vegane Trink- und Sondennahrung: Pflanzliche Alternativen erobern die medizinische Ernährung

Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane Ernährung – aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Gründen. Dieser Trend macht auch vor der medizinischen enteralen Ernährung nicht halt. Neben klassischer Trink- und Sondennahrung auf Milchbasis gibt es zunehmend Produkte, die vollständig auf tierische Inhaltsstoffe verzichten. Doch was steckt hinter diesem Trend und welche Vorteile bietet er? Wir beantworten die häufigsten Fragen zu veganer Trink- und Sondennahrung.

Vegane medizinische Ernährung

Pflanzenbasierte Ernährung: Ein wachsender Trend in der medizinischen Ernährungstherapie

Die Nachfrage nach pflanzenbasierten Ernährungsoptionen steigt kontinuierlich. Während vegane Produkte lange Zeit vor allem im Supermarktregal zu finden waren, haben inzwischen auch Hersteller von medizinischer Ernährung reagiert. Vegane, pflanzliche Trinknahrung bzw. Sondennahrung ist heute keine Nische mehr, sondern wird zunehmend im Pflegealltag gewünscht.

Welche pflanzlichen Produkte gibt es?

Vegane Trink- und Sondennahrung unterscheidet sich in der Zusammensetzung von klassischen Trinkmahlzeiten aus dem Supermarkt. Durch Ihre ausgewogene Nährstoffzusammensetzung sind die medizinischen Flüssignahrungen zur ausschließlichen Ernährung geeignet und können vom Arzt auf Rezept verordnet werden. Anders als bei Trink- und Sondennahrungen auf Milchbasis, stammen die Nährstoffe bei den veganen Produkten  aus 100% pflanzlichen Quellen, wie z.B. Eiweiß aus Erbsen oder Sojabohnen, Fette aus Sonnenblumenöl oder Rapsöl und Kohlenhydrate aus Maisstärke oder Reis. Auch Vitaminen und Mineralstoffe sind frei von tierischen Bestandteilen.

Erhältlich sind sowohl Trinknahrungen von unterschiedlichen Herstellen als auch Sondennahrungen, die speziell für die vegane, enterale Ernährung entwickelt wurden.

Beispiele für vegane Trinknahrungen:

  • lovital® complete energy 2.0 vegan (2,0 kcal/ml) mit neutralem Geschmack von CuraProducts,
  • Fortimel® PlantBased Protein (2,0 kcal/ml) von Nutricia,
  • Fresubin® Plant-Based Drink (1,5 kcal/ml) von Fresenius Kabi,
  • restoric® supportiv S vegan (Pulvernahrung) von Vitasyn,
  • simplee® mit Gemüse (1,0 kcal/ml) und mit Spinat (1,5  kcal/ml) von Simply Real Nutrition.

Beispiele für vegane Sondennahrungen

Vorteile vegane Trink- und Sondennahrung

Vorteile veganer Trink- und Sondennahrung

  • Geeignet bei Laktoseintoleranz bzw. Milcheiweißunverträglichkeit, da vegane Trink- und Sondennahrungen frei von Laktose und Milchproteinen sind.
  • Geeignet bei Symptomen gastrointestinaler Unverträglichkeit ohne klare Ursache, wie z.B. mit Blähungen, Erbrechen oder Durchfällen, da manchmal unerkannte Unverträglichkeiten gegen über Milcheiweiß oder Laktose dahinterstecken, die durch vegane Nahrungen reduziert werden können.
  • Ethik und Lebensstil: Patienten können sich auch während einer medizinischen Ernährungstherapie mit Trink- oder Sondennahrung vegan ernähren.
  • Hohe Verträglichkeit: Pflanzliche Proteine in medizinischer Ernährung sind oft leicht verdaulich.
  • Ausgewogene Nährstoffversorgung: Pflanzliche Trink- und Sondennahrungen sind vollbilanziert und können den Organismus daher mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen – vor allem Vitaminen und Mineralstoffen, versorgen, die man täglich benötigt.

FAQ: Häufige Fragen zu veganer Trink- und Sondennahrung

Ist vegane Trink- und Sondennahrung genauso vollwertig wie klassische Produkte?

Ja. Vegane Trink- und Sondennahrungen sind ebenso vollbilanziert, so dass sie den vollständigen Bedarf an Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen abdecken können.

Für welche Patientengruppen ist vegane Trinknahrung und Sondennahrung besonders geeignet?

Sie eignet sich vor allem für Patienten mit Laktoseintoleranz, Milcheiweißallergie oder für Menschen, die sich aus persönlichen Gründen vegan ernähren möchten.

Wird vegane Trink- und Sondennahrung von Krankenkassen übernommen?

Ja, wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Ernährung mit Trink- oder Sondennahrungen besteht. Vegane Trink- und Sondennahrungen sind in der Regel verordnungsfähig ist und die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet.

Wie unterscheiden sich Kosten von veganer zu klassischer Trinknahrung?

Vegane Trinknahrungen sind teilweise etwas teurer. Unter bestimmten Voraussetzungen können diese jedoch vom Arzt verordnet werden und die Kosten übernimmt in der Regel die gesetzliche Krankenkasse. 

Vegane Trink- und Sondennahrung ist mehr als nur ein Trend – sie ist eine Antwort auf die veränderten Ernährungsgewohnheiten vieler Menschen und bietet eine wertvolle Ergänzung im Bereich der medizinisch enteralen Ernährung. Patienten profitieren von einer größeren Auswahl, Fachpersonal von neuen Möglichkeiten in der Therapie. Und nicht zuletzt trägt die pflanzenbasierte Alternative zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen bei.

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